Blaschke, Hanns
Johann „Hanns“ Blaschke ( 1. April 1896 in Wien; 25. Oktober 1971 in Salzburg) war ein deutscher Diplomingenieur, Jurist, Bürgermeister von Wien, Mitglied des Reichstages und Offizier der SS im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bereits 1931, also während der Zeit der Verfolgungen durch das Dollfuß-Regime, war Blaschke Funktionär in der NSDAP (NSDAP-Nr.: 614.686) in Österreich, wurde deswegen politisch verfolgt und in ein österreichisches KZ deportiert.
Nach dem Beitritt Österreichs zum Reich wurde er Beigeordneter und Ratsherr in Wien, sowie Leiter der Betreuungsstelle für Alte Kämpfer des Gaues Wien. Zunächst als dritter, dann als erster Vizebürgermeister war er für das Kulturamt verantwortlich.
Blaschke war Herausgeber der monatlich erscheinenden Kunstzeitung „Die Pause“. Am 30. Dezember 1943 übernahm er schließlich das Amt des Bürgermeisters von Wien.
Nachkriegszeit
Nach der erneuten Abtrennung des österreichischen Gebietes von Deutschland 1945 wurde er 1948 zu sechs Jahren Haft und Vermögensentzug verurteilt. Er verlor die Staatsbürgerschaft und alle akademischen Titel wurden ihm aberkannt, 1958 diese völkerrechtswidrige Urteil vom obersten Gericht in Wien aufgehoben.
Bildergalerie
Adolf Lorenz bekommt die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft. Der Wiener Bürgermeister Hanns Blaschke (stehend), vorn sitzend Prof. Dr. Eduard Pernkopf
Bürgermeister SS-Oberführer Dipl.-Ing. Hanns Blaschke überreicht Hauptmann Walter Nowotny, der aus dem Gau Niederdonau stammt, den ihm vom Reichsstatthalter Reichsleiter Baldur von Schirach verliehenen Ehrenring der Stadt Wien
Beförderungen und Dienststellungen (Auswahl)
- Oberleutnant d. R. der k. u. k. Armee
- Patentanwalt
- M.d.R.
- 1938 Beigeordneter und Ratsherr in Wien
- Erster Vizebürgermeister und als Stadtrat Leiter der Hauptabteilung „Kultur- und Gemeinschaftspflege“ im Kulturamt der Stadt Wien
- 30.12.1943-06.04.1945 Bürgermeister von Wien (Ernennung durch Reichsstatthalter Baldur von Schirach)
- HJ-Oberbannführer
- SS-Sturmbannführer: 12. März 1938
- Mitglied seit 1938 (SS-Nr.: 292.790)
- SS-Obersturmbannführer: 20. April 1938
- SS-Standartenführer: 25. Juli 1938
- SS-Oberführer: 20. April 1941
- SS-Brigadeführer: 20 April 1944
Auszeichnungen (Auszug)
- k.u.k. Militärverdienstmedaille (Signum laudis) in Bronze mit Schwertern
- ggf. zweite Verleihung mit Kriegsdekoration
- Karl-Truppenkreuz
- Tiroler Landes-Denkmünze 1914–1918
- Kriegserinnerungsmedaille 1915/1918 (Bulgarien)
- SA-Sportabzeichen in Bronze
- Ehrenwinkel der Alten Kämpfer
- SS-Ehrendegen
- SS-Ehrenring
- Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Blutorden am 30. Oktober 1939
- SS-Ehrendolch (strittig)
- Goldenes HJ-Ehrenzeichen mit Eichenlaub
- HJ-Ehrendolch
- Kriegsverdienstkreuz (1939), II. und I. Klasse
- St. Alexander-Orden, Kommandeurskreuz