Brandenburger Tor
Das Brandenburger Tor ist das einzige nicht zerstörte von ursprünglich 14 Toren, die Carl Gotthard Langhans 1788-91 erbaute. Errichtet wurde das Tor zur Erinnerung an die Siege Friedrichs des Großen.
Inhaltsverzeichnis
Architektur
Das Tor mit der Quadriga hat eine Gesamthöhe von 26 Metern. Es ist 65,5 Meter breit und 11 Meter tief. Das Bauwerk wird durch 12 Säulen gebildet, die in Querrichtung durch eine Mauer verbunden sind. Diese Säulenpaare bilden 5 Durchfahrten, die mittlere ist 5,50 Meter breit und war bis 1918 ausschließlich der Königsfamilie vorbehalten Die vier seitlichen Durchfahrten waren für den öffentlichen Verkehr zugelassen.
Langhans hatte sich an den Propyläen der Akropolis von Athen orientiert. In den Jahren der Französischen Revolution schuf er das erste monumentale Bauwerk einer neuen, vom Bürgertum bestimmten Zeit in Deutschland. Wuchtig und streng verkörpert das Brandenburger Tor einen revolutionär bürgerlichen Klassizismus. Es wurde, eine Generation vor Karl Friedrich Schinkel, zu einem der bedeutendsten Bauwerke des Klassizismus. Langhans wollte soviel Verbindung zwischen Stadt und Grünem wie möglich schaffen.
Der Mittelteil – 65 m breit, 11 m tief, 26 m hoch – besteht aus 12 Sandsteinsäulen, untereinander paarweise durch Querwände verbunden, so daß fünf breite Durchgänge entstanden. Hierüber erhebt sich ein mächtiges Querteil mit einer gestuften Plattform, die der von Gottfried Schadow geschaffenen Quadriga als Postament dient. Auf einem Viergespann bringt Viktoria den Frieden in die Stadt.
Rückkehr der Quadriga
Als besondere Demütigung der Preußen nach der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt 1806 nahm Napoleon Bonaparte die Quadriga des Brandenburger Tors in Berlin mit nach Paris.
Der spätere Besatzungs-Gouverneur von Paris, Generalmajor Karl von Müffling genannt Weiß, und der Kommandant der Stadt Köln sowie des preußischen Sektors von Paris, Oberst Ernst von Pfuel, sorgten 1815 nach der Schlacht bei Belle Alliance der Siebten Koalition für die konsequente Rückführung der von Napoleon geraubten Kulturgüter, wie der Quadriga vom Brandenburger Tor und des Marcuslöwen aus Venedig.
Parade
Die größte Siegesparade des 19. Jahrhunderts sah das Tor am 16. Juni 1871 mit dem Durchzug der siegreichen deutschen Truppen. Nach dem Feldzug gegen Frankreich, das zuvor Deutschland überfallen hatte, wurde das deutsche Kaiserreich proklamiert und der König von Preußen zum deutschen Kaiser ausgerufen.
Die Berliner feierten nicht nur einen Sieg, sondern zugleich zum ersten Mal die Einheit Deutschlands. Von nun an wurde das Brandenburger Tor zum nationalen Symbol des Kaiserreiches und die Wiederkehr der Reichsherrlichkeit.
Textwiedergabe
Über das Denkmal am Brandenburger Tor (zumeist der Siegesallee zugerechnet):[2]
Bildergalerie
Napoleon zieht nach seinem Überfall auf Deutschland demonstrativ durch das Brandenburger Tor
Sedantag, 1898
Das Tor während der Reichsgründung von 1871
Im Fahnenschmuck während des Nationalsozialismus
Das geschmückte Tor zum Führergeburtstag
Sowjet-Bolschewisten vor dem beschädigten Tor nach der bedingungslosen Kapitulation
Das Tor mit der Berliner Mauer im „Kalten Krieg“
„Siegerflieger“ der Lufthansa bei Kaiserwetter im sondergenehmigten Tiefflug über Berlin nach der Fußball-Weltmeisterschaft 2014
Filmbeiträge
V.S.-Produktion: Das Denkmal: Brandenburger Tor (Folge 6, 2018)