Brandis, Cordt Freiherr von
Franz Eberhard Adolf Cordt Freiherr von Brandis ( 27. Juni 1874 in Erbach (Odenwald); 11. April 1945 in Berlin-Zehlendorf) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres und der Reichswehr, zuletzt mit dem Charakter als Generalleutnant der Wehrmacht.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Cordt von Brandis trat am 22. März 1892 als Fähnrich in das Infanterie-Regiment „Kaiser Wilhelm“ (2. Großherzoglich Hessisches) Nr. 116 ein. Am 22. Mai 1893 wurde er dort zum Sekondeleutnant befördert. Es folgte am 1. Oktober 1897 seine Kommandierung an die Unteroffiziers-Schule Marienwerder sowie drei Jahre später seine Versetzung in das Infanterie-Regiment „Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig“ (Ostfriesisches) Nr. 78. Nach seiner Beförderung zum Oberleutnant am 12. September 1902 wurde er kurz darauf am 1. Oktober Adjutant des Bezirkskommandos Aurich. Dort wurde er am 20. April 1910 Hauptmann und als solcher am 27. Januar 1911 Kompaniechef in seinem Regiment. Man versetzte ihn am 15. Februar 1913 in das 4. Hannoversche Infanterie-Regiment Nr. 164 und von Brandis übernahm als Chef die 9. Kompanie.
Mit seiner Einheit kam er nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges und der Mobilmachung an der Westfront zum Einsatz. Im Februar 1915 erfolgte seine Ernennung zum Kommandeur des III. Bataillons sowie am 18. August 1916 die Beförderung zum Major. Von Brandis übernahm im Juli 1918 das Sturm-Bataillon 8 und wurde zwei Monate später zum Kommandeur des Grenadier-Regiments „Kronprinz“ (1. Ostpreußisches) Nr. 1 ernannt.
Nach Kriegsende wurde sein Regiment in Königsberg demobilisiert und aufgelöst. Von Brandis wurde in die vorläufige Reichswehr übernommen und versah zunächst Dienst als Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment 20. Nach seiner Beförderung zum Oberstleutnant am 1. Juli 1921 kam von Brandis in den Stab des 16. Infanterie-Regiments in Oldenburg. Im Februar 1925 versetzte man von Brandis in den Stab der 1. Kavallerie-Division nach Frankfurt an der Oder. Mit seiner Beförderung zum Oberst am 1. April 1926 wurde er Lehrgangsleiter an der Infanterie-Schule Dresden. Am 1. Februar 1928 wurde von Brandis zum Kommandeur des 15. Infanterie-Regiments in Kassel ernannt und in dieser Funktion am 1. Oktober 1929 zum Generalmajor befördert. Von Brandis übergab das Kommando am 31. Januar 1930 an seinen Nachfolger Oberst Erich von Schickfus und Neudorff und wurde am selben Tag ehrenvoll verabschiedet und in den Ruhestand versetzt.
Tannenberggeneral
Am 27. August 1939 erhielt er anläßlich des Tannenbergtages den Charakter als Generalleutnant verliehen.
Tod
Generalleutnant Cordt Freiherr von Brandis verstarb im April 1945 während der Schlacht um Berlin und wurde trotz der Invasionswellen des bolschewistische Feindes auf dem Waldfriedhof Dahlem beigesetzt. Das Grab wurde inzwischen aufgelöst.
Auszeichnungen (Auszug)
- Zentenarmedaille, 1897
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse[1]
- Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern[1]
- Preußisches Dienstauszeichnungskreuz in Gold, 1917
- Hessische Tapferkeitsmedaille[1]
- Hanseatenkreuz Hamburg[1]
- Braunschweiger Kriegsverdienstkreuz II. und I. Klasse[1]
- Pour le Mérite[1]am 21. April 1918 als Major und Kommandeur des III. Bataillons/4. Hannoversches Infanterie-Regiment Nr. 164
- Verwundetenabzeichen (1918) in Silber[1]
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
Siehe auch
Literatur
- Dermot Bradley, Karl-Friedrich Hildebrand, Markus Rövekamp: Die Generale des Heeres 1921-1945, Band 2 v. Blanckensee-v.Czettritz und Neuhauß, Biblio Verlag, Osnabrück 1993, ISBN 3-7648-2424-7, S. 199–200
Fußnoten
- Geboren 1874
- Gestorben 1945
- Deutscher Generalleutnant
- Major (Heer des Deutschen Kaiserreiches)
- Träger des Hausordens von Hohenzollern
- Träger des Pour le Mérite (Militärorden)
- Träger des Hanseatenkreuzes (Hamburg)
- Freiherr
- Major (Preußen)
- Befehlshaber im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Generalmajor (Reichswehr)
- Generalleutnant, Charakter (Heer der Wehrmacht)