Brandis, Cordt von

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Hauptmann von Brandis; als Oberleutnant drang er im Februar 1916 mit seiner 8. Kompanie als erster in das Dorf Douaumont ein und wurde für seine Heldentat vom Kaiser mit dem Orden Pour le Mérite belohnt.
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Cordt von Brandis (Lebensrune.png 4. Oktober 1888 in Eimbeckhausen; Todesrune.png 11. Juni 1972 in Barendorf) war ein deutscher Offizier, Freikorpsführer, Baltikumkämpfer und Verfasser mehrerer Bücher autobiographischen Inhalts.

Leben

Hauptmann Hans-Joachim Haupt, Regimentskommandeur Oberstleutnant von Oven und Hauptmann von Brandis (rechts)

Im Kadettenkorps in Naumburg und Groß-Lichterfelde erzogen, nahm er als Offizier der Preußischen Armee im Neu-Ruppiner Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich Franz II von Mecklenburg-Schwerin“ (4. Brandenburgisches) Nr. 24 (12. Infanterie-Brigade/6. Division/III. Armeekorps/1. Armee) am Ersten Weltkrieg teil. Bei den Einsätzen an der Westfront und in Serbien wurde er mehrfach verwundet.

Bekannt wurde er, als er 1916 zusammen mit Hauptmann der Reserve Hans-Joachim Haupt den Orden des Pour le Mérite für die Erstürmung und Verteidigung des Fort Douaumont erhielt.[1] Anläßlich dieses Ereignisses wurden im Deutschen Reich die Kirchenglocken geläutet.

Am 25. Februar 1916 stürmen sie Douaumont, das starke, ragende Panzerwerk. Der selbständige Entschluß, die eigenste Initiative der in der vordersten Linie führenden Offiziere, vor allem des Hauptmanns Haupt, des Leutnants Radtke und schließlich auch des Oberleutnants von Brandis, kann diesen glänzenden Erfolg für sich buchen. Dem Oberleutnant von Brandis hat sein Bataillonskommandeur vorher eingeschärft, nicht wieder nach vorn durchzubrennen. Aber für ihn gibt es kein Halten, als die Siegespalme so greifbar nahe winkt, durch sein eigenes rücksichtsloses Vorgehen reißt er auch seine 8. Kompanie mit unwiderstehlichem Schwung vor – er wendet die der Sturmflanke drohende Gefahr durch entschlossenes Handeln ab.

Wilhelm Kranzler schreibt in „Für Vaterland und Ehre“ im Kapitel „Die Märzschlacht bei Verdun“ würdigend:

„Sehr schöne Erfolge meldete die amtliche deutsche Kriegsdepesche vom 3. März: ‚Südöstlich von Ypern am Kanal brachen die Engländer in die Stellung Bastion ein, die wir ihnen am 14. Februar abgenommen hatten, und stießen sogar in schmaler Front bis zu unserem früheren vordersten Graben durch. Aus diesem wurden sie sofort wieder geworfen; in einzelnen Teilen der »Bastion« halten sie sich noch. Südlich des Kanals von La Bassée kam es im Anschluß an feindliche Sprengungen vor unserer Front zu lebhaften Nahkämpfen. In der Champagne steigerte die feindliche Artillerie ihr Feuer stellenweise zu großer Heftigkeit. Im Bolante-Walde (nordöstlich von La Chalade in den Argonnen) wurde ein französischer Teilangriff leicht abgewiesen. Auf den Höhen östlich der Maas säuberten wir nach kräftiger Artillerie-Vorbereitung das Dorf Douaumont und zogen unsere Linien westlich und südlich des Dorfes sowie der Panzerfeste in günstigere Stellungen vor. Ueber 1000 Gefangene und sechs schwere Geschütze wurden eingebracht. Unsere Flieger belegten im Festungsbereich von Verdun französische Truppen erfolgreich mit Bomben. Leutnant Immelmann schoß östlich von Douai sein neuntes feindliches Flugzeug ab, einen englischen Doppeldecker mit zwei Offizieren, von denen einer tot, der andere schwer verwundet ist.‘“

1919 führte er das nach ihm benannte Freikorps „von Brandis“ bei der Eisernen Division im Baltikum und wurde von der Vorläufigen Reichswehr übernommen. Durch seine Verweigerung der Vereidigung auf Reichswehrminister Gustav Noske, Voraussetzung für die Übernahme in die Reichswehr, schied von Brandis am 31. März 1920 aus dem Militärdienst aus. Statt dessen kolonisierte er in den 1920er Jahren ein Hofgut im Rhinluch bei Ruppin (das Rhinluch ist eine Niedermoorlandschaft, die vom namensgebenden Fluß Rhin durchflossen wird und nördlich von Fehrbellin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin gelegen ist).

Drittes Reich

1934 war Cordt von Brandis beim Aufbau des Reichsarbeitsdienstes beteiligt. Trotz weltanschaulicher Nähe trat er jedoch nicht in die NSDAP ein. Ab 1936 engagierte er sich bei den deutschen Siedlern in Ostafrika, wo sein Bruder einen Hof bewirtschaftete. Am 27. August 1939, dem sogenannten Tannenbergtag, erhielt von Brandis auf Befehl von Adolf Hitler den Charakter als Major verliehen. In Ostafrika wurde er 1940 von den Engländern verhaftet.

Zweiter Weltkrieg

Die Zeit des Zweiten Weltkrieges verbrachte Major von Brandis bis 1947 in verschiedenen britischen Gefangenenlagern in Südafrika. Er hat es zu Lebzeiten nicht verwunden, daß er seine Pflicht als Offizier der Wehrmacht nicht erfüllen konnte.

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften

„Der Luchhof“ (Deckblatt)
  • Die Stürmer vom Douaumont. Traditions-Verlag, Berlin 1934; zunächst: Scherl, Berlin 1917
  • Der Sturmangriff. Kriegserfahrungen eines Frontoffiziers, 1917
  • Die vom Douaumont. Das Ruppiner Regiment 24 im Weltkrieg Berlin. Verlag Tradition W. Kolk, 1930
  • Von Läusen, Kohldampf und Etappenhengsten. Traditions-Verlag Kolk, Berlin 1932
  • Der Kriegsstarke. Ernstes und Heiteres aus Krieg und Frieden. Verlag Tradition Wilhelm Kolk, Berlin 1932
  • Der Luchhof. Kolk & Co., 1934
  • Baltikumer. Schicksal eines Freikorps. Traditions-Verlag Kolk & Co, Berlin 1939
  • Afrika … heute! Mit den Augen des Siedlers und Soldaten gesehen. Traditions-Verlag Kolk & Co., Berlin 1939
  • Vor uns der Douaumont. Druffel 1966

Siehe auch

Literatur

  • Karl-Friedrich Hildebrand, Christian Zweng: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite des I. Weltkriegs, Band 1: A–G., Biblio Verlag, Osnabrück 1999, ISBN 3-7648-2505-7, S.184–185

Verweise

Fußnoten

  1. Am 28. Juli 1940 erhielten Kurt Meyer und rund 100 Mann des SS-Infanterie-Regiments „Leibstandarte-SS Adolf Hitler“ von Sepp Dietrich 24 Stunden Ausgang und besuchten Fort Douaumont, gedachten der Taten des späteren Majors von Brandis sowie des späteren Generalmajors Haupt und besuchten anschließend die Gräber gefallener Deutscher aus dem Großen Krieg, aber auch neue Gräber gefallener Kameraden; Wochen zuvor war ein junger Soldat der Leibstandarte unweit des Forts gefallen, sein Kriegsgrab war immer noch geschmückt.