Brockmeier, Wolfram

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Aufnahme:Ullstein

Wolfram Brockmeier (Lebensrune.png 31. März 1903 in Cossebaude; Todesrune.png 2. oder 3. Mai 1945 in Gellberg im Westhavelland) war ein nationalsozialistischer Lyriker, Mitglied der Reichsjugendführung und seit 1935 Leiter der Fachschaft Lyrik der Reichsschrifttumskammer.

Wirken

Brockmeier wurde 1903 in Cossebaude bei Dresden geboren. Früh schon kam, der wanderlustige sächsische Bauernsohn in die weite westfälische Ebene, wählte dort die gesunde Erdverbundenheit des deutschen Bauern kennen und schaut - wie sein Dichterkamerad Johannes Linke dieses Erlebnis einmal ausdrückte - das Volk als eine „Not- und Lebensgemeinschaft, verflochten mit Ahnen und Ungeborenen, verbunden durch Erde, Arbeit, Sprache, Sitte und Glauben“. Unermüdlich wanderte er weiter durch die deutsche Gaue, schult seinen Blick in den Dresdener Museen, betrachtet voll Inbrunst wie herrlichen Gemälde im „Zwinger“ und stand ehrfürchtig vor den wuchtigen Baudenkmälern des Barock und der himmelstürmenden schlanken Linienführung der Gotik. Dann wurde er Dorfschullehrer.

Nach kaum dreijähriger Tätigkeit gab er sein Amt aber wieder auf, um in Leipzig Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte studieren zu können. Hernach lebte er kurze Zeit als freier Schriftsteller in Leipzig. Später betreute Brockmeier die „Fachschaft Lyrik“ in der Reichsschrifttumskammer und die „Abteilung Wort“ im Kulturamt der Reichsjugendführung.

Brockmeier schrieb bisher drei Gedichtbänden und einigen Kantaten und Hörspielen. Eines seiner bekanntesten Werke war seine Gedichtsfolge „Ewiges Deutschland“ , für die er 1934 den Dichterpreis der Stadt Leipzig erhielt.

Landschaft, Volk und Kunst war das immer wiederkehrende Thema bei Brockmeier. Ein ernster religiöser Glaube führte ihn aus dem Erlebnis der Landschaft zu den großen Gestalten und unvergänglichen Kunstschöpfungen des deutschen Mittelalters. Neben balladenhaften Gedichten, kulturgeschichtlichen Inhalts standen schlichte, klangvolle Verse, die die natürlichsten und notwendigsten Dinge des täglichen Lebens, wie zum Beispiel „Das Brotbacken“ zum Sinnbild des beständigen und ewigen Formen.

In seinem Gedichtband „Einkehr und Wandlung“ verließ der Dichter die sichtbaren Stätten deutscher Kulturgeschichte, um in der Stille dem unsichtbaren, inneren Vaterland nachzuspüren. Er floh dazu nicht etwa aus der lebendigen Gegenwart in eine klösterliche Einsamkeit, sondern er ging gerade in das Volk und versenkte sich tief in das Wesen des deutschen Menschen. Immer und immer wieder fesselte ihn die Gestalt des Bauern, wie er pflügte und sät und kämpfte und erntete. Und trotzdem „duftet“ es in Brockmeiers Gedichten nicht gekünstelt nach „Scholle und Misthaufen“, sondern jede Zeile wird unter der sprachschöpferischen Wucht ihres Gestalters zum Erlebnis und jedes einzelne Wort zur dichterischen Offenbarung. Man lese nur Gedichte wie „Der heiße Sommer“ oder „Das verrufene Jahr“.

„In der Woche des Deutschen Buches vom 4.–11. November 1934 führte die Jugendgruppe in der Reichsamtsleitung der NSKG in Verbindung mit dem Gebiet Berlin der Hitlerjugend eine Dichterwoche durch unter dem Thema ‚Junge Generation und Dichtung‘. Es lasen mit großem Erfolg in den verschiedenen Stadtteilen folgende Autoren: Hans Friedrich Blunck (in Charlottenburg), Friedrich Griese (in Tempelhof), Josef Magnus Wehner (in Wilmersdorf), Agnes Miegel (in Steglitz), Hans Schwart (in Pankow), Wolfram Brockmeier (in Moabit), Herbert Böhme (in der Innenstadt). Abschließend sprach Carl Maria Holzapfel. Die NS.-Kulturgemeinde zeigte während der Deutschen Buchwoche in Zusammenarbeit mit der Reichsjugendbücherei im Preußenhaus eine Hindenburg-Gedächtnisausstellung, in der das Leben und die Arbeit des verewigten Reichspräsidenten aus vielen Veröffentlichungen der deutschen und ausländischen Literatur und in persönlichen Handschriften, auch in Gemälden und Plastiken gezeigt wurde. Die Ausstellung eröffnete Reichsamtsleiter Dr. Stang.“[1]

Brockmeier hatte sich als einer der ersten den Funkhörspiel gewidmet. Sein 1935 in Braunschweig aufgeführtes Thingspiel „Ewiges Volk“ war ein großer Erfolg und wirkte besonders gewaltig durch die Massenbewegung von 3.000 Mitspielern und 15.000 Zuschauern, die ihre Einigkeit sichtbar zum Ausdruck brachten durch das Schließen einer Händekette von der Bühne um den ganzen Thingplatz herum.

Trotz seines Bemühungen für den Nationalsozialismus wurde Brockmeier erst 1939 Mitglied der NSDAP und unter der Parteinummer 7.265.102 registriert. 1942 wurde Brockmeier Referent im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda und HJ-Hauptbannführer. Er schrieb verschiedene Texte für die Krakauer Zeitung. 1944 betätigte er sich auch beim Reichsarbeitsdienst.

Verschiedene Gedichte und Werke Brockmeiers wurden im Dritten Reich durch namhafte Komponisten vertont, neben Hugo Distler unter anderem durch Helmut Bräutigam, Friedrich Glier, Markus Koch, Karl Michael Komma, Ludwig Kusche, Gerhard Maasz, Karl Marx, Siegfried Reda, Heinrich Spitta, Kurt Thomas, Karl Wittkopp, Gottfried Wolters[2] sowie Cesar Bresgen.[3] 1937 vertonte Wolfgang Fortner Brockmeiers Feierkantate für gemischten Chor und Orchester Von der Kraft der Gemeinschaft zur Zweihundertjahrfeier der Universität Göttingen und brachte sie am 26. Juni 1937 zur Uraufführung. [4]

In der Nachkriegszeit wurden in der Sowjetischen Besatzungszone folgende Schriften Brockmeiers auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt: Bekenntnis der Jugend. Eine chorische Dichtung f. d. Hitler-Jugend (Reichsjugendführung, Berlin 1935), Ewiges Deutschland (Goten-Verl., Leipzig 1934), Du, Deutschland, wirst bleiben (Kallmeyer, Wolfenbüttel 1941), Ewiges Volk (Strauch, Leipzig 1936) und Volk und Führer (Strauch, Leipzig 1934).[5]

Werke (Auswahl)

  • 1930 Sturm und Beschwörung, Gedichte
  • 1934 Ewiges Deutschland, Gedichte
  • 1934 Volk und Führer, Sprechchorspiel
  • 1935 Bekenntnis der Jugend: Eine chorische Dichtung für die Hitler-Jugend. Hrsg. vom Kulturamt d. Reichsjugendführung
  • 1935 Einkehr und Wandlung. Gedichte
  • 1936 Ewiges Volk. Spiele der deutschen Jugend
  • 1937 Die Ravensburger Fahnenträger. Anekdoten und Erzählungen
  • 1937 Sturm und Beschwörung, Zweite vermehrte Auflage
  • 1938 Einführung zu Old german Cities
  • 1940 Stille Welt, Gedichte
  • 1941 Du Deutschland wirst bleiben, Gedichte
  • 1942 Wolfram Brockmeier liest Dichtungen und Erzählungen in Generalgouvernement, herausgegeben von der Regierung des Generalgouvernements, Hauptabt. Propaganda, Abt. Kultur, Krakau
  • 1943 Du Deutschland wirst bleiben, Stark erweiterte Neuausgabe des Bandes Ewiges Deutschland
  • 1944 Kleine Elegie, Manuskriptdruck [6]

Siehe auch

Literatur

  • Gotthard Niemer: Junge Dichter im Braunhemd, Heinrich Handel, Breslau. 1937

Fußnoten

  1. In: „DIE MUSIK“, MONATSSCHRIFT, XXVII. JAHRGANG, AMTLICHES ORGAN DER NS-KULTURGEMEINDE, AMTLICHES MITTEILUNGSBLATT DER REICHSJUGENDFÜHRUNG, ABT. S., ERSTER HALBJAHRSBAND (OKTOBER 1934 BIS MÄRZ 1935)
  2. Angaben laut Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945, CD-Rom-Lexikon, Kiel 2004, jeweils unter dem Eintrag. Vorsicht! Umerziehungsliteratur im antideutschen Sinne!
  3. Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945, CD-Rom-Lexikon, Kiel 2004, S. 706. Vorsicht! Umerziehungsliteratur im antideutschen Sinne!
  4. Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945, CD-Rom-Lexikon, Kiel 2004, S. 1.633, sowie S. 8324. Vorsicht! Umerziehungsliteratur im antideutschen Sinne!
  5. Liste der auszusondernden Literatur
  6. Zusammenstellung nach Angaben der DNB.