Czepa, Friedl

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Friedl Czepa (Aufnahme von 1939)
Friedl Czepa mit ihrem Hund (Aufnahme von 1940)

Friedl Czepa; gebürtig Friederike Pfaffeneder (geb. 3. September 1898 in Amstetten; gest. 22. Juni 1973 in Wien) war eine deutsche Schauspielerin und Theaterdirektorin des „Wiener Stadttheaters“ von 1940 bis 1945.

Leben

Die Schauspielerin Friedl Czepa wurde am 3. September 18981) als Friederike Pfaffeneder in der niederösterreichischen Stadt Amstetten geboren. Nach dem Schulabschluß besuchte sie eine Handelsschule und war zwei Jahre lang bei einer Bank tätig, arbeitete anschließend als Kindergärtnerin sowie als Röntgenschwester in der Praxis ihres ersten Ehemannes Alois Czepa. Sie entschied sich dann für eine künstlerische Karriere, absolvierte eine Tanzausbildung am Wiener „Konservatorium“ und nahm Schauspielunterricht bei Aurel Nowottny.

Ein erstes Engagement erhielt Friedl Czepa 1931 in Wien am „Theater in der Josefstadt“, profilierte sich in der nachfolgenden Zeit als Charakterdarstellein vornehmlich in Komödien und musikalischen Lustspielen. So feierte sie beispielsweise Erfolge als Lehrjunge Christopherl in der Posse mit Gesang „Einen Jux will er sich machen“" von Johann Nestroy, erfreute das Publikum in Stücken wie Arthur Schnitzlers Einakter „Der tapfere Cassian“, dem musikalischen Lustspiel „Glück im Haus“ (1933) von Alexander Steinbrecher, der Komödie „Ende schlecht, alles gut“ (1933) von Siegfried Geyer und László Bús-Fekete oder der heiteren Operette „Ping-Pong“ (1934) von Richard Stauch. Zwischen 1940 und 1945 fungierte sie als Direktorin des „Wiener Stadttheaters“.

Seit ihrem ersten Leinwandauftritt in Rudolf Meinerts Komödie „Alles für die Firma“ (1934) etablierte sich Friedl Czepa in der Filmszene, tauchte mit Haupt- und Nebenrollen in den Unterhaltungsstreifen jener Jahre auf. So mimte sie beispielsweise in Karl Hartls historischem Spionagefilm „Die Leuchter des Kaisers“ (1936), gedreht nach dem gleichnamigen Roman („The Emperor’s Candlesticks“ der aus Ungarn stammenden Autorin Baroness Emma Orczy, an der Seite der Protagonisten Sybille Schmitz und Karl Ludwig Diehl die Tochter des polnischen Patrioten Orlitsch, Johannes Heesters gab den Großfürsten Peter Alexandrowitsch. Sie spielte beispielsweise mit Hans Holt und Leo Slezak in dem Verwechslungslustspiel „Konfetti“ (1936), glänzte als Stubenmädchen Hanni in Paul Verhoevens Regiedebüt bzw. der Verfilmung der Operette „Die Fledermaus“ (1937) neben Lída Baarová und Hans Söhnker.

Während der Kriegsjahre stand Friedl Czepa nur sporadisch vor der Kamera, spielte unter anderem mit Paul Richter als Partner die Titelrolle in Paul Mays eher harmlosen Geschichte „Beates Flitterwoche“ (1940), drehte mit Frauenschwarm Willy Fritsch das Lustspiel „Das leichte Mädchen“ (1941). Danach zeigte sie sich nur noch in Helmut Käutners Melodram „Anuschka“ (1941) und Hans Thimigs als „Wiener Schmarren“ bezeichnetem Streifen „Die goldene Fessel“ (1944).

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges erhielt die als Sympathisantin des Nationalsozialismuses eingestufte Künstlerin zunächst Berufsverbot, konnte dann anschließend ihre Karriere erfolgreich fortsetzten und konzentrierte sich vornehmlich auf ihre Arbeit am Theater. Sie stand in München, Berlin und vor allem in Wien auf der Bühne, wo sie unter anderem an der „Wiener Staatsoper“ 1952 in Oscar Fritz Schuhs Neuinszenierung von Richard Heubergers Operette „Der Opernball“ als Madame Palmyra Beaubuisson brillierte.

Verschiedentlich übernahm Friedl Czepa seit Anfang der 1950er Jahre auch wieder Aufgaben in Kinoproduktionen, etwa in den von E. W. Emo gedrehten Komödien „Wirbel um Irene“ (1953) mit Bruni Löbel und Walter Giller und „Husarenmanöver“ (1956) mit Paul Hörbiger. Sie agierte in den von Hans Deppe in Szene gesetzten Schlagerstreifen „Kein Mann zum Heiraten“ (1959; u.a. mit Hans Joachim Kulenkampff/Marianne Hold) und „Gitarren klingen leise durch die Nacht“ (1959) mit Fred Bertelmann. Zu ihren letzten Arbeiten für das Kino zählte der eher zu vernachlässigende Bauernschwank „Das Dorf ohne Moral“ (1961; Regie: Rudolf Zehetgruber).

Ungemeine Popularität erlangte Friedl Czepa noch einmal durch das Fernsehen, ab Ende September 1958 spielte sie die „Mama Leitner“ in der beliebten Fernsehserie „Familie Leitner“.

Bis Ende der 1960er Jahre trat Friedl Czepa noch sporadisch in einigen Fernsehproduktionen in Erscheinung, einen letzten Auftritt hatte sie in der von Hellmuth Matiasek inszenierten Nestroy-Posse mit Gesang „Kampl“ (1969), in der Alfred Böhm die Titelfigur des idealistischen Landarztes Kampl verkörperte.

Die Bühnen- und Filmschauspielerin Friedl Czepa starb am 22. Juni 1973 im Alter von 74 Jahren in Wien; ihre letzte Ruhestätte fand sie auf dem Ortsfriedhof in Wien-Stammersdorf (Teil A, Reihe 8, Nummer 84). Die Schauspielerin war in erster Ehe mit dem Röntgenologen Alois Czepa verheiratet, später ehelichte sie den Schauspieler und Filmregisseur Hans Schott-Schöbinger, der vor allem am „Theater in der Josefstadt“ und an den „Wiener Kammerspielen“ wirkte. Nach der Scheidung ging sie eine dritte Ehe mit ihrem Kollegen, dem Schauspieler Rolf Wanka ein.

Filmographie