Schmitz, Sybille
Sybille Maria Christina Schmitz ( 2. Dezember 1909 in Düren; 13. April 1955 in München) war eine deutsche Schauspielerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jugend
Sybille Schmitz wurde am 2. Dezember 1909 in Rheinscheidt bei Düren als Tochter eines Konditors geboren und wuchs in Köln auf. Sie erhielt eine Erziehung bei den Ursulinen in Lohr/Main, als 14jährige besuchte sie die Handelsschule in Köln und trat bald eine Stellung an, um sich das Geld für Schauspielunterricht zu erarbeiten. Sie besuchte dann die Schauspielschule in Köln, ging nach Berlin und erreichte 1927, an die Kammerspiele des Deutschen Theaters engagiert zu werden.
Eine erste Filmrolle bekam sie 1928 in dem SPD-Propagandafilm „Freie Fahrt“, in dem sie eine junge Arbeiterfrau darstellte. Die erste tragende Rolle erhielt sie 1931/32 in Carl Theodor Dreyers „Vampyr“, mit der sie Aufmerksamkeit erregte. Mit ihrer nächsten Rolle in Karl Hartls „F.P.1 antwortet nicht“ (1932) wurde sie dann an der Seite von Hans Albers schlagartig bekannt.
Drittes Reich
Es folgten eine Reihe weiterer Filme, in denen Sybille Schmitz meist als eleganter, hintergründiger Frauentyp besetzt wurde.
1937/38 kam es zu einem kurzfristigen Spielverbot, das aber durch Intervention von Gustaf Gründgens eingeschränkt wurde. Sybille Schmitz erhielt die Erlaubnis in „Tanz auf dem Vulkan“ (1938) mitzuwirken und drehte sporadisch eine Reihe weiterer Filme. Ende der dreißiger Jahre hatte sich Sybille Schmitz mit ihrem Mann, dem Autor Harald G. Petersson, mit dem sie von 1940 bis 1945 verheiratet war, in ein Dorf nach Österreich zurückgezogen und schränkte ihre Arbeit für den Film stark ein.
Nachkriegszeit
Nach dem Krieg fand sie keinen wirklichen Anschluß mehr beim Film, sie stand nur noch für insgesamt acht Produktionen vor der Kamera. Sie spielte an Zimmertheatern gegen geringe Gage, lehnte gewisse Rollenangebote ab und galt schnell als „schwierig“. Sie kam in finanzielle Schwierigkeiten, verfiel dem Alkohol und gab immer mehr Geld für Tabletten und Drogen aus. Die Polizei, von der Wirtin gerufen, fand sie 1955 bewußtlos in ihrer Wohnung in München: Sie hatte versucht, ihrem Leben selbst ein Ende zu bereiten.
Sybille Schmitz starb am 13. April 1955 an ihrer schweren Schlaftablettenvergiftung in einem Münchner Krankenhaus und wurde auf dem Münchener Ostfriedhof beigesetzt. Ihre Grabstelle befindet sich auf dem Münchner Ostfriedhof.
Filmbeiträge
V.S.-Produktion: Sybille Schmitz (Staffel 2 / Folge 2) (2010)||
Filmographie
- 1928: Freie Fahrt
- 1928: Polizeibericht Überfall
- 1929: Tagebuch einer Verlorenen
- 1932: Vampyr – Der Traum des Allan Grey
- 1932: F.P.1 antwortet nicht
- 1933: Rivalen der Luft
- 1934: Der Herr der Welt
- 1934: Abschiedswalzer
- 1934: Oberwachtmeister Schwenke
- 1935: Punks kommt aus Amerika
- 1935: Ein idealer Gatte
- 1935: Stradivari
- 1935: Wenn die Musik nicht wär/Das Lied der Liebe
- 1935: Ich war Jack Mortimer
- 1935: Fährmann Maria
- 1936: Die Leuchter des Kaisers
- 1936: Die Unbekannte
- 1937: Die Kronzeugin
- 1937: Signal in der Nacht
- 1937: Die Umwege des schönen Karl
- 1938: Tanz auf dem Vulkan
- 1939: Hotel Sacher
- 1939: Die Frau ohne Vergangenheit
- 1940: Trenck, der Pandur
- 1940/41: Wetterleuchten um Barbara
- 1941: Clarissa
- 1942: Vom Schicksal verweht
- 1943: Titanic
- 1943: Die Hochstaplerin
- 1944: Das Leben ruft
- 1947: Zwischen gestern und morgen
- 1949: Die letzte Nacht
- 1950: Die Lüge
- 1950: Sensation im Savoy
- 1950: Kronjuwelen
- 1952: Illusion in Moll
- 1953: Das Haus an der Küste
Literatur
- Friedemann Beyer: Schöner als der Tod (1998)