Der Stammbaum des Dr. Pistorius

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Der Stammbaum des Dr. Pistorius
Der Stammbaum des Dr. Pistorius.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Der Stammbaum des Dr. Pistorius
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1939
Stab
Regie: Karl Georg Külb
Drehbuch: Karl Georg Külb, Reinhard Köster; Vorlage Waldemar Reichardt (Gleichnamiger Roman)

und Motiven von Erich Ebermayer

Produktion: UFA
Musik: Lothar Brühne
Kamera: Robert Baberske
Schnitt: Hans Heinrich
Besetzung
Darsteller Rollen
Ernst Waldow Dr. Pistorius
Käthe Haack Elfriede Pistorius
Carsta Löck Dienstmädchen Marie Klambusch
Otto Wernicke Schuhmachermeister Franz Tettenborn
Hans Leibelt Sanitätsrat Schuhbrink
Heinz Wieck Sohn Hermann Pistorius
Helga Mayer Tochter Irene Tettenborn
Günther Brackmann Lehrling Philipp Stuckert
Ingolf Kuntze Syndikus Gieseking
Renée Stobrawa Käthe Gieseking
Rudolf Schündler Freiherr von Bekker
Eduard Bornträger Steuerinspektor Ingram
Ewald Wenck Friedhofswärter Lustig
Ulla Blasius BDM-Mädchen
Trude Haefelin Alexa
Hildegard Fränzel
S. O. Schoening

Der Stammbaum des Dr. Pistorius ist ein Lustspiel von 1939. Dieser Film gehört in der BRD zu den sogenannten „Vorbehaltsfilmen“. Gedreht wurde der Film vom 6. Juli bis September 1939 in Zerbst und Trebbin. Die Uraufführung fand am 5. Dezember 1939 in Berlin statt.

Handlung

Quelle
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Tritt an, deutsche Jugend!
Marschlied
Text von Dr. Konrad Liß
Musik von Lothar Brühne
Refrain Tritt an, Deutsche Jugend, tritt an, zum Marsch in den Morgen voran. Die Herzen gerüstet, die Fäuste bereit, zu den Kämpfen der kommenden Zeit!

So ein Stammbaum hat seine Eigenart wie jeder Baum und wächst nach eigenen inneren Naturgesetzen, kräftig oder schwach, mannigfaltig und ohne die pedantische Ordnung, die der Herr Oberregierungsrat Dr. Pistorius im Amt und im Leben so sehr schätzt. Ohne es zu wissen, trägt der gute Pisterius mächtige Scheuklappen, in deren Schutz er jeden Tag von seiner Wohnung in Sodenberg in sein Amtszimmer im Finanzamt geht. Daß sich jetzt im Jahre 1935 allerlei geändert hat, weiß er wohl, aber seine Jugend ist mit dem bestandenen Assessorerahmen abgeschlossen worden, seitdem lebt er nur noch seiner Amtspflicht und gewissen Traditionen, weil die ihm bequem sind und ihm passen, wie alte ausgetretene Hausschuhe. Die Neue Zeit lehnt er ab, ohne sie zu bekämpfen, dazu ist er wieder zu loyal, er missbilligt das meiste stillschweigend oder am Stammtisch leise meckernd im Kreise älterer Spießer, die auch alle nicht merken, daß sie geistig den Anschluss verpasst haben. — Bis eines Tages dem guten Oberregierungsrat von seinem eigenen Stammbaum eine Frucht so merklich auf den Kopf fällt, dass er entsetzt die Augen aufreißt und nun plötzlich Sachen sieht und Dinge begreift, die seine Scheuklappen ihm bisher verdeckt hatten und die bei näherer Betrachtung schön, lebenswert, stark und mutig sind. Aus dem engen, mussigen Gelas der Standesvorurteile und der gewollten Beschränktheit blickt er nun in den weiten, lichten Saal der Volksgemeinschaft und entdeckt zum ersten Mal Menschen, wo er bisher nur streng dem Rang nach klassifizierte Standesangehörige sah. Aus dem nörgelnden Beamten wird ein verständnisvoller Volksgenosse im Tempo der großen Gemeinschaft, deren Schranken vom Sturmwind der neuen Zeit fortgefegt wurden. Aber so ganz ohne Beulen geht es nicht ab, bis schließlich Hermann Pistorius, der Sohn des Oberregierungsrats, begeisterter Segelflieger und HJ-Führer, die hübsche Irene bekommt, die Tochter des verwitweten Schumachermeisters Franz Tettenborn. Der biedere Meister liebt nämlich die appetitliche Marie, die bei Dr. Pistorius Dienstmädchen ist, und will sie heiraten. Auf der Suche nach dem Ahnennachweis entdeckt Marie, dass Dr. Pistorius auch einen Tettenborn unter seinen Vorfahren hat. Voll böser Ahnungen forscht Pistorius nach, und siehe, es stimmt. Ein Hoffnungsstern blinkt auf in Gestalt eines etwas blöden Freiherrn von Bekker, von dessen Ahnen einer ein Gelehrter wurde und sich lateinisch „Pistorius" nannte. Schon spukt die siebenzackige Freiherrnkrone in der Phantasie des Oberregierungsrats, aber das schöne Phantom zerplatzt. Was bleibt, sind, Tettenborn und eine Reihe braver kleiner Handwerker aus Gotha und Umgebung. Zu alledem gerät der brave Pistorius auch noch in den falschen Verdacht der heimliche Vater des begabten Schusterlehrlings Philipp Stukkert zu sein, über dessen Herkunft sich ganz Sodenberg das Maul zerreißt. Aber auch dieses Problem findet eine für alle Teile befriedigende Lösung, so dass Frau Dr. Elfriede Pistorius an der Tugend ihres Gatten nicht weniger zu zweifeln braucht und der Stammbaum der Pistorius wird weiter blühen und, treiben als Symbol einer gesunden Familie zum Ruhm und zur Ehre des ganzen Volkes.