Der Vierte kommt nicht
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Filmdaten | |
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Originaltitel: | Der Vierte kommt nicht |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1939 |
Laufzeit: | 91 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Tobis-Filmkunst GmbH |
Erstverleih: | Tobis-Filmkunst GmbH |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Max W. Kimmich |
Drehbuch: | Max W. Kimmich, Charles Klein |
Produktionsleitung: | Helmut Schreiber, Georg Wittuhn |
Musik: | Otto Konradt |
Ton: | Adolf Jansen |
Kamera: | Fritz Arno Wagner |
Bauten: | Max Knaake, Bruno Lutz, Erich Grave |
Kostüm: | Maria Pommer-Uhlig |
Aufnahmeleitung: | Gustav Lorenz, Walter Bischof |
Herstellungsleitung: | Helmut Schreiber |
Schnitt: | Martha Dübber |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Karl Platen | Diener bei Kolman |
Ferdinand Marian | Herr Kolman |
Werner Hinz | Herr Holm |
Ernst Stimmel | Herr Fredmark |
Franz Schafheitlin | Herr Tilenius |
Alexander Engel | Herr Holmin |
Karl Fochler | Kunstmaler Chautin |
Werner Scharf | Kassier Blomster |
Dorothea Wieck | Dr. Irene Andersen |
Elisabeth Wendt | Frau Elle Fredmark |
Lina Lossen | Frau Svanborg |
Charlott Daudert | Blomstels Freundin Anita |
Melitta Klefer | Pförtnerin Frau Kröger |
Thea Fischer | Ihre Tochter |
Rolf von Nauckhoff | Pilot von Kolmans Privatflugzeug |
Conrad Curt Cappi | Diener in der Klinik |
Gustl Kreusch | |
Lucie Polzin | |
Margarete Wellhoerner | |
Franz Arzdorf | |
Eduard Bornträger | |
Vivigenz Eickstedt | |
Werner Drohsin | |
Jens von Hagen | |
Hans Hemes | |
Charles Willy Kayser | |
Rudolf Rieth | |
Max Wilmsen |
Der Vierte kommt nicht ist ein deutscher Spielfilm von 1939. Der Film wurde vom September bis November 1938 in Stockholm gedreht. Die Uraufführung fand am 23. März 1939 in Berlin (Tauentzien-Palast) statt.
Handlung
In diesem nach einer wahren Begebenheit geschriebenen und dennoch romantisch überschatteten, sehr eindringlichen an eigenwilligen Film ist der Versuch gemacht worden, ein kriminalistisches Thema einmal von einer anderen Seiteher anzupacken und abzuhandeln.
Nicht die stürzende Folge der Ereignisse, die Schichtung überraschender Effekte oder der rasende Ablauf der äußeren Handlung, sondern die Charakterzeichnung der einzelnen Figuren und die inneren Motive ihres Handelns und Verhaltens haben seine Spannung ausgemacht. Es hat sich herausgestellt, daß diese Form des Kriminalfilms sogar weitaus fesselnder und erregender sein kann als selbst die geschickteste Aneinanderreihung sensationeller Begebnisse.
Der Film führt sogleich mitten in Milieu und Atmosphäre hinein. Ein knapper Auftakt leitet eine dramatisch äußerst geschickt vorbereitete und aufgebaute Handlung ein. Der Vierte eines Quartetts von alten Schulfreunden kommt nicht zum musikalischen Abend. Man findet ihn tot auf, glaubt an Selbstmord, bis sich später herausstellt, daß er ermordet wurde.
Die Beziehungen der einzelnen Freunde zu dem Ermordeten werden in hinreißend gestalteten Episoden aufgezeigt. Jeder hätte einen Grund zu der Tat gehabt, jedesmal wäre diese Tat unsinnig gewesen. Der Verdacht des einen gegen den anderen wächst. In meisterhaft gezeichneten Umrissen wird das Verhältnis des einen Freundes zu seiner Frau, des anderen zur Geliebten eines dritten Freundes umrissen.
In immer steigendem Maße spitzt sich’ das Thema zu, immer gespannter und mehr in den Bann dieses Films gezogen, beginnb das Publikum, selbst auf die Fährte zu gehen. Diese intensive Form des Miterlebens beweist wohl am schlagkräfigsten, wie handwerklich großartig und künstleriseh abgerundet der Film gestaltet wurde. Wir möchten seine Lösung nicht verraten.
Das Drehbuch ist von M. W. Kimmich und Charles Klein geschrieben worden. Beide haben vor Jahren die Schule Hollywoods durchlaufen, beide sind aber soweit eigenschöpferische Künstler und deutsche Filmschaffende geblieben, daß sie einen eigenen persönlichen und sehr fesselnden Stil sich bewahrt haben. Insbesondere ist die elegante Art. Kleins zu unterstreichen, mit der dieser Autor die psychologischen Momente der Handlung anpackte und dramatisch verwandte, ohne dabei ins Doktrinäre oder Problematische zu kommen.
Es ist das feine Fingerspitzengefühl des Spielleiters Kimmich für die kleinen Wirkungen zu betonen, die das Gesamtbild ausmachen und es zum Leuchten bringen. Der Kameramann Wagner hat den Film technisch hervorragend aufgenommen, [[Max Knaake<Knaake]] und Lutz stellten die Bauten. In den Hauptrollen fesselten Ferdinand Marian, Werner Hinz, Franz Schafheitlin, Dr. Ernst Stimmel und Alexander Engel durch ihr vorzügliches Spiel.
Dorothea Wieck wirkte angenehm, Charlott Daudert war sehr lebendig und wirksam, Lina Lossen spielte eindringlich. Elisabeth Wendt zeigte ein interessantes Profil, hätte aber größere Zurückhaltung üben sollen. Das Publikum folgte dem Film mit gespanntester Aufmerksamkeit und dankte am Sehluß den auf der Bühne erscheinenden Darstellern und dem Regisseur mit lebhaftem Beifall.