Deutschnationalismus

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Deutschland, Deutschland über alles als Konstante aller Deutschnationalen

Deutschnationalismus bezeichnet eine Charakterisierung einer allgemeinen, grenzbaumunabhängigen alldeutschen Weltanschauung sowie eine politische Strömung in Österreich, welche in der Donaumonarchie nach dem verlorenen Deutschen Bruderkrieg 1866 ihren Ursprung hatte. Deren Anhänger stellten sich in die Tradition der Revolution von 1848 und hatten die Reichsidee, d. h. den Anschluß des geschlossenen deutschen bzw. deutschsprachigen Gebietes in der Habsburger-Monarchie an das Deutsche Reich als Ziel.

„In Treue fest“ – Deutsches Bekenntnis von Kaiser Wilhelm II. und Kaiser Franz Josef I., Ölgemälde von E. Bieler, Berlin um 1910

Erläuterung

Deutschland und Österreich [→ Östreich ] in Treue gesellt, zerbrechen die Ränke der neidischen Welt.

Zum ersten Mal tauchte in der Frankfurter Nationalversammlung eine Gruppierung auf, die den Namen „deutschnational“ führte. Deutschnational war aber schon der Leitgedanke des Deutschen Freiheitskampfes mit dem starken alldeutschen Verlangen wider die Kleinstaaterei, auch das Lied der Deutschen stellt einen Aufschrei nach gesamtdeutscher Gesinnung dar. „Deutschnational“ ist aber auch ein Attribut aller Deutschen, die sich für Volk und Vaterland einsetzten, deutsche Interessen vor welsche respektive fremde Interessen setzen und den Reichsgedanken seelisch festhalten.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird das Adjektiv „deutschnational“ von germanophoben Linken ausnahmslos abwertend verwendet, wobei es die Steigerungsformen deutschtümelnd, ewiggestrig, rechtsradikal, rechtsextrem und nazistisch gibt.

Doppelmonarchie

Die Deutschnationalen waren sehr einflußreich zu des Kaisers Zeiten und auch noch in der Ersten Republik. Viele Vaterländische schlossen sich in den 1930er Jahren trotz des Dollfuß-Regimes der NSDAP an und sehnten den Beitritt Österreichs herbei.

Republik Österreich nach 1945

Nach 1945 sah es schlecht um das deutschnationale Lager aus, mit dem Verband der Unabhängigen (VdU) sowie der Nachfolgepartei FPÖ gelang dieser jedoch wieder der Aufstieg. Charakteristisch für die Deutschnationalen in der Zweiten Republik war und ist, daß man zwar nicht mehr den Anschluß forderte (zumindest nur wenige), man sich aber uneingeschränkt zum deutschen Volke bekannte. Damit stand man im Gegensatz zu allen anderen Parteien, in denen man versuchte, Österreich die deutsche Abkunft abzustreiten.

Obwohl unter Jörg Haider der Deutschnationalismus innerhalb der FPÖ in den Hintergrund gedrängt wurde und einem Österreichpatriotismus wich, ist das Programm der Partei inzwischen wieder deutschnationaler. Neben der FPÖ existieren mit der Heimatpartei Österreich (HPÖ) und der Nationalen Volkspartei noch zwei deutschnationale Kleinstparteien, welche politisch aber keine Bedeutung haben.

21. Jahrhundert

National bezeichnet in Österreich bis heute immer noch deutschnational, denn einen eigenständigen „österreichischen Nationalismus“ gibt es bisher noch nicht, obwohl sich große Teile der Bevölkerung trotz ihrer deutschen (bzw. bayerischen) Abstammung, deutschen Kultur, deutschen Sprache und deutschen Geschichte nicht mehr als Deutsche sehen wollen.

Kulturdeutsche

Deutschnationale werden auch oft als Kulturdeutsche bezeichnet.

Bekannte Deutschnationale (Auswahl)

Siehe auch