Die vier Musketiere
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Filmdaten | |
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Originaltitel: | Die vier Musketiere |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1934 |
Laufzeit: | 119 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Terra-Film AG |
Stab | |
Regie: | Heinz Paul |
Drehbuch: | Sigmund Graff, Hella Moja, Heinz Paul |
Vorlage: | Sigmund Graff |
Musik: | Herbert Windt |
Ton: | Fritz Seeger |
Kamera: | Bruno Timm |
Bauten: | Robert A. Dietrich |
Aufnahmeleitung: | Harry Dettmann |
Herstellungsleitung: | Heinz Paul |
Schnitt: | Paul May |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Fritz Kampers | Musketier Schlumberger aus Bayern |
Paul Westermeier | Musketier Stempel aus Berlin |
Erhard Siedel | Musketier Krause aus Sachsen |
Hans Brausewetter | Musketier Gisevius aus Hamburg |
Hermann Speelmans | Gefreiter Eberle |
Werner Schott | Hauptmann der Kompanie |
Arthur Reinhardt | Feldwebel der Kompanie |
Fritz Odemar | Ortskommandant |
Friedrich Ettel | Feldwebel Hülsebeck |
Gustav Püttjer | Kommandantur-Ordonnanz |
Liselotte Schaak | Hildegard Gisevius |
Agnes Straub | Frau Schlumberger |
Käte Haack | Frau Krause |
Martha Ziegler | Frl. Meyer |
Carsta Löck | Minna |
Renée Burzat | Eine Französin |
Willy Mendau | Ordonnanzoffizier Schmidt |
Peter Erkelenz | Divisionsadjutant |
Hans Albin | Leutnant von Kalckreuth |
Ernst Behmer | Hotelportier |
Die vier Musketiere ist ein Spielfilm von 1934. Die Dreharbeiten fanden in dem Zeitraum von 5. März bis April 1934 statt. Die Uraufführung fand am 27. April 1934 in Berlin statt.
Handlung
Vier Musketiere, Kameraden in Not und Gefahr, marschieren von der Front zur Etappe. Bei einer Rast lagern sie sich müde auf das Feld. Gisevius, genannt der Professor, ein Hamburger, hat nicht mehr Kraft genug, sich die Feldflasche loszubinden. Die anderen stehen ihm bei: Stempel, der Berliner, Krause, der Sachse und Schlumberger, der Bayer. —
Krauses letzte Zigarette geht — Zug um Zug — reihum. Eine Autokolonne fährtvorüber. Auf einem Wagen sitzt der Gefreite Eberle, mit dem die vier vor Verdun zusammenlagen. Kurz ist die Wiedersehensfreude, denn schon kommandiert der Hauptmann: ,,Fertigmachenl" Es geht weiter. Bei einer französischen Madame nehmen sie Quartier. Ein wun derbares Bett steht im Zimmer. Wenn sie alle vier quer liegen, können sie wunderbar schlafen.
Die hungrigen Kriegermägen knurren. Aber da die Feld¬küche versagt, ist der Kohldampf grob. Krause, der Kartoffelpuffer backen will, geht mit Gisevius auf Raub aus. Inzwischen macht Stempel Feuer, und da er nicht auf den Herd achtet, sondern zu einer hübschen Krankenschwester hinübersieht, die am Fenster desgegenüberliegenden Lazaretts steht, verbrennt er sich die Pfoten. Schnell macht er aus der Not eine Tugend, und um mit ihr anzubändeln, spricht er über die Straße und bittet sie, ihm die Hand zu verbinden.
Schwester Hildegard aber merkt den Braten und macht mit ihm kurzen Prozeß. Bald aber bekommt sie ernsthafte Arbeit, denn Gisevius war beim Kartoffelstehlen überrascht worden und hat sich aus der Flucht den Arm blutig gerissen. Hildegard gefällt seine bescheidene, offene Art sehr, und sie nimmt von ihm eine Einladung ins Frontkino an. Während die drei anderen vor dem Eingang warten, haben es sich Hildegard und Gisevius überlegt und ziehen dem Kinobesuch einen Spaziergang vor. Abends spät treffen die vier Musketiere wieder zusammen und reden von der Zukunft. Dabei verabreden sie ein kamerad¬schaftliches Wiedersehen für später einmal, wenn's wieder Friede ist. Nun ist es Friede geworden. 14 Jahre vergingen. In der sächsischen Garnison feiert man das Regimentsfest. Der Tag des Wiedersehens ist gekommen. Musketier Krause, der inzwischen kaufmännischer Direktor geworden ist und dem es gut geht, hat seine Kameraden in Erinnerung an die alte Verabredung in sein Haus eingeladen. Schiumberger kommt mit seiner Frau aus Bayern an. Gi¬sevius, der Professor geworden ist und sich gerade auf der Hochzeitsreise befindet, ist selbstverständlich auch dabei. Der Berliner Stempel ist Margarinevertreter geworden und fährt mit einem unmöglichen Autovehikel vor Krauses Villa vor. Die grolle Überraschung des Wiedersehens ist die, daß der Duck-mäuser Gisevius die hübsche Schwester Hildegard als seine Frau heimgeführt hat.
Die vier Musketiere stellen bei ihrem ersten Zusammensein fest, daß das Leben sie doch sehr verändert hat, und bald ergeben sich aus den verschiedenen Verhältnissen heraus, in denen die einzelnen sich befinden, Meinungsverschiedenheiten, die schließlich in einen auf das politische Gebiet hinüberspielenden Streit ausarten. Die vier Kameraden laufen verzankt auseinander, und der Zwist greift auch auf ihre Frauen über. So droht die für den Abend vorgesehene Feier, bei der in einem von Krause naturgetreu rekonstruierten Unterstand eine Bowle getrunken werden sollte, ins Wasser zu fallen.
Da greift wieder einmal wie auch früher oft im Schützengraben der Gefreite Eberle ein, der, erst seit wenigen Tagen wieder aus Amerika zurückgekehrt, in der Heimat weilt. Er setzt den vier Musketieren die Köpfe zurecht und stellt ihnen vor, daß sie froh und friedlich sein sollten, weil sie in Deutschland leben und arbeiten könnten. Er selbst habe am eigenen Leibe erfahren, wie schwer man sich das Brot in der Fremde verdient und wie alle Freude der Arbeit und am Erfolg durch die Sehnsucht nach der Heimat getrübt würde. Drüben in Amerika seien die Menschen nur Maschinen und würden nur als solche angesehen. Hier in Deutschland lebe jeder als Mensch und Volksgenosse. Da schämen sich die vier alten Musketiere und finden zurück zu dem Geist der Kameradschaft, in dem einer für alle und alle für einen zusammenstehen. Ihrem Beispiel folgen natürlich auch die Frauen, und so wird es doch noch eine schöne Wiedersehensfeier und ein unvergeßliches Fest. Als das Regiment mit klingendem Spiel durch die alte Garnison marschiert, marschieren, in ihren Zug eingereiht, in Reih und Glied die vier Musketiere.