Drei Unteroffiziere
Filmdaten | |
---|---|
Originaltitel: | Drei Unteroffiziere |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1939 |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Universum-Film AG |
Stab | |
Regie: | Werner Hochbaum |
Regieassistenz: | Bruno Koch |
Drehbuch: | Jacob Geis, Fred Hildenbrandt |
Produktionsleitung: | Ernst Martin, Hans Herbert Ulrich |
Musik: | Hansom Milde-Meißner |
Ton: | Alfred Zunft |
Kamera: | Werner Krien |
Standfotos: | Ernst Baumann |
Bauten: | Willy Schiller, Carl Haacker |
Aufnahmeleitung: | Herbert Junghanns |
Herstellungsleitung: | Ernst Martin, Hans Herbert Ulrich |
Schnitt: | Else Baum |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Fritz Genschow | Unteroffizier Kohlhammer |
Albert Hehn | Unteroffizier Rauscher |
Wilhelm H. König | Unteroffizier Struve |
Christian Kayßler | Kapellmeister Dr. Lautenbach |
Heinz Engelmann | Leutnant Strehl |
Ruth Hellberg | Gerda |
Hilde Schneider | Gymnastiklehrerin Käthe |
Claire Winter | Lotte |
Ingeborg von Kusserow | Lisbeth |
Wilhelm Althaus | Hauptmann Gruber |
Wolfgang Staudte | Hauptfeldwebel Kern |
Louise Morland | Frau Werner |
Hermann Pfeiffer | Hilfsregisseur Lohmann |
Ferry Reich | Darsteller des „Preysing“ |
Elisabeth Schwarzkopf | Darstellerin der „Carmen“ |
Günther Treptow | Darsteller des „Don José“ |
Sepp Rederer | |
Günther Ballier | |
Josef Gindorf | |
Malte Jäger | |
Erwin Laurenz | |
Günther Mackert | |
Paul Mehler | |
Hermann Mayer-Falkow | |
Waldemar Pottier | |
Herbert Reichelt | |
Herbert Scholz |
Drei Unteroffiziere ist ein Militärfilm aus dem dritten Reich. Der Film wurde auf den Truppenübungsplatz Döberitz, Wunsdorf, Jüterbog gedreht. Die Uraufführung fand am 30. März 1939 statt. Dieser Film gehört zu den Vorbehaltsfilmen.
Inhaltsverzeichnis
Auszeichnungen
- Prädikate
- staatspolitisch wertvoll
- volksbildend
Handlung
Singend, in festem Tritt marschiert die Kompanie, an der Spitze hoch zu Roß der Chef, Hauptmann Gruber, der auf seine Leute mit Recht stolz ist, denn: Bess're gab's niemals in unserer Infanterie, als die Soldaten der dritten Kompanie.
Die drei Gruppenführer des ersten Zuges marschieren an der Spitze einträchtig nebeneinander, wie es sich für drei gute Freunde gehört. Alle drei sind sie tüchtige Soldaten, die als Führer ihre Gruppen im Schwung haben. Da ist zunächst der Unteroffizier Kohlhammer, immer vergnügt und frisch, - Draufgänger, dessen Schwäche das schöne Geschlecht ist. Neben ihm der Unteroffizier Struve ist gleichfalls tüchtig, aber nicht so frisch wie Kohlhammer Struve ließt gern und versucht den Dingen auf den Grund zu kommen. Seine Leute behandelt er je nach ihrer Psyche und darunter leidet gelegentlich die Fixigkeit. Der Dritte im Bunde ist Rauscher, ein guter Soldat, ernst und bedacht, der an die Zukunft denkt. Seine Braut Lotte ist Verkäuferin, aber Mitte März soll geheiratet werden, eine Wohnung zum 1. April ist auch gefunden. Mit dem Wort „Heirat" kann man Kohlhammer jagen, warum soll er nur eine lieben, wo es doch so viele hübsche junge Mädchen gibt. — — —
Zur Zeit hat er zwei im Gange, die eine heißt Käthe und ist Gymnastiklehrerin, die andre, Lisbeth, ist Telefonistin. Zum Unglück hat er sich heute am Sonnabend mit beiden verabredet. In solchem Falle muß ein Kamerad dem anderen helfen. Struve muss Kohlhammer die Käthe für heute abnehmen. Aber Struve hat keine Zeit, er hat 20 Soldaten als Statisten ins Theater zu führen. Dann muß eben Rauscher für Struve einspringen und die 20 Mann ins Theater führen. Rauscher, wirklich ein guter Kamerad, willigt auch ein. Er wird seiner Lotte rasch Bescheid sagen und dann für Struve ins Theater gehen. Struve teilt der hübschen Käthe mit, daß Kohlhammer verhindert ist, und dem Mädel gefällt der solide, für seinen Beruf begeisterte Unteroffizier recht gut. Kohlhammer selbst schwört indessen Lisbeth ewige Treue, ohne jedoch ihr gesundes Mißtrauen gegen den Windhund ganz beseitigen zu können. Unteroffizier Rauscher erlebt im Theater hinter der Kulisse die Tragödie der schönen Agnes Bernauer, die von der Schauspielerin Gerda Cyrus ergreifend dargestellt wird. Gerda ist noch jung, ihr Freund ist der Kapellmeister Lautenbach, der die begabte, sehr temperamentvolle Anfängerin zu lenken versucht. Rauscher lernt Gerda kennen, und eine tiefe Leidenschaft erfasst ihn, die von Gerda erwidert wird. Sie lädt Rauscher ein, mit ihr morgen die Carmen-Aufführung zu besuchen, die Lautenbach dirigieren wird. Dieser sieht ehrlich besorgt, wie sich zwischen Gerda und dem jungen Soldaten etwas anspinnt, was nur zum Unglück führen kann, so wie er Gerda kennt. Rauscher ist tief innerlich aufgewühlt. Seine dienstlichen Leistungen lassen nach. Bei einer Alarmübung mit anschließendem Felddienst fällt die Veränderung auch seinem Hauptmann auf. Kohlhammer tritt für den Kameraden ein, er und Struve sind ehrlich besorgt.
Zwischen den beiden gibt es keinen Streit, wenn auch Käthe ziemlich deutlich zu Struve übergegangen ist, dafür hat Kohlhammer von Lisbeth erfahren, dass er bald Vater werden wird, und damit ist die Lage ja nun wohl geklärt und alles sozusagen in Butter. Rauschers Leidenschaft wächst. Mit seiner Lotte spricht er sich aus, und sie trennen sich, er glaubt in Gerda die Frau seines Lebens gefunden zu haben. Gerdas Wirtin warnt den jungen Soldaten der ihr leid tut. Sie erzählt ihm, daß Gerda doch zu Lautenbach gehöre, zu dem sie auch viel besser passe. In größter Erregung ein Rauscher ins Theater. Ein Polizist versucht ihn aufzuhalten, der Unteroffizier beleidigt ihn durch ein Schimpfwort. Dann steht er vor Gerda. Sie verspricht, sich von Lautenbach zu trennen, aber Rauscher soll mit ihr zusammen fortreisen, nur für sechs Tage, sie will ganz allein mit ihm sein. Der Unteroffizier versucht Urlaub zu erhalten, aber sowohl der Hauptfeldwebel als auch sein Zugführer, Leutnant Strehl, müssen pflichtgemäß ablehnen, den Urlaub zu befürworten. Wie ein Freund spricht der Leutnant zu seinem Untergebenen, es ist vergeblich. Die Meldung der Polizei ist auf dem Dienstwege zur Kompanie gekommen. „Wer war der schuldige Unteroffizier?" fragt der Hauptmann. Sofort meldet sich Struve für seinen Kameraden und nimmt, ohne mit der Wimper zu zucken, die Arreststrafe auf sich. Es kommt zum bösen Streit zwischen Kohlhammer und Rauscher, als ersterer wegwerfend von Gerda spricht. Soll eine bewährte rote' Freundschaft in die Brüche gehen? Nein und abermals nein! Struve geht jetzt selbst zu Gerda und bittet sie auf die Reise zu verzichten. Lautenbach hat bereits von sich aus telegrafiert, daß Gerda nicht kann und sperrt sie einfach ein, bis der Zug fort ist. Auf dem Bahnhof, von dem er befehlsmäßig mit den Quartiermachern nach Kleinenfelde fahren sollte, sitzt Unteroffizier Rauscher in Zivil und wartet auf Gerda. Kohlhammer erfährt es, und trotzdem er auf der Wache ist, eilt er zum Bahnhof.
Das Telegramm mit Gerdas Absage kommt, und es gelingt Kohlammer, den Freund umzustimmen. Rasch gibt er ihm seine Uniform, und Rauscher fährt, wie befohlen, mit seinen Leuten ab. Unteroffizier Kohlhammer wird wegen unbefugten Ziviltragens von der Wache gemeldet. Der Hauptmann vernimmt ihn sehr ernst. Noch kann Kohlhammer nicht sprechen, ohne den Kameraden zu belasten, also schweigt er. Rauscher jedoch meldet in Kleinenfelde alles seinem Leutnant, so wie es verlaufen ist. Hauptmann Gruber steht vor seinen drei Unteroffizieren. Es sind doch Prachtmenschen, halten zusammen durch dick und dünn, einer tritt für den anderen ein. Nun, er wird sie prüfen, ihnen Aufgaben geben, wo sie zeigen können, was sie sind.
Wissenswertes
In Döberitz entstanden die Außenaufnahmen für das Manöver. Tagsüber und nachts drehte man militärische Szenen, wie sie zuvor niemals geschaffen wurden. Die Wehrmacht selbst hatte ein starkes Truppenkontigent zur Verfügung gestellt, ließ Panzer auffahren und Panzerabwehr. Flugzeuge brausten durch die Luft, und Maschinengewehre tackten ihr hämmerndes Lied.[1]