Kayssler, Christian

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Christian Kayssler (1898–1944)

Christian Friedrich Kayssler, auch Kayßler (Lebensrune.png 14. Juni 1898 in Breslau; Todesrune.png 10. März 1944 in Berlin-Blankenfelde), war ein deutscher Schauspieler.

Leben

Christian Kayssler war der Sohn des Schauspielers Friedrich Kayssler, der ursprünglich nicht wollte, daß sein Sohn Schauspieler würde. Er selber – Christian Kayssler – wollte es ebensowenig, und darum begann er, in München Literaturgeschichte zu studieren. Aber das Studium befriedigte ihn nicht. Es erinnerte ihn an seine Schulzeit; er empfand das, was er in den Vorlesungen hörte, als trocken – unverständlichen Wissenskram, nicht als etwas, das lebendige Wurzeln in einen schlagen konnte.

Sein innerer Kompaß wies ihn auf andere Wege, und so kam es eines Tages, daß er das Studium an den Nagel hängte und den Entschluß faßte, zur Bühne zu gehen. Sein Vater erfuhr erst davon, als die Entscheidung schon gefallen war, und es war am Anfang auch ein etwas holpriger Weg, den er gehen mußte. Wenig und dazu noch ungenügender dramatischer Unterricht; kein rasches und sicheres Vorwärtskommen infolgedessen: im Gegenteil, es erging ihm wie einem Autodidakten, der sich Schritt für Schritt mühselig den Weg bahnen mußte und dem nichts weiter half, als aus seinen Fehlern immer neu zu lernen.

„Brüllte ich heute so, daß ich davon heiser wurde,“ sagte Christian Kayssler lachend, „so merkte ich, daß ich’s morgen anders machen mußte – und es ging dann auch.“[1] So erreichte er denn auch das erste ersehnte Ziel: ein Engagement an den Münchner Kammerspielen, wo er zuerst in einem Vorspiel von Wedekind auftrat: „Aber ich habe die Rolle längst vergessen; sie war mir schon damals fremd.“ sagte er in der schönen, einfachen Aufrichtigkeit, die ein bezeichnender Zug seines Wesens war. Von München führte ihn der Weg nach Wien und von dort nach Stuttgart. Es waren glückliche Jahre in Stuttgart; viel Arbeit, viele Erfolge, den größten errang er wohl in der Titelrolle des „Gneisenau“ von Wolfgang Goetz, der in Stuttgart uraufgeführt wurde. Im Herbst 1936 verließ Christian Kayaler Stuttgart und gehörte dann dem Ensemble der Berliner Volksbühne an und hatte nun in Berlin – wo er aufwuchs und das er als Heimat und als Stadt liebte – gleichsam einen doppelten Start: im Film und auf der Bühne.

Christian Kayssler kam mit nur 46 Jahren am 10. März 1944 bei einem alliierten Bombenangriff ums Leben. Seine Tochter Christine Kayssler (1923–2010), aus der ersten Ehe mit der Kinderbuchautorin Anne Beblo, setzte die Familientradition fort und avancierte ebenfalls zu einer renommierten Schauspielerin.

Filmographie

Fußnoten