Ebern

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Ebern

Wappen von Ebern
Staat: Deutsches Reich
Gau: Mainfranken
Landkreis: Haßberge
Einwohner (2017): 7.299
Bevölkerungsdichte: 76 Ew. p. km²
Fläche: 95,02 km²
Höhe: 270 m ü. NN
Postleitzahl: 96106
Telefon-Vorwahl: 09531
Kfz-Kennzeichen: HAS, EBN
Ebern befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Ebern im Winter
Das Rathaus

Ebern ist eine Stadt im unterfränkischen Landkreis Haßberge im Haßgau. Die historische Altstadt mit ihrer mittelalterlichen Stadtbefestigung liegt im Baunachgrund und ist eng mit dem Namen Friedrich Rückert verknüpft, der hier einen Teil seines Lebens verbrachte.

Geschichte

1230 wird Ebern als „Civitas“ erstmals urkundlich erwähnt, obwohl bereits im Jahre 1151 eine lateinische Schenkungsurkunde auftaucht, die von einem Weiler „liuzileber“ spricht. Der Ortsname könnte „bei den Ebern“ bedeuten, was einige Forscher als Erinnerung an einen germanischen Eber-Kult deuten.

Als Kaiser Ludwig der Bayer im Jahre 1335 Ebern das Stadtrecht mit Mauer, eigenem Gericht, Zoll und Markt bestätigt, war die Siedlung schon seit gut hundert Jahren ein wichtiger Stützpunkt im Nordosten des Bistums Würzburg.

Zusammen mit zehn anderen würzburgischen Städten bewarb sich Ebern 1397 bei König Wenzel von Luxemburg um die Verleihung der Reichsfreiheit, was jedoch zum kriegerischen Konflikt mit dem Bischof von Würzburg führte. In der Schlacht bei Bergtheim 1400 wurde der „Elfstädtebund“ (Ebern, Haßfurt, Fladungen, Gerolzhofen, Karlstadt, Königshofen, Meiningen, Mellrichstadt, Neustadt, Seßlach und Würzburg) vernichtend geschlagen.

1430 wurde die Stadt durch ein Feuer vernichtet. Der Wiederaufbau ging langsam voran. Im Bauernkrieg 1525 schlug sich die Stadt auf die Seite der „Aufständischen“, die vereinigten Bauernheere unterlagen jedoch am 2. Juni des Jahres in der Schlacht bei Königshofen. Während die Reichsritterschaft und etliche andere Orte rasch zum neuen Glauben wechselten, hielt Ebern lange am Katholizismus fest - obwohl hier Johannes Schwanhauser zur Welt kam, der als „Reformator Frankens“ bekannt wurde. Um 1576 gab es aber auch in Ebern hartnäckige lutherische Protestanten. Ein Befehl von Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn hieß sie jedoch entweder auswandern, etwa nach Königsberg, oder zum alten Glauben zurückkehren. So entwickelte sich die Stadt Ebern zum bischöflichen Stützpunkt der Gegenreformation.

Während des Dreißigjährigen Krieges quartierten sich mehrmals Soldaten innerhalb der Stadtmauern ein. 1626 brach die Pest in Ebern aus. 1685 wurde der würzburgische Amtssitz hierher verlegt, zwischen 1687 und 1692 entstand der Aufbau des prächtigen Rathauses. Im Jahre 1814 wurde die Stadt dem Königreich Bayern zugeschlagen.

Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 hatte die Stadt sieben und im 1. Weltkrieg 41 Gefallene zu beklagen.

Ebern und Friedrich Rückert

Während Friedrich Rückert im Jahre 1809 an der Universität Würzburg studierte, zog seine in Schweinfurt wohnende Familie nach Ebern. Im kommenden Jahrzehnt war er häufig bei seinen Eltern zu Besuch. Von 1819 bis 1826 lebte er schließlich als Privatgelehrter in Ebern und Coburg.

Eine Hommage an die Orte seiner Jugend sind die idyllisch-elegischen „Erinnerungen aus den Kinderjahren eines Dorfamtmannsohns“ (1829).

Bildergalerie

Literatur

  • Dr. Karlheinz Fuchs, Sibylle Maus: Hassberge - Ein Kunst- und Kulturführer durch den Landkreis. Mit einem Vorwort von Karlheinz Deschner, Haßfurt, 2003