Ehle, Walter
Walter Ehle ( 28. April 1913 in Windhuk, Deutsch-Südwestafrika; gefallen 17. November 1943 in Horpmoel/Horpmaal, Belgien) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberstleutnant und Flugzeugführer der Luftwaffe sowie Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Das Flieger-As, der als Jagdflieger, Zerstörer und Nachtjäger diente, errang 39 Luftsiege, davon 35 bei Nacht im Rahmen der Reichsluftverteidigung.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Walter Ehle trat der Luftwaffe 1935 bei, absolvierte die Flugzeugführerschule (FFS), dann die Blindflugschule, kämpfte 1937/1938 im Spanischen Bürgerkrieg bei der Legion Condor, nahm am Polenfeldzug in einer Zerstörerstaffel teil und wurde im Juni 1940 der Nachtjagd zugeführt.
Einheiten und Dienststellen
- 3. Staffel/Jagdgruppe 88
- Zerstörergeschwader 1 (ZG 1)
- II./F.B.K./ZG 1
- 3. Staffel/ZG 1 (Umbenennung in 3./NJG 1 am 26. Juni 1940)
- Nachtjagdgeschwader 1 (NJG 1)
- Staffelkapitän 3. Staffel
- Staffelkapitän 4. Staffel
- Kommandeur (Stab) der II. Geschwadergruppe/NJG 1
Fliegertod
Nach einem Feindflug in der Nacht vom 17. auf den 18. November 1943 flog Ehle den deutschen Fliegerhorst „St. Trond“[1] (Militärflugplatz Sint-Truiden-Brustem; heute Flughafen Limburg) an. Zu seiner Besatzung gehörten der 32jährige Bordfunker Oberfeldwebel Ludwig Leidenbach und der 24jährige Bordschütze Unteroffizier Heinz Derlitzki. Um ca. 20.20 Uhr meldete sich Ehles Funker bei der Bodenleitstelle. Die Bf 110 G-4 (G9+AC; Werknummer: 5575) kämpfte mit einem technischen Defekt, mußte umgehend zurückkehren und ggf. notlanden. Während des Landeanfluges ging in der stockdunklen Nacht die Befeuerung der Landebahn aus (Ausfall der Flugplatzbeleuchtung). Ehle zog die Maschine hoch, kurvte noch Richtung Ost-Südost und schlug 10 Kilometer weiter vor Horpmoel (Horpmaal) auf. Kein Besatzungsmitglied überlebte, alle gelten, da sie sich im Kriegseinsatz befanden, kriegsrechtlich als gefallen. Major Ehle wurde posthum am 25. Februar 1944 zum Oberstleutnant befördert.
Erste Ruhestätte
Alle drei wurden mit militärischen Ehren in Feldgräbern auf dem Ehrenfriedhof Schloß Brusthem beigesetzt, Ehles Freund Major Werner Streib sprach die letzten ehrenden Worte.
Letzte Ruhestätte
Oberstleutnant Walter Ehle ruht heute, nach Umbettung, mit seinen Kameraden auf der Kriegsgräberstätte in Lommel (Belgien); Endgrablage: Block 21, Grab 42 (Ehle), Grab 583 (Leidenbach) und Grab 584 (Derlitzki).
Auszeichnungen (Auszug)
- Flugzeugführerabzeichen (Wehrmacht)
- Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 mit Spange „Prager Burg“
- Spanisches Kriegskreuz
- Spanienkreuz in Gold im Juni 1939
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. Klasse
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- Flugzeugführerabzeichen (Italien)
- Frontflugspange für Nachtjäger in Gold
- Deutsches Kreuz in Gold am 20. Oktober 1942 als Hauptmann
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 29. August 1943 als Major und Kommandeur der II. Gruppe/Nachtjagdgeschwader 1