Engelbrecht, Erwin

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Generalmajor Erwin Engelbrecht

Erwin Engelbrecht (Lebensrune.png 12. November 1891 in Krongut Bornstedt-Gallin, westlich Potsdam; Todesrune.png 8. April 1964 in München) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Artillerie und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Er ruht auf dem Münchener Friedhof Pasing; Endgrablage: Feld 2, Reihe 1, Grab 28.

Werdegang

Generalmajor Engelbrechts Unterschrift auf eine Urkunde für das Eiserne Kreuz, 2. Klasse
Generäle Erwin Engelbrecht (links) und Richard Pellengahr
Generalleutnant Erwin Engelbrecht und Feldmarschall Carl Gustaf Emil Freiherr von Mannerheim im Juli 1941
„Erwin Engelbrecht trat am 5. Februar 1910 als Fahnenjunker in das Kaiserliche Heer ein. Er kam dabei zum 2. Niederschlesisches Feldartillerie-Regiment Nr. 41. Am 18. August 1911 wurde er in diesem zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 20. August 1909 datiert. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges ging er mit seinem Regiment an die Front. Nach wenigen Wochen wurde ihm als Ordonanzoffizier seines Regiments das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 20. August 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Später wurde ihm auch das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Anfang 1917 wurde er zum Adjutant vom Artilleriekommandeur 102 ernannt. Als solcher wurde er bis Kriegsende noch bei verschiedenen Einheiten eingesetzt. Im Juni 1918 wurde ihm das Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern verliehen. Am 18. August 1918 wurde er zum Hauptmann befördert. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr zum Reiter-Regiment 8 versetzt, wurde aber vorerst noch beim Wehrkreiskommando VI eingesetzt. Ab dem 1. Januar 1921 wurde er dann als Rittmeister im Regimentsstab vom 8. (Preuß.) Reiter-Regiment eingesetzt. 1922 wurde er zum Regimentsadjutant ernannt. Ab Herbst 1923 war er dann wieder dem Stab zugeordnet, während er die Universität besuchte. Am 1. Oktober 1924 wurde er in den Generalstab der 1. Kavallerie-Division versetzt. Bei dieser Verwendung blieb er dann die nächsten Jahre. Anfang 1928 wurde er in das 9. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt. Dort wurde er am 1. März 1928 zum Chef der 3. Eskadron in Beeskow ernannt. Am 1. Oktober 1930 wurde er dann in den Stab der 1. Division der Reichswehr versetzt. Am 1. November 1930 wurde er zum Major befördert. Am 1. Oktober 1931 wurde er dann in die 2. Eskadron vom 6. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt. Er blieb aber weiter beim Stab der 1. Division. Am 1. Mai 1933 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstleutnant auch wieder offiziell dorthin versetzt. Am 1. Januar 1935 wurde er dann in das Reichswehrministerium, später Kriegsministerium versetzt. Dort wurde er am 1. Mai 1935 zum Oberst befördert. Am 1. Mai 1937 wurde er zum Kommandeur der Heeresdienststelle 11 in Heidelberg ernannt. Durch deren Umbenennung wurde er am 10. November 1938 zum Kommandeur der Heeresdienststelle 30 in Krems ernannt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1939 zum Generalmajor befördert. Bei der Mobilmachung wurde er dadurch zum Kommandeur vom Grenzschutz-Abschnitt-Kommando 30 ernannt. Als solcher wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Bei der Umgliederung des Stabes nach dem Polenfeldzug musste er seinen Posten abgeben. Dafür wurde er jetzt zum Kommandeur der Ersatztruppen 2/III ernannt. Dieser bildete noch Mitte November 1939 den Stab der 163. Infanterie-Division. Zu deren Kommandeur wurde er nun ernannt. Mit dieser Division nahm er jetzt am Unternehmen Weserübung teil. Dabei führte er die Division nach Norwegen. Im April 1940 erhielt er auch die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse. Für die Leistungen seiner Division im Norwegenfeldzug wurde ihm am 9. Mai 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 1. November 1940 wurde er zum Generalleutnant befördert. Auch beim Ostfeldzug blieb seine 163. Infanterie-Division auf dem nördlichen Kriegsschauplatz im Einsatz. Am 15. Juni 1942 gab er sein Kommando ab. Er übernahm dafür das Höhere Kommando z.b.V. XXXIII. Am 1. September 1942 wurde er zum General der Artillerie befördert. Als solcher wurde er bei der Umbenennung des Stabes zum Generalkommando XXXIII. Armeekorps zum Kommandierenden General ernannt. Am 25. Dezember 1943 musste er sein Kommando abgeben und wurde dafür in die Führerreserve versetzt. Mitte September 1944 wurde er zum Kommandierenden General vom Höheren Kommando Saarpfalz ernannt. Diesen Posten behielt er dann bis zur Kapitulation. Bei Kriegsende geriet er in alliierte Gefangenschaft und wurde 1947 wieder entlassen.“[1]

Untergang der „Blücher“

Der Untergang des Schweren Kreuzers „Blücher“ gehörte zu den großen und vermeidbaren Katastrophen der Kriegsmarine beim Unternehmen „Weserübung“. An Bord waren nicht nur die rund 1.320 Mann Besatzung, sondern auch 882 eingeschiffte „Passagiere“ (insgesamt 2.202 Mann), darunter Generalmajor Erwin Engelbrecht mit dem Stab seiner 163. Infanterie-Division, Wehrmachtsbeamten, Verwaltungsexperten, kleinere Einheiten Gebirgsjäger und eine Militärkapelle. Als Führungsschiff der Kriegsschiffgruppe 5 unter Konteradmiral Oskar Kummetz sollte der Kreuzer zusammen mit dem Schweren Kreuzer „Lützow“ und dem Leichten Kreuzer „Emden“ die Passagiere nach Oslo bringen, um die Stadt zu übernehmen. Kummetz führte mit dem Kommandanten der „Blücher“, Kapitän zur See Heinrich Woldag, Diskussionen über die Marschgeschwindigkeit des Verbandes und setzte gegen die Überzeugung des Kommandanten eine äußerst geringe Geschwindigkeit durch, was dem Gegner die Bekämpfung des Schiffes erleichterte. An der engsten Stelle des Oslofjordes, der Drøbak-Enge, wurde die „Blücher“ am 9. April 1940 um 5.21 Uhr von der auf der Insel Süd-Kaholmen gelegenen Küstenbatterie Oscarsborg mit ihren alten Geschützen der deutschen Krupp AG beschossen. Dabei erhielt der Vormars einen Volltreffer durch eine 28-Zentimeter-Granate in den Haupt-Fla-Einsatzstand. Ein weiterer 28-Zentimeter-Treffer ging in die Flugzeughalle, die in Brand geriet. Ein Ruderversager aufgrund eines Treffers zwang zu noch langsamerer Fahrt. Mit den Schrauben steuernd wurde das Schiff wieder auf Kurs gebracht. In diesem Moment erhielt die „Blücher“ mehrere 15-Zentimeter-Treffer aus kurzer Distanz (1100–400 Meter). Zwei Torpedos der 500 Meter nördlich von der 28-Zentimeter-Hauptbatterie der Festung gelegenen Kaholmen-Torpedobatterie führten zum Totalverlust des Schiffs. Die Blücher trieb schwer beschädigt und brennend aus dem Feuerbereich der Batterien heraus. Die Ruderanlage fiel erneut aus, woraufhin Kapitän Woldag Befehl zum Ankern gab. Damit wollte er ein Auflaufen auf die Felsen verhindern und vor einer Weiterfahrt zuerst das Feuer an Bord löschen lassen. Das Kriegsschiff bekam jedoch immer mehr Schlagseite nach Backbord. Admiral Kummetz übergab seine Befehlsgewalt an den Kommandanten der „Lützow“, Kapitän zur See August Thiele. Um 7.22 Uhr kenterte der Kreuzer und sank über den Bug östlich der Inselgruppe Askholmene. Mindestens 320 Besatzungsmitglieder und rund 500 Passagiere fielen in den ersten Stunden des Norwegenfeldzuges. Die Überlebenden mußten dem brennenden Ölteppich ausweichen, dem etliche Männer der Besatzung zum Opfer fielen. Die übrigen Besatzungsmitglieder retteten sich auf die Insel, wo manche bis zu 36 Stunden in Kälte und Nässe bis zur Rettung ausharrten. Noch wochenlang trieben Leichen aus dem Wrack auf und wurden von den Norwegern in bereitgestellten Särgen geborgen und beerdigt.

Nichtsdestoweniger konnten die rund 1.500 bis 2.000 Mann starken Landungskommandos der „Lützow“ und der „Emden“, die unterhalb der Festung von Bord gingen, Oslo ohne viel Widerstand erobern und besetzen. Dennoch führte die Verzögerung um einen Tag dazu, daß die Regierung Norwegens mit den Goldreserven der Nationalbank sich in Sicherheit bringen konnte. Generalmajor Engelbrecht, wie auch Oskar Kummetz, gehörte zu den Überlebenden, der schwimmend Land erreichte, allerdings dort gefangengenommen wurde und mit Hunderten weiteren auf einem Bauernhof bei Drøbak ausharren mußte.

Als deutsche Einheiten schon am späten Nachmittag anrückten, flohen die Bewacher der 5. Kompanie der Königs-Garde (Hans Majestet Kongens Garde) und die Männer wurden verpflegt und von Sanitätsoffizieren behandelt. Allerdings hatten die Norweger menschlich gehandelt, obwohl die Garde den Befehl hatte, alle Überlebende gefangenzunehmen und zu verhören, ließen sie es dabei, die Männer nur leicht zu bewachen und kümmerten sich um die vielen deutschen Verwundeten und Sterbenden. Um 18.30 Uhr war der Bauernhof dann ohne Bewacher, kurz darauf trafen Deutsche ein und Engelbrecht und Kummetz mit eine Fahrzeug auf den Weg nach Oslo, wo sie um 22 Uhr eintrafen und, da die Stadt schon in deutscher Hand war (nach Luftlande-Einsatz zum Flughafen Oslo-Fornebu) , im Hotel Continental einquartiert wurden. Die Verwundeten kamen in ein Strandhotel nach Åsgårdstrand, welches schon zuvor als norwegisches Marinelazarett diente und um Mitternacht des 8. April 1940 evakuiert worden war.

Die norwegische Küsten- und Festungsbatterie wurde am Vor- und Nachmittag des 9. April 1940 von der Luftwaffe angegriffen und ausgeschalten, besondere Verdienste dabei hatte Sturzkampf-Geschwader 1 mit Fernstukas vom Typ „Junkers Ju 87 R“ unter Hauptmann Paul-Werner Hozzel. Die in den nächsten Tagen im Schiffstransport nach Norwegen verlegte 163. Infanterie-Division wurde dort im Verband der Gruppe XXI (später „Armee Norwegen“) als Besatzungstruppe eingesetzt. Generalmajor Engelbrecht erhielt die Spange zum EK I und wurde zum Ritterkreuz eingereicht. Er hatte trotz der Tragödie und der Panik an Bord des brennenden und sinkenden Schiffes kühlen Kopf bewahrt, sorgte für ein geordnetes Verlassen des Schiffes, was Leben rettete, ebenso ließ er hilflose Verwundete nicht zurück.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten