Erfurth, Waldemar

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General der Infanterie Dr. phil. Waldemar Erfurth

Waldemar Erfurth (Lebensrune.png 4. August 1879 in Berlin; Todesrune.png 2. Mai 1971 in Tübingen) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie im Zweiten Weltkrieg sowie Militärhistoriker, Kriegsstratege und Sachbuchautor.

Familie

Waldemar Erfurth war der Sohn des Geheimen Preußischen Landesvermessungsrates Karl Friedrich Wilhelm Erfurth (1839–1919) und dessen Frau Martha, geb. Kiefer. Erfurth war verheiratet und Vater von zwei Kindern. Sein Sohn diente als Offizier in der Bundeswehr.

Beförderungen und Dienststellungen

Alfred Jodl (links) und Waldemar Erfurth
Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel (Chef des Oberkommandos der Wehrmacht) und General der Infanterie Dr. phil. Waldemar Erfurth, Deutscher General beim Oberkommando der finnischen Wehrmacht
  • 20. Sep 1897 Eintritt in die Armee als Freiwilliger mit Aussicht auf Beförderung
    • Füsilier-Regiment „Prinz Heinrich von Preußen“ (Brandenburgisches) Nr. 35 in Brandenburg an der Havel
  • 27. Jan 1898 Unteroffizier
  • 24. Mai 1898 Fähnrich
  • 27. Jan 1899 Leutnant
    • 1903 für die Ausbildung im Waffeninstandsetzungsgeschäft zur Gewehrfabrik Spandau kommandiert
    • 1906 Kommandierung zur Preußischen Kriegsakademie
    • 1909 zum Garde-Fußartillerie-Regiment kommandiert
  • 19. Aug 1909 Oberleutnant
  • 22. März 1912 Hauptmann
    • Februar 1914 Ib im Generalstab des XX. Armee-Korps
  • 28. Dez 1916 Major
  • 1. Feb 1922 Oberstleutnant
  • 1. Feb 1926 Oberst
  • 1. Okt 1929 Generalmajor
    • ab Oktober 1929 bis zu seiner Verabschiedung Infanterieführer II
  • 1. Mai 1931 Generalleutnant
    • am 30. Sep 1931 aus dem Heer verabschiedet
    • 1931 bis 1934 Studium der Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, wo er nach Abschluß des Studiums einen Lehrauftrag für Kriegsgeschichte erhielt und 1939 bei Gerhard Ritter mit der Arbeit (als „Dissertationsersatz“) „Der Vernichtungssieg. Eine Studie über das Zusammenwirken getrennter Heeresteile“ zum Dr. phil. promoviert wurde.
    • am 1. September 1934 wurde Erfurth als Leiter der Gruppe Auswertung der Kriegserfahrungen im Truppenamt / Generalstab des Heeres (vormalige Verbindungsstelle des Truppenamtes zum Reichsarchiv (Gruppe „Viebahn“)) angestellt
    • 1. November 1935 in der Wehrmacht reaktiviert
  • 1. Apr 1940 General der Infanterie
    • 1941 bis 1944 „Deutscher General beim Oberkommando der finnischen Wehrmacht“
    • 6. Mai 1945 bis 30. Juni 1947 in VS-amerikanischer Kriegsgefangenschaft, bis 1948 automatischer Arrest
      • in der Kriegsgefangenschaft Mitglied des Advisory Boards (Beirats) von Colonel Frank J. Vida und Leiter der deutschen „wissenschaftlichen Kommission“, die die durch die Deutschen vorgelegten Arbeiten erneut und abschließend prüfte, in der Historical Division der US Army in Garmisch-Partenkirchen.
      • ab 1947/48 dann Mitarbeiter im Projekt STAPLE der Historical Division in Neustadt (Hessen)
      • 1948 wurde er aus dem automatischen Arrest entlassen, danach als Heimarbeiter tätig
      • Mitglied des Autorenkreises der Control Group und Mitglied des 1954 ins Leben gerufenen Arbeitskreises für Wehrforschung

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Die Überraschung im Kriege. Mittler. Berlin 1938.
  • englische Übersetzung von Stefan T. Possony und Daniel Vilfroy: Surprise (= Military classics. 3). Military Service Publ. Co., Harrisburg 1943.
  • Der Vernichtungssieg. Eine Studie über das Zusammenwirken getrennter Heeresteile. Mittler, Berlin 1939.
  • Der finnische Krieg 1941–1944. Limes-Verlag, Wiesbaden 1950. (2. überarbeitete Auflage: Der finnische Krieg 1941–1944. Mit einem Vorwort von Dietrich Erfurth, Limes-Verlag, Wiesbaden 1977, ISBN 3-8090-2110-5; genehmigte ungekürzte Taschenbuchausgabe: Der finnische Krieg 1941–1944. (= Heyne-Geschichte. 20). Zeittafel, Personenregister und Bibliographie wurden erarbeitet von Wolfgang Ruppert, Heyne, München 1978, ISBN 3-453-48048-1)
  • englische Ersveröffentlichung: The Last Finnish War (1941–44). U.S. Army, Europe's Foreign Military Study, 1949. (The Last Finnish War (1941–44). University Publications of America, Washington, D.C. 1979, ISBN 0-313-27082-1)
  • finnische Übersetzung von W. E. Tuompo: Suomi sodan myrskyssä 1941–1944. Söderström, Porvoo u.a. 1951. (2. Auflage 1951)
  • finnische Übersetzung aus Erfurths Kriegstagebuch von Eino E. Suolahti: Sotapäiväkirja vuodelta 1944. Söderström, Porvoo u.a. 1954. (Sotapäiväkirja vuodelta 1944. Docendo, Jyväskylä 2014, ISBN 978-952-291-049-3)
  • Die Geschichte des deutschen Generalstabes von 1918 bis 1945 (= Studien zur Geschichte des 2. Weltkrieges. Bd. 1). Musterschmidt, Göttingen u.a. 1957. (2., neubearbeitete und erweiterte Auflage 1960; 3. verbesserte Auflage 1963)

Verweise

Fußnoten

  1. 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Hrsg.: Reichswehrministerium. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1924, S. 119.