Kühn, Erich (1878)
Paul Georg Erich Kühn ( 5. Oktober 1878 in Rogehnen, Kreis Fischhausen, Ostpreußen; 1938)[1] war ein deutscher Redakteur und Schriftsteller.[2]
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kühn war der Sohn von Alfred Kühn und dessen Gemahlin Elise, geb. Georgesohn.[3] Erich Kühns Vater war Pächter (Besitzer: Kameralwissenschaftler Johann Ludwig Kühn, Königsberg; ggf. Erichs Großvater; Studium an der Albertus-Universität Königsberg um 1822) und später Besitzer des Rittergutes zu Rogehnen zwischen Medenau und Seerappen. Alfred Kühn war ebenfalls seit 1874 Amtsvorsteher des Amtsbezirkes Rogehnen Nr. 17 im Kreis Fischhausen, gebildet am 13. Juni 1874 aus den Landgemeinden Bärwalde, Schorschehnen und Seerappen und den Gutsbezirken Corniten, Greibau, Laserkeim, Regitten und Rogehnen (8 Gemeinden/Gutsbezirke). Erichs Vater blieb Amtsvorsteher bis 1897, als er von einem Revisionsgericht (Revisionsurteil des OVW Berlin vom 29. Januar 1897) verurteilt wurde, weil er zwar in seinem Verantwortungsbereich dem preußischen Gesetz von 1890 folgend (trotz Wegfall des Sozialistengesetzes durch den preußischen Innenminister) gegen „sozialdemokratische Umtriebe“ vorging, aber, dem Gericht zufolge, nicht vehement genug. Neuer Amtsvorsteher wurde ab dem 1. April 1897 Gutsbesitzer Paul Kühn in Cornieten, vermutlich ein Onkel Erich Kühns.
Ausbildung
Von der Quinta an besuchte Erich Kühn das Kneiphöfische Gymnasium in Königsberg, wo er im März 1896 mit 17 Jahren erfolgreich sein Abitur ablegte. Ab Ostern 1896 studierte er an der Universität Königsberg Medizin, wandte sich aber dann der Nationalökonomie zu. Gleichzeitig betrieb er landwirtschaftliche Studien. Im Herbst 1900 wechselte er an die Universität München und schließlich Ostern 1901 an die Universität Bern (Hauptfach: Nationalökonomie; Nebenfächer: Allgemeine Geschichte und Deutsche Literatur), wo er im Februar 1902 mit der Arbeit „Der Staatswirtschaftslehrer Christian Jakob Kraus und seine Beziehungen zu Adam Smith“ zum Dr. phil. promovierte.
Wirken
Vor seiner Münchener Zeit war Dr. phil. Kühn als Syndikus eines Handelshauses in Görlitz tätig.[4] 1917 wurde er der erste Schriftleiter (Redakteur) der von Julius Friedrich Lehmann verlegten Monatszeitschrift Deutschlands Erneuerung.[5] Von 1921 bis 1925 war er ebenfalls Herausgeber.
Am 16. Oktober 1919 sprach er im Münchener Hofbräukeller zum Thema „Die Judenfrage – eine deutsche Frage“. Im Anschluß hielt Adolf Hitler seine erste öffentliche Rede.[6]
Kühn war Mitglied des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes[7] und der NSDAP (Eintritt 1920 als Mitglied Nr. 587.[8])
Werke
- Bücher
- Rasse? Ein Roman. Deutscher Volksverlag, München 1921[9]
- Die Angeseilten. Ein Zeitroman. Deutscher Volksverlag, München 1922[10]
- Schafft anständige Kerle! Zeitlose Zeitgedanken. Weicher, Berlin/Leipzig 1937[11]
- Aufsätze
- Um Sein oder Nichtsein! Lehmann, München 1918 (In: Deutschlands Erneuerung)[12]
- Ist die Arbeit ein Fluch? Lehmann, München 1919 (In: Deutschlands Erneuerung)[13]
- Deutsche Helden, deutsches Volk und Juden. Lehmann, München 1919 (In: Deutschlands Erneuerung)[14]
- Die Juden und die unsittliche Weltordnung. Lehmann, München 1919[15]
- Die Gefahr des Bolschewismus für Deutschland und Österreich. Lehmann, München 1920 (In: Deutschlands Erneuerung)[16]
- Ostpreußen im Rahmen Deutschlands und die polnischen Pläne. Langensalza, Beyer 1926 (In: Friedrich Mann’s Pädagogisches Magazin, Heft 1101)[17]