Hell, Ernst-Eberhard
Ernst-Eberhard Hell ( 19. September 1887 in Stade; 15. September 1973 in Wiesbaden) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Kaiserlichen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Artillerie und Kommandierender General des VII. Armeekorps im Zweiten Weltkrieg. Das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes erhielt er am 1. Februar 1943, das Eichenlaub zum Ritterkreuz am 4. Juni 1944.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Ernst-Eberhard Hell trat am 1. März 1906 als Fahnenjunker in das Deutsche Heer ein. Er kam dabei zum 1. Kurhessischen Feldartillerie-Regiment Nr. 11. Am 16. August 1907 wurde er bei diesem zum Leutnant befördert. Ende 1912 wurde er dann in das 1. Lothringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 33 versetzt. Im Ersten Weltkrieg diente Hell als Artillerie-Offizier und wurde nach dem Zusammenbruch 1918 in die Vorläufige Reichswehr übernommen.
Zweiter Weltkrieg
Nach der Entfesselung des Zweiten Weltkrieges gegen Deutschland durch Frankreich und England nahm er als Generalmajor und Kommandeur der 269. Infanterie-Division am Westfeldzug 1940 teil. Am 1. Juli 1940 wurde er zum Generalleutnant befördert und am 12. August 1940 zum Kommandeur der 15. Infanterie-Division ernannt, die er ab Juni 1941 in die Abwehr Bolschewismus an der Ostfront führte. Am 1. Februar 1942 zum General der Artillerie befördert und Kommandierender General des VII. Armeekorps. Für seine Führungsleistungen wurde er am 14. Juni 1942 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.
General der Artillerie Hell, Führer eines Armeekorps sprengte in den schweren Abwehrkämpfen zu Beginn des Jahres 1943 mit seinem Korps den Schließungsring der Bolschewisten im mittleren Abschnitt der Ostfront, wofür er am 1. Februar 1943 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet wurde. Anfang 1944 nahm das Korps an den Kämpfen im Kessel von Tscherkassy teil. Am 12. März 1944 wurde er namentlich im Wehrmachtbericht genannt:
- „Unter dem Befehl des Generals der Artillerie Hell haben sich in den erbitterten Abwehrkämpfen die moselländische 34. Infanteriedivision unter Führung des Generalleutnants Hochbaum, die württembergisch-badische 198. Infanteriedivision unter Führung des Generalleutnants von Horn und die württembergisch-badische 4. Gebirgs-Division unter Führung des Generalmajors Braun besonders bewährt.“
Gefangenschaft
Am 4. Juni 1944 wurde er mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet. Bereits im Herbst 1944 geriet er in sowjet-bolschewistische Kriegsgefangenschaft, aus der der Spätheimkehrer völkerrechtswidrig erst elf Jahre später am 8. Oktober 1955 entlassen wurde.
Tod
General der Artillerie a. D. Hell verstarb 1973 und ruht auf dem Wiesbadener Südfriedhof in einem Gemeinschaftsgrab mit Gemahlin Irene und Sohn Ernst-Eberhard.
Auszeichnungen (Auszug)
Beförderungen
- Eintritt in die Armee
- 1. März 1906 als Fahnenjunker in das 1. Kurhessische Feldartillerie-Regiment Nr. 11
- Fahnenjunker-Unteroffizier (17. Juli 1906)
- Fähnrich (17. November 1906)
- Leutnant (16. August 1907)
- Oberleutnant (8. Oktober 1914)
- Hauptmann (18. Oktober 1915)
- Major (1. August 1928)
- Oberstleutnant (1. April 1933)
- Oberst (1. April 1935)
- Generalmajor (1. Juni 1938)
- Generalleutnant (1. Juli 1940)
- General der Artillerie (1. Februar 1942)
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse[1]
- II. Klasse am 11. September 1914
- I. Klasse am 14. August 1916
- Bayerischer Militärverdienstorden IV. Klasse mit Schwertern[1]
- k. u. k. Österreichisches Militärverdienstkreuz III. Klasse mit Kriegsdekoration[1]
- Türkische Silberne Liakat-Medaille mit Säbeln[1]
- Türkischer Eiserner Halbmond[1]
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- II. Klasse am 12. Mai 1940
- I. Klasse am 17. Mai 1940
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/1942“
- Deutsches Kreuz in Gold am 14. Juni 1942[2]
- Namentliche Nennung im Wehrmachtbericht am 12. März 1944[3]
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub[2]
- Ritterkreuz am 1. Februar 1943 als General der Artillerie und Kommandierender General des VII. Armeekorps
- Eichenlaub am 4. Juni 1944 (487. Verleihung) als General der Artillerie und Kommandierender General des VII. Armeekorps
Verweise
Fußnoten
- Geboren 1887
- Gestorben 1973
- Deutscher General der Artillerie
- Hauptmann (Preußen)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- General der Artillerie (Heer der Wehrmacht)
- Träger des Bayerischen Militärverdienstordens (IV. Klasse)
- Träger des Österreichischen Militärverdienstkreuzes III. Klasse
- Träger des Eisernen Halbmondes
- Oberstleutnant (Reichswehr)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Nationalkomitee Freies Deutschland
- Kriegsgefangener