Schaefer, Ernst Otto

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Von links: Generaloberst Maximilian Reichsfreiherr von Weichs (Oberbefehlshaber der 2. Armee), Generalmajor Karl Eglseer (Kommandeur der 4. Gebirgs-Division) und dessen Ia Major im Generalstab Otto Schaefer (Erster Generalstabsoffizier) im Mai 1941.

Ernst Otto Schaefer (auch: Schäfer; Lebensrune.png 13. Februar 1902; Todesrune.png 2002) war ein deutscher Offizier der Reichswehr, der Wehrmacht, des Bundesgrenzschutzes und der Bundeswehr, zuletzt Generalmajor. Er darf nicht mit dem Oberleutnant und Staffelführer (7. Staffel/Kampfgeschwader 2) Otto Schäfer (Lebensrune.png 5. März 1914 in Stuttgart) verwechselt werden, der am 4. Januar 1944 als Flugzeugführer einer Do 217 E-4 mit seiner Besatzung über Molenschot (Niederlande) abgeschossen wurde.

Werdegang

Schaefer wurde 1920 Freikorpskämpfer und wurde 1921 von der Reichswehr als Offizieranwärter (Fahnenjunker) übernommen. 1923 wurde er zur Infanterieschule der Reichswehr nach München kommandiert. Als solcher nahm er mit 20 Offizieren und 79 weiteren Offizieranwärtern (darunter Hellmuth Laegeler und Horst Kraehe) im Rahmen der Sturmkolonne „Ludendorff“ am „Hitler-Putsch“ teil. In seiner Personalakte ist unter November 1923 zu lesen „Lehrgang unterbrochen“, jedoch ohne Begründung. Daraufhin wurde die Infanterieschule zeitweilig auf den Truppenübungsplatz Ohrdruf verlegt, so auch Schaefer, der unter der allgemeinen Amnestie fiel (nur zwei Waffenschüler kamen vor Gericht). Schaefer wurde einem neuen Lehrgang zugeteilt, der bis 1924 dauerte. Anschließend wurde er zum Leutnant befördert. Es war nicht einwandfrei zu klären, ob es sich bei Otto Schaefer und den Leutnant Schaefer in der 16. Kompanie des 21. (Bayerischen) Infanterie-Regiments handelt, der sein Patent ruckwirkend zum 1. April 1920 erhielt und am 1. April 1928 zum Oberleutnant befördert wurde. 1935 wurde Schaefer dann offiziell in der Wehrmacht übernommen.

1939 war Schaefer in der 10. Abteilung (Landesbefestigungsabteilung) des Generalstab des Heeres, die dem Oberquartiermeister I unterstellt war. Als solcher wurde er am 3. Januar 1939 zum Hauptmann i. G. mit dem Rangdienstalter (RDA) vom 1. Juli 1934 befördert. So erlebte er denn Beginn des Zweiten Weltkrieges und war vom 5. Januar 1940 bis 25. Oktober 1940 Ia im Stab der 196. Infanterie-Division. Als solcher nahm er am Unternehmen „Weserübung“ teil und wurde als Major i. G. am 25. Oktober 1940 als Ia in den Stab der 4. Gebirgs-Division versetzt, wo ihm der Balkanfeldzug und der Ostfeldzug bevorstand. Hier diente er bis zum 1. März 1942, wurde mit RDA vom 1. März 1942 zum Oberstleutnant i. G. befördert, war dann bis 9. Mai 1942 in der Führerreserve (OKH), um dann vom 10. Mai 1942 bis 20. April 1943 weiter als Ia der 4. Gebirgs-Division zu dienen, zuletzt unter Generalleutnant Hermann Kreß. Mit dem Rangdienstalter vom 1. Januar 1943 wurde er inzwischen zum Oberst i. G. befördert.

Am 15. Juni 1943 wurde Schaefer zum Oberquartiermeister im Stab der 4. Armee ernannt. Die Armee blieb bis zum 25. Januar 1945 bei der Heeresgruppe Mitte, wurde dann der Heeresgruppe Nord unterstellt und nach ihrer Verlegung nach Ostpreußen der Heeresgruppe Weichsel. Am 27. April 1945 wurde das AOK 4 in AOK 21 umbenannt. Das Armeeoberkommando 21 unter General der Infanterie Kurt von Tippelskirch kapitulierte am 2. Mai 1945 vor den Engländern.

Nachkriegszeit

Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft trat Schaefer 1952 als Oberst in den Bundesgrenzschutz ein, wo er von 1954 bis 1956 als Brigadegeneral Kommandeur des Grenzschutzkommandos Mitte in Kassel war. Am 29. Juni 1956 trat er zur Bundeswehr über, wo er zuerst als Brigadegeneral und stellvertretender Kommandeur der 2. Grenadier-Division,[1] 1957 als stellvertretender Kommandierender General und 1959 als stellvertretender General der Kampftruppen und Inspizient der Infanterie diente. 1960 wurde er zum Generalmajor befördert und 1962 schließlich pensioniert.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Großer Zapfenstreich zur Überführung von Bundesgrenzschutz-Angehörigen in die Bundeswehr in Kassel, 29. Juni 1956: „Aus Anlaß des Übertritts von Angehörigen des Bundesgrenzschutz-Kommandos Mitte zum Heer der im Vorjahr offiziell gegründeten Bundeswehr findet am Abend in Kassel vor dem Gebäude Graf-Bernadotte-Platz 51 ein Großer Zapfenstreich statt. Etwa 20.000 Menschen wohnen dem Zeremoniell bei. Die freiwillig zur Bundeswehr gewechselten Grenzschützer bilden den Stab der 2. Grenadier-Division unter Führung des vormaligen Kommandeurs des Grenzschutzkommandos Mitte Otto Schaefer (1902–2002), der nunmehr zum Brigadegeneral ernannt wurde. Am 9. August 1956 verlegt der Divisionsstab in die Wittichkaserne in der Druseltalstraße. Die 2. Grenadierdivision umfaßt 164 Offiziere, 2.030 Unteroffiziere und 921 Mannschaften. Ihre Aufstellung fußt auf dem vom früheren Ministerialdirigenten und Kommandeurs des Grenzschutz West Gerhard Matzky (1894–1983) vorgeschlagenen Plan, fast 10.000 Angehörige des BGS in geschlossenen Verbänden an die Streitkräfte der Bundeswehr zu überführen. Die dem bisherigen Grenzschutzkommando zugeordnete Fernmeldehundertschaft bildet den Stamm des Fernmeldebataillon 2 unter Führung von Oberstleutnant Vornberger. Der Stab der 2. Grenadier-Division und das Fernmeldebataillon 2 verlegen bereits im Februar 1957 nach Gießen. Das der Division unterstellte Musikkorps IV A unter Hauptmann Hermann Wismer verbleibt in Kassel.“