Heeresgruppe „Weichsel“

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Lagebesprechung in Schloß Harnekop bei Berlin: General der Infanterie Theodor Busse (rechts) trägt Hitler im Hauptquartier der Heeresgruppe „Weichsel“ am 3. März 1945 vor – es sollte die letzte Frontbesprechung dieser Art werden.

Die Heeresgruppe „Weichsel“ war ein Großverband des Heeres der Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges. Sie war Oberkommando jeweils wechselnder Armeen sowie zahlreicher Spezialtruppen vom 24. Januar 1945 bis Kriegsende.

Geschichte

Die Heeresgruppe „Weichsel“ wurde am 24. Januar 1945 aus dem Stab des Oberbefehlshabers Oberrhein unter dem Reichsführer-SS Heinrich Himmler aufgestellt. Unterstellt wurden ihr die unter den Angriffen der Weichsel-Oder-Operation nach Westen zurückgewichenen Teile der Heeresgruppe Mitte (2. Armee) und der Heeresgruppe A (9. Armee) sowie die neu aufgestellte 11. Armee/11. SS-Panzerarmee.

Die Heeresgruppe übernahm zunächst den Frontabschnitt von Glogau bis Elbing, mußte sich dann aber immer weiter zurückziehen, was neben der sowjetischen Überlegenheit auch auf Himmlers Inkompetenz zurückzuführen war. Im Februar schlug das großangelegte Unternehmen „Sonnenwende“ der 11. SS-Panzerarmee unter SS-Obergruppenführer Felix Steiner zum Entsatz der Festung Küstrin fehl. Die 2. Armee wurde anschließend während der Schlacht um Ostpommern im Raum Danzig von der Heeresgruppe abgeschnitten und direkt dem OKH unterstellt.

Am 21. März übernahm der als Defensivtaktiker bekannte Generaloberst Gotthard Heinrici das Kommando und reorganisierte die Heeresgruppe. Es gelang ihm, die Rote Armee in der Schlacht um Oder-Neiße vom 16. bis zum 22. April aufzuhalten und den „Festen Platz Küstrin“ solange zu halten, bis sie evakuiert war. Die Heeresgruppe war personell weit unterbesetzt.

In der Schlacht um die Seelower Höhen wurde die Heeresgruppe zerschlagen und in zwei Teile aufgespalten: Die 9. Armee mußte sich nach Süden zurückziehen und wurde in der Schlacht um Berlin sowie im Kessel von Halbe beinahe völlig aufgerieben. Dagegen wichen die 3. Panzerarmee und die neu zugeteilte 21. Armee nach Mecklenburg aus. Hier widersetzte sich Generaloberst Heinrici dem Befehl Hitlers, einen selbstmörderischen Entsatzangriff auf Berlin durchzuführen und wurde deshalb am 28. April abgelöst.

Generaloberst Kurt Student sollte sein Nachfolger werden, trat das Kommando wegen der wirren Lage und dem Fehlen jedweden Transportmittels aber nicht mehr an. Statt dessen führte auf Befehl von Generalfeldmarschall Keitel zuletzt General der Infanterie Kurt von Tippelskirch. Dem größten Teil der Heeresgruppe gelang es, sich bis zum 3. Mai in Richtung Westen kämpfend abzusetzen und dort in westliche Kriegsgefangenschaft zu gehen.

Oberbefehlshaber

Gliederung

Heeresgruppen-Truppen
  • Heeresgruppen-Nachrichten-Regiment 500
Unterstellte Armeen
Datum Unterstellte Armeen
Februar 1945 2. Armee, 11. Armee, 9. Armee
März 1945 2. Armee, 3. Panzerarmee, 9. Armee, z. Vfg. 11. Armee
April 1945 3. Panzerarmee, 9. Armee, 21. Armee

Siehe auch