Rembrandt (1942)
Filmdaten | |
---|---|
Originaltitel: | Rembrandt |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1942 |
Laufzeit: | 106 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Terra-Filmkunst GmbH |
Erstverleih: | Deutsche Filmvertriebs GmbH |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Hans Steinhoff |
Regieassistenz: | C. A. H. van der Linden, Roland von Rossi |
Drehbuch: | Kurt Heuser, Hans Steinhoff |
Vorlage: | Valerian Tornius (Unter Verwendung des Romans „Zwischen Hell und Dunkel“) |
Produktionsleitung: | E. G. Techow |
Musik: | Alois Melichar |
Ton: | Walter Rühland |
Kamera: | Richard Angst |
Bauten: | Walter Röhrig, German Herbricht |
Kostüm: | Walter Schulze-Mittendorff, Friedel Towae, Jacques Edme du Mont |
Aufnahmeleitung: | Otto Galinowski, Willy Melas |
Schnitt: | Alice Ludwig |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Ewald Balser | Rembrandt van Rijn |
Gisela Uhlen | Magd Hendrickje Stoffels |
Hertha Feiler | Saskia van Rijn, geborene Ujlenburgh |
Elisabeth Flickenschildt | Haushälterin Geertje Dierks |
Aribert Wäscher | Saskias Verwandter Ujlenburgh |
Theodor Loos | Jan Six |
Paul Henckels | Radierer Seeghers |
Hildegard Grethe | Frau Seeghers |
Wilfried Seyferth | Maler Ulricus Vischer |
Michael Tacke | Sohn Titus van Rijn |
Paul Rehkopf | Rembrandts Bruder Adriaen |
Rolf Weih | Rembrandts Schüler Eeckhout |
Clemens Hasse | Rembrandts Schüler Philip |
Helmut Weiss | Rembrandts Schüler Cornelis |
Heinrich Schroth | Doktor Tulp |
Robert Bürkner | Notar Wilkens |
Karl Dannemann | Hauptmann Banning Cocq |
Hans Hermann Schaufuß | Leutnant Ruytenburgh |
Erika von Thellmann | Jansje Ruytenburgh |
Liselotte Walter | Doortje Ruytenburgh |
Eduard von Winterstein | Ratsherr van Straaten |
Walter Lieck | Geldwechsler und Juwelier Terera |
Hans Stiebner | Rademaaker |
Frida Richard | Rembrandts Wirtin Frau van Slooten |
Walther Suessenguth | Piet |
Lotte Rausch | Piets Schwester Maartje |
Bruno Harprecht | Pfändungskommissar Tarquinius |
Liselotte Schaak | |
Fritz Hoopts | Pförtner Joost |
Franz Stein | Stadtschreiber |
Ernst Legal | Bettler |
Victor Janson | |
Hans Mierendorff | |
Ernst Rotmund | |
Otto Stoeckel | |
Karl Meixner | |
Karl Platen | |
Werner Pledath |
Rembrandt, späterer Verleihtitel Ewiger Rembrandt, ist ein Historienfilm von Hans Steinhoff aus dem Jahr 1942. Er behandelt das Leben des niederländischen Malers Rembrandt van Rijn.
Inhaltsverzeichnis
Auszeichnungen
- Prädikate
- künstlerisch wertvoll
Handlung
Als Saskia noch lebte, war Rembrandt glücklich. Für den Maler gab es keine schönere Frau als Saskia. Aber dann ging sie von ihm, und mit ihr verließ ihn das Glück. - Er hatte sich überreden lassen, die Amsterdamer Schützengilde zu malen. Der Tag der Ablieferung des riesigen Gemäldes enthüllte den ungeheuren Abstand zwischen dem Genie und den satten
Pfeffersäcken und Banausen. Die Mitglieder der Gilde revoltierten und verlangten ihr Geld zurück, weil es ihnen nicht behagte, daß Rembrandt, ohne sie nach Rang und Gewicht zu gruppieren, zu Komparsen einer großen Szene gemacht hatte; im Aufblitzen eines visionären Lichts erschien ein Haufen Soldaten, tumultuarisch, wie von einem Alarm aufgescheucht . . .
Das Bild verstaubte in einer Ecke des Gildenhauses. - Die Haushälterin Geertje, schon in den letzten Wochen vor Saskias traurigem Ende gleichsam auf der Lauer, drängte sich jetzt näher an den Mann Rembrandt heran. Er malte sie, nackt, aber in dieser Stunde erkannte Geertje, daß sie ihn nie gewinnen würde. Und sie wurde seine größte Feindin. Als sie sah, daß die Magd Hendrickje Stoffels Rembrandts Herz zum ersten Male wieder fröhlich machte, tobte Geertje gegen ihn und brachte ihn in das lästerliche Gerede der Gasse.
Hendrickje aber wurde Rembrandts Frau. Sie wusste, daß er sie, Saskias Testament zufolge, nie vor dem Gesetz zu seinem Eheweibe machen konnte, aber sie wusste auch, daß er sie wahrhaft liebte und dass sie zusammengehörten.
- So groß war diese einfache Hendrickje, daß sie Rembrandt verschwieg, was die Mitwelt ihr angetan hatte; ein hoher Kirchenrat hatte das ungesetzliche Zusammenleben mit Rembrandt zum Anlass genommen, sie für ewig vom Abendmahl auszuschließen. Das Kind ihrer Liebe kam tot zur Welt, und Hendrickje starb in der Stunde seiner Geburt, weil die fürchterlichen Aufregungen im Ringen um das Glück Rembrandts die Kräfte der Wöchnerin überstiegen. Und dies geschah in einem Zeitabschnitt, als Hendrickje bereits glauben durfte, Rembrandt dem Zugriff seiner Gläubiger entzogen zu haben: als ihr Angestellter hatte er einige Monate ungestört arbeiten können, jetzt war er verloren. Missverstanden, einsam, ganz seinem Schmerz um Saskia und ihren Sohn Titus, der seiner Mutter gefolgt war, hingegeben, völlig verstört, seit Hendrickje ihn auch verlassen hatte, vergrub sich Rembrandt in seine Arbeit. Ein Bettler, der die ganze Menschheit mit seinen Werken beschenkte, ein „verkommener Mensch-, der an den Triumph des Lichtes glaubte, und der nicht eher aufhörte, dieses Licht zu malen, bis der Tod ihm den Pinsel und die Radiernadel aus der Hand nahm. Das Wissen, „Ich habe nicht umsonst gelebt" glättete die bitteren Fallen der Wehmut und der Weitverachtung und leuchtete über sein Antlitz, ehe es für immer verdunkelt wurde. Der Mensch Rembrandt musste leiden und sterben, damit der Genius Rembrandt die Unsterblichkeit gewann.
Wissenswertes
Das Drehbuch von Hans Steinhoff und Kurt Heuser basiert teilweise auf dem Roman Zwischen Hell und Dunkel von Valerian Tornius. Gedreht wurde vom 18. Oktober 1941 bis zum Dezember 1941 in den Ufa-Ateliers Tempelhof und Babelsberg bei Berlin und in den Cineton-Ateliers in Amsterdam und Den Haag. Uraufführung war am 19. Juni 1942 in Berlin, Mercedes-Palast Neukölln. Die Filmprüfstelle versah Rembrandt mit dem Prädikat „künstlerisch wertvoll“.
Kritiken
– Filmhistoriker Peter SpiegelEr reduzierte die Genialität der zumeist vom Drehbuch her überzeichneten `Tatmenschen`auf ein erträgliches Maß, indem er auf Pathos weitgehend verzichtete und deren menschlichen Schwächen herauskristallisierte. Sein Rembrandt wirkt am Lebensabend zerbrechlich und unsicher.
– {{{2}}}Ausgezeichnet fotografiert und gespielt, aber nicht frei von Einflüssen der nationalsozialistischen Kulturlenkung.
– Francis Cortade/Pierre Cadars (1975)Geschichte des Films im Dritten Reich. Richard Angst, einer der besten Kameraleute des Dritten Reichs, hat wirklich verstanden, alles aus den raffinierten Dekors des Caligari-Ausstatters Walter Röhrig herauszuholen.