Student, Kurt

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Kurt Student)
Wechseln zu: Navigation, Suche
General der Flieger Kurt „Papa“ Student

Kurt Arthur Benno Student (Lebensrune.png 12. Mai 1890 in Birkholz, Landkreis Züllichau-Schwiebus, Neumark; Todesrune.png 1. Juli 1978 in Lemgo) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Kaiserlichen Heeres (Flieger-As der Fliegertruppe), der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generaloberst (seit dem 13. Juli 1944) der Luftwaffe sowie erster General der Fallschirmtruppe (29. Mai 1940 General der Flieger, mit Wirkung vom 1. Mai 1943 Umbenennung in General der Fallschirmtruppe) in der Wehrmacht.

Leben

V. l. n. r.: General der Fallschirmtruppe Hermann-Bernhard Ramcke, Generaloberst Kurt Student, ??? und Generalleutnant Hans Kroh

Kadettenschule und Preußische Armee

Kurt Student (rechts)

Im Alter von elf Jahren trat Student in die Kadettenanstalt in Potsdam ein. Im Jahre 1910 trat er als Fähnrich in das Jäger-Bataillon „Graf Yorck von Wartenburg“ (Ostpreußisches) Nr. 1 ein. Die Flugzeugführerlizenz erwarb er 1913.

Erster Weltkrieg

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges kam er zur Fliegertruppe (zunächst bei den Feldfliegern und Kampffliegern, ab 1916 als Jagdflieger) und war mit sechs bestätigten Abschüssen ein erfolgreicher Jagdflieger (der siebente Abschuß blieb unbestätigt). Er wurde 1918 zum Hauptmann befördert.

Zwischenkriegszeit

Nach dem Ersten Weltkrieg beauftragte das Reichsluftfahrtministerium ihn mit der Planung und dem Aufbau einer neuen Luftwaffe.

Generaloberst a. D. Kurt Student als Pensionär, über ihm ein Bild seines einzigen Kindes, seines geliebten Sohnes Hans-Dietrich Student

Zweiter Weltkrieg

Für die Führungsleistungen bei dem Einsatz seiner Fallschirmjäger während des Westfeldzuges, bei dem er auch schwer verwundet wurde (er wurde in Rotterdam am Kopf verwundet), wurde er am 12. Mai 1940 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Zum Durchmarsch durch Belgien und der Eroberung der belgischen Festung Eben-Emael als großartigster Leistung ihrer Art sagte er:

„Der deutsche Durchmarsch durch Belgien im Frühjahr 1940 erfolgte blitzartig. Die deutsche Wehrmacht ging durch das stark befestigte Belgien wie ein heißes Messer durch Butter. Diese ungeheuer wichtige Schlacht des Zweiten Weltkriegs, die von einem der führenden Krieger des 20. Jahrhunderts als ‚größter militärischer Sieg, den Menschen je errungen haben‘ charakterisiert wurde, verdient es, besser bekannt zu werden. Was war das Geheimnis des erstaunlichen deutschen Erfolges?“[1]

Am 29. Mai 1940 wurde er zum General der Flieger befördert. Am 19. Dezember 1940 wurde er Kommandierender General des XI. Fliegerkorps und war Kommandant in der Luftschlacht um Kreta. Am 27. September 1943 wurde er für die Erfolge des XI. Fliegerkorps in Italien mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet. Er war Befehlshaber der Aktion zur Befreiung Benito Mussolinis durch Otto-Harald Mors und Otto Skorzeny (→ Unternehmen „Eiche“):

„Ende 1943 erfolgte Adolf Hitlers Befehl, den nach dessen Sturz von Landsleuten festgesetzten Benito Mussolini zu befreien. General Kurt Student beauftragte den Kommandeur des Fallschirmjäger-Lehr-Bataillons Major Harald Mors mit der Durchführung. Skorzeny beteiligte sich mit einem kleinen SS-Trupp.“[2]

Von März bis Oktober 1944 war Student Oberbefehlshaber der „Heeresgruppe Weichsel“ an der Ostfront.

Kriegsgefangenschaft und Anklage

Kurt Student ehrt die gefallenen Fallschirmjäger des Zweiten Weltkrieges mit Kranz an der Luftlande- und Lufttransportschule (LL-LTS) der Bundeswehr im bayerischen Altenstadt
Grabstätte

Ende April 1945 wurde Generaloberst Student in Schleswig-Holstein von Briten gefangengenommen. Kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges, am 28. Mai 1945, wurde er vom alliierten Militärgericht als angeblicher „Kriegsverbrecher“ zu fünf Jahren Haft verurteilt. Ebenso verlangte Griechenland seine Auslieferung.[3]

„Ihm wurde vorgeworfen, gefangene verwundete britische Soldaten auf Kreta bei einem Angriff als ‚Deckung‘ benutzt, andere zum Abladen lebensgefährlicher Munition gezwungen und die Bombardierung eines britischen Lazaretts auf der Insel befohlen zu haben. In der Verhandlung am 9. Mai erschien unerwartet und von sich aus der einstige militärische Gegner auf Kreta des Angeklagten, der neuseeländische General Inglis. Er erklärte, daß die deutschen Fallschirmjäger nicht versucht hätten, die Kriegsregeln zu verletzen. Die britischen Kriegsgefangenen seien bis auf wenige Ausnahmen anständig behandelt worden. Es sei unzutreffend, daß deutsche Soldaten Gefangenen beim Angreifen vor sich hergetrieben hätten. Das britische Lazarett von Canea sei nicht von deutschen Bombern angegriffen worden, ein deutsches Flugzeug habe aus Versehen statt britischer Einheiten an der Küste ein Lazarett getroffen.
Trotz dieser klaren und glaubwürdigen Aussage wurde Student am folgenden Tag zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Die Briten wollten damit Rache für ihre im wesentlichen Student zu verdankende Niederlage auf Kreta nehmen.
Am 10. Juli 1946 weigerte sich jedoch der zuständige Kommandeur des 30. britischen Armeekorps, General Galloway, das von dem Militärgericht in Lüneburg ausgesprochene Urteil gegen Student zu unterschreiben. Daraufhin wurde das Urteil widerrufen, die Berufung hatte Erfolg, und der Generaloberst wurde bald darauf entlassen.“[4]

In den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen, speziell in den Verfahren gegen die deutschen Generäle „Süd-Ost“, wurde keine Anklage gegen Student erhoben.

Idol aller Fallschirmjäger

Durch den Aufbau des Traditionsverbandes „Bund Deutscher Fallschirmjäger“ zählte Kurt Student zu den führenden Köpfen in den Traditionsverbänden der Wehrmacht. Wenn ehemalige Angehörige der Wehrmacht alljährlich am 20. Mai in der Luftlande- und Lufttransportschule Altenstadt gemeinsam mit den Fallschirmjägern der Bundeswehr den Kreta-Tag begingen, gehörte Student zu den Ehrengästen.

Bei der Beerdigung des großen Fallschirmjäger-Generals Hermann-Bernhard Ramcke 1968 hielt Student eine würdige und ergreifende Totenrede.

Tod

Generaloberst a. D. Kurt Arthur Benno Student starb am 1. Juli 1978 im Alter von 88 Jahren.

Ruhestätte

Kurt Student ruht auf dem Stadtfriedhof in Bad Salzuflen in einem Gemeinschaftsgrab mit seiner Gattin Gertrud, geb. Beer. Dem innigen Wunsch der Eltern, gemeinsam mit dem Sohn ruhen zu dürfen, konnte nicht entsprochen werden, da Hans-Dieter sich in der Ostzone (DDR) befand. Er wird aber mit Namen auf dem Grabstein seiner Eltern in Bad Salzuflen gewürdigt.

Würdigung und Entwürdigung durch die Bundeswehr

Die Fallschirmjäger der Bundeswehr und die Luftlande- und Lufttransportschule (LL/LTS) der Bundeswehr im bayerischen Altenstadt feierten stets offiziell am 20. Mai den „Kreta-Tag“ zur Erinnerung an das Unternehmen „Merkur“ („Kühn die Planung ... und kühn die Tat!“), Generaloberst a. D. Kurt Student war nicht nur zu diesem Anlaß gern gesehener, hochgeachteter Gast. 1997 verbot der neue Kommandant der Schule, Friedrich Jeschonnek, den Kreta-Tag. Ein Jahr später mußte Jeschonnek das Kommando der Schule wieder abgeben, als er zögerte, einen Lehrsaal der Schule, der zu Ehren Kurt Students benannt war, umzubenennen.

In der Franz-Josef-Strauß-Kaserne (LL/LTS) in Altenstadt (bei Schongau) wurde die „Generaloberst-Student-Straße“, zusammen mit anderen Straßennamen zu Ehren von Kriegern der Wehrmacht, am 16. Oktober 1998 durch die nun bemüht traditionslose Bundeswehr der Groß-BRD umbenannt. Am selben Tag wurde auch der „Generaloberst-Student-Saal“ in „Turmsaal“ umbenannt.

Zitate

  • „Jung und gläubig an der Spitze des militärischen Fortschritts marschierend, war die deutsche Fallschirmtruppe bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges die modernste Waffengattung innerhalb der Wehrmacht. Bei Eben Emael, am Albert-Kanal, in der ‚Festung Holland‘ bewiesen sie ihren Wert. Treu ihrem Vaterland und ihren Kameraden lebten, kämpften und starben deutsche Fallschirmjäger auf Kreta, in Norwegen, Rußland, Afrika, Italien, Frankreich, Belgien, Holland. In den verzweifelten Abwehrkämpfen an der Oder, in Breslau, in der alten Reichshauptstadt Berlin und am Niederrhein blieben sie sich selber treu, sich und ihrem Ruf. [...]“

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Kreta - Sieg der Kühnsten

Kaiserreich

Generaloberst Kurt Student und seine Fallschirmjäger

Drittes Reich

Werke

  • Kreta – Sieg der Kühnsten. Vom Heldenkampf der Fallschirmjäger, Bildband, mit einem Geleitwort Hermann Görings, 1942
  • Generaloberst Kurt Student und seine Fallschirmjäger. Die Erinnerungen des Generaloberst Kurt Student, Podzun-Pallas-Verlag, ISBN 978-3790901313

Literatur

  • Jens Oebser: Deutsche Luftlandungen am 10. Mai 1940 – Fort Eben Emael und die Brücken am Albert-Kanal (Leseprobe PDF-Datei)
  • Günther Roth: Die deutsche Fallschirmtruppe 1936–1945 – Der Oberbefehlshaber Generaloberst Kurt Student

Verweise

Fußnoten

  1. zitiert in Frank Joseph: Fort Eben-Emael – Ein Wendepunkt der Geschichte
  2. vgl.: Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23/08 vom 7. Juni 2008
  3. „Kurt Student, ehemaliger Generaloberst und Oberkommandierender der deutschen Fallschirmtruppen, soll an Griechenland ausgeliefert werden. Man wirft ihm Kriegsverbrechen vor. [...]“ (Spiegel.png  Umerziehungsliteratur: ArtikelKurt Student, Der Spiegel 45/1947, 8. November 1947)
  4. Der Große Wendig Band 4, Kapitel 848: „Rachejustiz an Generaloberst Student“, S. 549
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Mittler & Sohn, Berlin, S. 128
  6. Jörg Nimmergut: Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945. Band 4. Württemberg II – Deutsches Reich. Zentralstelle für wissenschaftliche Ordenskunde, München 2001, ISBN 3-00-00-1396-2, S. 2441
  7. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis, Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 732
  8. Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1986, S. 416
  9. Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1986, S. 73