Fikentscher, Alfred

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Admiraloberstabsarzt Prof. Dr. med. Alfred Fikentscher.jpg

Alfred Karl Fikentscher (Lebensrune.png 30. April 1888 in Augsburg; Todesrune.png 10. Januar 1979 in Kiel) war ein deutscher Arzt und Sanitätsoffizier der Kaiserlichen Marine, der Reichsmarine und der Kriegsmarine. Er war im Zweiten Weltkrieg vom 1. Januar 1940 bis 30. September 1943 als Nachfolger von Sigmund Moosauer zugleich Sanitätschef der Kriegsmarine und Chef des Marinemedizinalamtes (Marine-Sanitätsinspekteur), welches ab dem 15. November 1939 dem Allgemeine Marinehauptamt als Marinemedizinalamt (AMA/G) unterstellt war. Sein Nachfolger wurde schließlich Admiralstabsarzt Dr. med. Emil Greul. Er war bis zu seinem Tod Verfechter einer deutschen Wiedervereinigung, auch wenn ihm das von linken Medien das Adjektiv „rechtsextrem“ einbrachte.

Werdegang

Alfred Fikentscher.jpg
Prof. Dr. med. Alfred Fikentscher (mit Ledermantel).jpg
  • 1. April 1910 Einjährig-Freiwilliger des Infanterie-Leib-Regiments der Bayerischen Armee
  • Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität zu München und an der Kaiser-Wilhelm-Universität zu Straßburg (Reichsland Elsaß-Lothringen)
    • während seines Studiums Mitglied des farbenführenden Akademischen Gesangvereins (AGV) München
    • 1913 Promotion zum Dr. med.
  • 1. April 1914 Eintritt als Einjährig-Freiwilliger Marinearzt in die Kaiserliche Marine
  • 11. Mai 1914 in das aktive Marinesanitätsoffizierskorps übernommen
    • bis April 1916 als Halbflottillenarzt bei der 2. Torpedoboots-Halbflottille; anschließend Hilfsarzt auf dem Großen Kreuzer „Seydlitz“
    • im Mai 1917 zeitgleich Marineoberassistenzarzt des Minenkreuzers SMS „Brummer“
  • Teilnehmer der Selbstversenkung der Kaiserlichen Hochseeflotte in Scapa Flow
  • 21. September 1920 Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft und zur Verfügung des Stationsarzts der Marinestation der Ostsee gestellt
  • 6. Oktober 1920 dem Marinelazarett Kiel-Wik zugeteilt; zeitgleich fungierte er als Revierarzt auf dem außer Dienst gestellten Hulk „Kronprinz“
  • 31. Oktober 1938 bis 1. November 1939 Stationsarzt und Chef des Sanitätsamtes Nordsee (ihm unterstanden alle Marine-Lazarette, -Lazarettschiffe und alle medizinische Einrichtungen der Marine im Bereich der Nordsee)
  • 27. November 1939 Sanitätschef der Kriegsmarine
  • 1. Januar 1940 Sanitätschef der Kriegsmarine und Chef des Marinemedizinalamtes
  • nach dem Krieg interniert und Zeuge vor dem Nürnberger Ärzteprozeß

Ablösung 1943

Sanitätschef Fikentscher wurde zum 1. Oktober 1943 (wenn auch offiziell erst mit Wirkung vom 30. November 1943) von Karl Dönitz abgelöst, obschon die Verluste von Sanitätsoffizieren der Marine nicht von ihm zu verantworten war. Dr. Rudolf Tidow, damals Marineoberstabsarzt und Adjutant des Sanitätschefs, erinnerte sich in der Nachkriegszeit in einem unveröffentlichtem Schreibmaschinenmanuskript, welches als Quelle im Buch „Der Sanitätsdienst in der deutschen U-Boot-Waffe“ von Hartmut Nöldeke und Volker Hartmann verwendet wird:

„Im weiteren Verlauf sollten Ärzte auf U-Booten mitfahren, die für den Südatlantik und Ostasien bestimmt waren, auf Versorgungsbooten und beim Einsatz mehrere Boote im ‚Rudel‘ bei der Bekämpfung von Geleitzügen. Als sich die erfolgreichen Angriffe feindlichen Flugzeuge auf deutsche U-Boote häuften, und es dadurch immer öfter zu Verwundungen bei der Besatzung kam, forderte der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Karl Dönitz, am 23. Mai 1943 vom Sanitätschef der Kriegsmarine, Admiraloberstabsarzt Prof. Dr. Alfred Fikentscher, auf jedes zweite Boot einen Arzt zu kommandieren. In einem Lagebericht vom 28. September 1943 vor hohen Marinesanitätsoffizieren hat Fikentscher dazu mitgeteilt, Dönitz habe bereits zwei Tage zuvor in Brest vor U-Boot-Offizieren eine entsprechende Zusage gegeben. Als seine Weisung schnell zu hohen Verluste an Ärzten führte, beklagte sich Dönitz vor U-Boot-Ärzten in Lorient, er wäre in dieser Angelegenheit vom Sanitätschef lieber ‚etwas besser beraten‘ worden.“

Am 30. November 1943 wurde Dr. Fikentscher aus dem Marinedienst verabschiedet, dann am 1. Dezember 1943 zur Verfügung des OKM gestellt, ohne jedoch wieder mobilisiert zu werden.

Nachkriegszeit

Nach dem Zusammenbruch 1945 war der erfolgreiche Kieler Augenarzt Fikentscher, langjähriges Mitglied der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG), auch politisch aktiv und dabei Mitglied der Deutschen Reichspartei, die vom BRD-Regime wegen ihrer steigenden Beliebtheit beim deutschen Volk verboten wurde. Er kandidierte bei der Bundestagswahl 1965 für die Aktionsgemeinschaft Unabhängiger Deutscher auf der schleswig-holsteinischen Landesliste. Er war ein persönlicher Freund von Dr. Gerhard Frey und schrieb medizinische Artikel u. a. in der Deutschen Nationalzeitung.

Familie

Alfred war der Sohn und zweites Kind des Arztes und Sanitätsoffiziers der Bayerischen Armee Generaloberarzt Dr. med. Georg Ludwig Fikentscher (Lebensrune.png 14. August 1854 in Selb; Todesrune.png 29. Jan 1916 in Augsburg) und der Bertha Friederika Henriette, geb. Haßler (Lebensrune.png 9. Dezember 1863 in Kolbermoor). Er hatte fünf Geschwister:

  • Friedrich Rudolf Theodor Ludwig Fikentscher (Lebensrune.png 6. April 1887 in Augsburg)
  • Margarethe Luise Caroline Fikentscher (1889–1922)
  • Erich Heinrich Ludwig Luitpold Fikentscher-Emden (1891–1983)
    • Fähnrich zur See (15. April 1911), Dienst als Leutnant zur See (27. September 1913) auf der SMS „Emden“, inzwischen Oberleutnant zur See (22. März 1916) gelang ihm am 9. April 1916 mit einem weiteren Gefangenen die Flucht. In einem offenen Ruderboot erreichten beide Sizilien. Zuletzt Kapitän zur See (1. März 1944) und Kommandeur des Rüstungskommandos Essen (Februar 1944 bis März 1945). 1955 wurde Fikentscher-Emden Ehrenvorsitzender des Marinevereins Augsburg.[1]
  • Emma „Emmy“ Wilhelmine Adeline Fikentscher (Lebensrune.png 17. März 1893 in Augsburg)
  • Hans Maximilian „Max“ Heinrich Fikentscher (1896–1983)

Sein Onkel, des Vaters jüngerer Bruder, war Sanitätsrat Dr. med. Max Julius Emil Fikentscher (Lebensrune.png 13. Juli 1864 in Hof), seine Vetter waren Walther Max Ludwig Fikentscher (Lebensrune.png 17. April 1899 in Augsburg) und Richard Karl Georg Fikentscher (1903–1993). Walther fiel im Ersten Weltkrieg beim Königlich Bayerischen Infanterie-Leib-Regiment mit nur 18 Jahren am 14. April 1918 im Kampf um den Kemmelberg in Westflandern, wenige Tage später am 25. April 1918 – zum Ende der Vierten Flandernschlacht – nahm das Regiment unter Franz Ritter von Epp mit dem Alpenkorps die strategische Erhebung ein und zerschlug den Feind. Prof. Dr. med. Richard Fikentscher wurde renommierter Frauenarzt im Dritten Reich und danach.

Ehe

Marinestabsarzt heiratete am 29. April 1922 seine Verlobte Ingeborg „Inge“ Jürgensen (Lebensrune.png 15. Juli 1893 in Kappeln), ob Kinder aus der Ehe entsprossen sind, ist unbekannt.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Beförderungen

  • Marineunterarzt (11. Mai 1914)
  • Marineassistenzarzt (14. Juli 1914)
  • Marineoberassistenzarzt (16. Juli 1915)
  • Marinestabsarzt (19. April 1918)
  • Marineoberstabsarzt (1. Januar 1928)
  • Marinegeneraloberarzt (1. Oktober 1932)
  • Geschwaderarzt (1. April 1934)
  • Flottenarzt (1. Oktober 1935)
  • Admiralarzt (1. November 1938)
  • Admiralstabsarzt (1. November 1939)
  • Admiraloberstabsarzt (1. September 1942)

Werke (Auswahl)

  • Über die Erfolge der Ventrifixur und Vaginifixur beim Genitalprolaps (Dissertation), Du Mont-Schauberg, 1913
  • Ziel und Weg der nationalen Opposition, Deutsche Freiheit (Zeitung von Otto Strasser), München 1962

Fußnoten