Flöckher, Adolph von
August Franz Leopold Wilhelm Jakob Adolph Flöckher,[1] seit dem 16. Juni 1871 von Flöckher (auch: Adolf; 10. Oktober 1814 in Hildesheim; 27. November 1891 in Hannover), war ein deutscher Offizier der Hannoverschen Armee und der Preußischen Armee, zuletzt Generalleutnant und Kommandant von Altona sowie über die in Hamburg stationierten Truppen.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- Besuch des Gymnasiums in Celle
- 8. April 1830 Kadett (Fahnenjunker)
- Eintritt in das 4. Infanterie-Regiment (Stade)[2]
- 23. August 1831 Sekondeleutnant
- 1. Juli 1833 in das 4. Linien-Bataillon versetzt
- 1. Oktober 1837 bis 31. März 1840 zur Militärakademie in Hannover kommandiert
- seit dem 1. Februar 1838 beim 3. Infanterie-Regiment geführt
- 21. September 1840 bis 31. Mai 1845 zum Hannoverschen kommandiert
- 7. Februar 1844 Premierleutnant
- 1. Juni 1845 Adjutant der leichten Brigade
- 23. August 1848 Adjutant der 1. Infanterie-Brigade
- 16. Oktober 1848 Adjutant der 2. Infanterie-Brigade
- Teilnahme am Feldzug in Schleswig-Holstein
- 16. Mai 1851 Hauptmann
- 27. Mai 1852 Kompaniechef im 2. Infanterie-Regiment
- 21. Mai 1859 Major
- 1861 Teilnahme an den Manövern des VII. und VIII. Armee-Korps der Preußischen Armee am Niederrhein
- 27. Mai 1863 Oberstleutnant (nach vereinzelten Quellen Patent rückwirkend zum Jahr 1860)
- bis 4. Dezember 1864 Bundes- und Etappenkommandant von Altona, als solcher Teilnahme am Deutsch-Dänischen Krieg (durch Vermittlung seines Jugendfreundes August Karl von Goeben konnte er dem Sturm auf die Düppeler Schanzen beiwohnen)
- Bataillonskommandeur
- 1866 Teilnahme am Deutschen Bruderkrieg auf der Seite Österreichs im Deutschen Bund; Schlacht bei Langensalza gegen die preußische (Division Fließ)
- 9. März 1867 in preußische Dienste übernommen und dem 5. Rheinischen Infanterie-Regiment Nr. 65 in Köln aggregiert
- 18. April 1867 Oberst
- 9. Januar 1868 bis 1. November 1871 Kommandeur des 1. Westpreußischen Grenadier-Regiments Nr. 6 in Posen; am 27. Januar 1889 in Grenadier-Regiment „Graf Kleist von Nollendorf“ (1. Westpreußisches) Nr. 6 umbenannt
- 1868 trotz Sturz vom Pferd und Armbruch Teilnahme an den Truppenübungen der Division
- Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg; zuerst war er bei der Schlacht bei Weißenburg, dann bei der Schlacht bei Wörth, wo sein Regiment sich besonders auszeichnete. Trotz der Verluste von 30 Offizieren und 900 Gefallene und Verwundeten für sein Regiment, trug es zum deutschen Sieg erheblich bei. Bei Beaumont und Sedan war Flöckher mit der Führung der 17. Infanterie-Brigade und während der Belagerung von Paris vorübergehend mit der Führung der 19. und 20. Infanterie-Brigade beauftragt.
- 2. November 1871 unter Stellung à la suite seines Regiments zum Kommandeur der 19. Infanterie-Brigade in Posen ernannt.
- 9. Januar 1868 bis 1. November 1871 Kommandeur des 1. Westpreußischen Grenadier-Regiments Nr. 6 in Posen; am 27. Januar 1889 in Grenadier-Regiment „Graf Kleist von Nollendorf“ (1. Westpreußisches) Nr. 6 umbenannt
- 18. Januar 1872 Generalmajor
- 12. Oktober 1872 zum Kommandanten von Altona und über die in Hamburg stationierten Truppen ernannt
- 22. März 1877 Generalleutnant
- 15. April 1882 mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt
Familie
Adolph entstammte dem Hildesheimer Patriziergeschlecht Flöckher. Er war ein Sohn des hannoverschen Oberappellationsgerichtsrates in Celle und Mitglied des Staatsrates Gottfried Adolph Wilhelm Flöckher (1784–1858) und dessen Ehefrau Emilie Dorothea, geborene Böhmen (1792–1863). Sein älterer Bruder war Wilhelm Theodor Philipp Adolph Flöckher ( 20. August 1812 in Uelzen; 4. Juli 1870), der 1859 Obergerichtsdirektor am Obergericht Aurich und 1860 Präsident des Obergerichts zu Hildesheim wurde. Er heiratete am 16. August 1853 in Verden seine Verlobte Auguste Friederike von Dachenhausen ( 25. Mai 1827), mit der er vier Kinder (Adolph, Wilhelm, Emilie und Gertrud) hatte.
Ehe
Premierleutnant Flöckher heiratete am 15. Juli 1847 in Hannover seine Verlobte Alwine Spangenberg (1826–1896), Tochter des königlichen Leibmedikus’ und Generalstabsartzes Johann Georg Spangenberg (1786–1849). Aus der Ehe ist ein Sohn entsprossen:
- Adolph Wilhelm Georg Gottfried (1867–1931) ∞ 30. Dezember 1890 in Berlin Frieda Maria Viktoria Germania von Burchard ( 10. Mai 1871 in Glogau)
- Adolph studierte Rechtswissenschaften, promovierte zum Dr. jur., wurde Offizier im Braunschweigischen Husaren-Regiment Nr. 17, später Reserveoffizier im 2. Garde-Dragoner-Regiment „Kaiserin Alexandra von Rußland“, wurde Legationsrat und diente als Rittmeister der Reserve im Ersten Weltkrieg. Als Ordonnanzoffizier bei einem Armeeoberkommando wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Er war auch Herr auf Ankensen bei Peine. Das Gut mit anfänglich 526 ha Ländereien hatte sein Vater 1853 gekauft (in Celle errichtetes Fideikommiß mit dem Rittergut Ankensen), 1866 eine Schnapsbrennerei sowie 1871 ein feudales Haupthaus gebaut, am 15. August erwarb er auch vom Rechtsanwalt von Heimburg das Kirchenpatronat an der Kirche in Edemissen für 6.000 Mark, und hatte nach seinem Tode alles dem Sohne vererbt. Als Dr. jur. von Flöckher am 29. März 1931 verstarb, erbte sein ältester Sohn aus erster Ehe Adolph von Flöckher[3] (1891–1970; in Eickenrode beigesetzt) das Anwesen, das er 1963 verkaufte. Aus der zweiten Ehe des Juristen und Diplomaten entstammt Sohn Friedrich Adolf ( Mai 1913).
Auszeichnungen (Auszug)
- Guelphen-Orden, IV. Klasse (HG4) für das Gefecht bei Ulderup am 6. April 1849
- Wilhelms-Kreuz (Hannover) (HWK), 1855 nach 25 Jahre Dienst
- Guelphen-Orden, Ritterkreuz (HG3), 1861
- Herzoglich Sachsen-Ernestinischer Hausorden, Ritterkreuz II. Klasse (HSEH3b)
- Orden der Eisernen Krone (Österreich), Ritter III. Klasse (ÖEK3), 1864 für den Deutsch-Dänischen Krieg
- Ernst-August-Orden, Kommandeur II. Klasse (HEA2b), 1866 für das Gefecht bei Langensalza
- Langensalza-Medaille 1866
- Herzoglich Sachsen-Ernestinischer Hausorden, Ritterkreuz I. Klasse (HSEH3a)
- Roter Adlerorden, IV. Klasse
- Eisernes Kreuz (1870), II. und I. Klasse
- II. Klasse für die Schlacht bei Wörth
- I. Klasse am 16. Februar 1871 als Oberst und Kommandeur des 1. Westpreußischen Grenadier-Regiments Nr. 6
- Kaiserliche Kriegsdenkmünze 1870/71
- Roter Adlerorden, III. Klasse mit der Schleife am 18. Januar 1873
- Preußischer Kronenorden, II. Klasse am 27. März 1873
- Roter Adlerorden, II. Klasse mit Eichenlaub am 18. Januar 1876
- Stern zum Roten Adlerorden II. Klasse mit Eichenlaub mit dem Emailleband des Kronen-Ordens (Rangliste 1880)
- Preußischer Kronenorden, I. Klasse mit der Zahl „50“, 1881
- Roter Adlerorden, II. Klasse mit Eichenlaub und dem Emailleband des Kronen-Ordens am 15. April 1882
Fußnoten
- Geboren 1814
- Gestorben 1891
- Nobilitierter (Preußen)
- Militärperson (Hannover)
- Generalleutnant (Königreich Preußen)
- Person im Deutsch-Dänischen Krieg
- Person im Deutschen Krieg
- Person im Deutsch-Französischen Krieg
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1870)
- Träger des Roten Adlerordens 1. Klasse
- Träger des Ernst-August-Ordens
- Träger des Preußischen Königlichen Kronenordens 1. Klasse
- Ritter des Guelphen-Ordens