Frank, Rudolf

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Ritterkreuzträger Rudolf Frank2.jpg

Rudolf Frank (Lebensrune.png 19. August 1920 in Karlsruhe-Grünwinkel; Todesrune.png gefallen 27. April 1944 bei Eindhoven, Niederlande) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, Nachtjäger, Flieger-As und zuletzt (posthum) Leutnant der Luftwaffe sowie Eichenlaubträger (posthum) im Zweiten Weltkrieg. Bei 183 Feindflügen errang er insgesamt 45 Luftsiege gegen die Terrorflieger des Feindes in der Nacht.

Werdegang

Nach der Realschule und dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges meldete sich Frank, der schon immer Flieger werden wollte, freiwillig bei der Luftwaffe. Nach der Grundausbildung wurde er zur Flugschule nach Zeltweg kommandiert. Er qualifizierte sich für die Modelle Bücker Bü 131, Bü 133, Bü 181, Klemm Kl 35, Arado Ar 66, Ar 68, Ar 96, Focke-Wulf Fw 58, Junkers W 34 und Junkers Ju 52. Im Oktober 1940 kam er zur Nachtjagdschule 1 (die frühere Zerstörerschule 1) nach Schleißheim bei München. Hier spezialisierte er sich als Nachtjäger in der 2. Staffel unter Staffelkapitän Oberleutnant Günther Specht.

Am 5. Februar 1941 kam er zur 1. Ergänzungsstaffel des Nachtjagdgeschwaders 3 nach Stuttgart-Echterdingen. Zuerst flog er mit dem Gefreiten Willimowski als Bordfunker, kurz darauf wurde ihm Hans-Georg Schierholz als ständiger Funker zugeteilt, mit dem er schon auf der Nachtjagdschule 1 eine Besatzung bildete. Sie kamen anschließend zur 1. Staffel/NJG 3 nach Vechta und erhielten eine Messerschmitt Bf 110 C. Am 1. März 1941 wurden Frank und Schierholz gemeinsam zum Gefreiten befördert. Die beiden Männer starteten mit der Bf 110 C-4 „L1+GH“ am 9. Mai 1941 zum ersten Feindflug, jedoch ohne Erfolg. Der zweite Feindflug am 12. Mai und neun weitere bleiben ebenfalls erfolglos, dann aber war das Jagdglück ihnen hold: In der Nacht vom 3. auf den 4. Juli 1941 haben sie eine Vickers Wellington der Royal Air Force um 00.54 Uhr abgefangen und abgeschossen, der zweite Luftsieg gegen eine Handley Page Halifax erfolgte am 15. Juli. Am 13. August hatten die beiden jungen Adler 20 Feindflüge absolviert.

Am 30. Juni 1942 während des 64. Feindfluges wurden Frank und Schierholz selbst abgeschossen, konnten aber mit dem Fallschirm aussteigen. Am 22. Juni 1943 mußten die beiden erneut zum Fallschirm greifen.

Später flog er sowohl die Do 217 J „D5+G5“, die Nachtjagdversion der Dornier Do 217, und die Ju 88 C-6 „D5+EK“. Seine große Zeit erreichte Frank als Flugzeugführer ab 1943. Im Spätsommer 1943 wurde der Bf 110 einen dritten Mann Besatzung zugeteilt, der sogenannte Bordmechaniker bzw. Bordschütze. Frank und Schierholz erhielten den äußerst fähigen Heinz Schneider. Am 24. Dezember 1943 mußten alle drei, vorübergehend der 3. Staffel zugeteilt, aus ihrer Junkers Ju 88 C-6 („D5+HP“) nach einem Abschuß über Berlin aussteigen, was jedoch erfolgreich geschah. Anfang 1944 war er in der 6. Staffel, als diese jedoch die 12. Staffel des Nachtjagdgeschwaders 1 bildete, wurde Frank mit seiner Besatzung in den Stab/NJG 3 unter Geschwaderkommodore Oberstleutnant Helmut Lent. Seinen größten Erfolg errang er am 19. Februar 1944, als er in dieser Nacht fünf Avro 683 „Lancaster“-Bomber zum Abschuß brachte.

Als die Nachtjagd der Luftwaffe am 30. März 1944 ihre erfolgreichste Nacht hatte (132 Abschüsse), schoß Frank drei Terrorbomber ab, die Luftsiege 39 bis 42. Nach der Ritterkreuzverleihungszeremonie am 10. April 1944 erhielt Frank einen kurzen Tapferkeitsurlaub, die er mit seiner jungen Gattin verbrachte. Anschließend kehrte er zum Geschwader zurück und erzielte sogleich am 23. April zwei weitere Luftsiege (eine „Halifax“ und eine „Short Stirling“).

Fliegertod

Nach Mitternacht am 27. April 1944 gab es auf dem Flugfeld Alarm, Terrorflieger des Feindes steuerten das Ruhrgebiet an. Frank und seine Besatzung rasten den todbringenden Eindringlingen entgegen. Seine Messerschmitt Bf 110 G-4 „D5+CL“ (Werknummer 720074) mit einem SN-2-„Lichtenstein“-Gerät blieb im Luftkampf über Holland im Rahmen der Reichsluftverteidigung siegreich, es war der 45. Abschuß, der schwere Jäger wurde jedoch von Teilen des von ihm um 1.58 Uhr abgeschossene Avro 683 „Lancaster“ getroffen und stürzte ab, dabei fand Oberfeldwebel Frank den Tod, die Maschine zerschellte bei Heeze, 9 Kilometer südöstlich von Eindhoven. Seine Besatzung (Bordfunker Hans-Georg Schierholz und Bordmechaniker sowie Bordschütze Heinz Schneider) konnten sich, nach dem Frank ihnen den Ausstieg befohlen hatte, im letzten Moment mit dem Fallschirm retten. Posthum wurde Rudolf Frank mit dem Eichenlaub ausgezeichnet und zum Leutnant befördert.

Ritterkreuzträger Rudolf Frank.jpg

Beigesetzt wurde der deutsche „Ritter der Lüfte“ auf dem Deutschen Soldatenfriedhof in Ysselsteyn, Block Z, Reihe 6, Grab 149, er hinterließ seine junge Gattin Lisa, eine Luftwaffenhelferin.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Ralf Schumann: Rudolf Frank – Eichenlaubträger der Nachtjagd, in: Ritterkreuzträger – Profile (Nr. 13), UNITEC-Medienvertrieb (2014)

Verweise