Deutscher Soldatenfriedhof in Ysselsteyn
Der Deutsche Soldatenfriedhof in Ysselsteyn in den heutigen Niederlanden ist eine deutsche Kriegsgräberstätte mit 31.585 reichsdeutschen Gefallenen, die in den Nachkriegsjahren dort nach ihrer Bergung zusammengeführt und beigesetzt wurden.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Auf dem Soldatenfriedhof ruhen Heinrich Prinz zu Sayn-Wittgenstein, Willem Heubel, der Bruder der Florentine Rost van Tonningen, und der junge Karl-Heinz Rosch aus Nerchau (Mitteldeutschland) sowie zahlreiche Ritterkreuzträger. Sie kamen alle in den Jahren 1940 bis 1945 auf niederländischem Oberhoheitsgebiet ums Leben. Zehn Wehrmachtsangehörige wurden nicht dort, sondern auf dem Alten Friedhof in Vorden (Provinz Geldern) beerdigt.
Auf dem Friedhof tragen zudem mehrere Kreuze die Aufschrift Ein deutscher Soldat. Eines dieser Kreuze soll das Grab des Höheren SS- und Polizeiführers in den Niederlanden, Hanns Albin Rauters kennzeichnen. Er war zudem Generalkommissar für das Sicherheitswesen und wurde kurz nach Kriegsende hingerichtet.
Entstehen
Der Friedhof wurde vom Niederländischen Gräberdienst angelegt, ab 1946 konnten alle reichsdeutschen Gefallenen aus dem ganzen Land hierher umgebettet werden, sie erhielten auf dem 28 Hektar großen Gelände ihre endgültige Ruhestätte. 85 Opfer des Ersten Weltkrieges, die früher in Maastricht und nahebei gelegenen Gemeinden bestattet waren, ruhen rechts vom Eingang. Im Jahre 1976 übergab die niederländische Regierung diesen Soldatenfriedhof in die Obhut der BRD. Im Auftrag der Bundesregierung wird er jetzt durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gepflegt und erhalten.
Totenliste (Auswahl)
Bekannte Gefallene
- Willem Heubel, niederdeutscher Freiwilliger der Waffen-SS
- Wolf-Heinrich von Houwald, Hauptmann und Gruppenkommandeur (Block BB, Reihe 4. Grab 81)
- Friedrich Kussin, Generalmajor und Stadtkommandant von Arnheim (Block BL, Reihe 6, Grab 143)
- Rudi Meinel, Kanonier während des Kampfes um Goirle
- Hanns Albin Rauter, Höhere SS- und Polizeiführer der Niederlande
- Karl-Heinz Rosch, Kanonier während des Kampfes um Goirle (Block BF, Reihe 10, Grab 238)
- Kurt Schmidt, Generalleutnant
Ritterkreuzträger
- Franz Beyer
- Emil Bitsch
- Burghardt Bollmann
- Walter Bradel
- Kurt Brändle (Block CW, Reihe 1, Grab 25)
- Gerhard Czernik (Block CW, Reihe 6, Grab 143)
- Rudolf Frank (Block Z, Reihe 6, Grab 149)
- Hugo Frey
- August Geiger (Block M, Reihe 4, Grab 83)
- Paul Gildner, Ritterkreuzträger der Luftwaffe (Block M, Reihe 4, Grab 81)
- Viktor-Eberhard Gräbner
- Heinrich Hacker
- Reinhold Knacke (Block M, Reihe 4, Grab 80)
- Wilhelm Lemke (Block CW, Reihe 1, Grab 24)
- Lothar Linke (Block AR, Reihe 4, Grab 92)
- Egmont Prinz zur Lippe-Weißenfeld (Block TH, Reihe 1, Grab 1)
- Werner Lucas (Block CW, Reihe 1, Grab 21)
- Heinrich Prinz zu Sayn-Wittgenstein, reichsdeutscher Nachtjäger (Block TH, Reihe 1, Grab 2)
- Heinz Seiffert
- Paul Semrau, Ritterkreuzträger der Luftwaffe (Block Q, Reihe 2, Grab 38)
- Karl Willius (Block TE, Reihe 6, Grab 67)
Weitere
- Rudolf Altendorf (Block CS. Reihe 7. Grab 164)
- Robert Behrens (Block Q, Reihe 2, Grab 37)
- Johann Hantusch (Block Q, Reihe 2, Grab 39)
- Karl-Heinz Koch (Block CW, Reihe 6, Grab 144)
- Hans Nickel (Block CE, Reihe 9, Grab 213)
- Robert Spies (Block CW, Reihe 6, Grab 142)
Im Block TE befinden sich die Gräber von sieben nach Kriegsende wegen deren Zusammenarbeit mit den deutschen Besatzern hingerichteten Niederländern. Es handelt sich dabei um Eduard Voorwinden,[1] Berend Veen, Dirk van Eijk, Gijsbert Kuit, Jan Hendrik Helbers, IJf Smit und Gerrit Blijleven.
Gefallene während des Angriffs der Alliierten auf Nimwegen 1944
Gefallene während des Angriffs der Alliierten auf Goirle 1944
Bildergalerie
Einzelgräber (Auswahl)
Siehe auch
Verweise
- Niederländischsprachiger Bericht „Besinnen auf dem Friedhof“
- Zu einer virtuellen Totenliste im Aufbau