Schlieper, Franz

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Franz Schlieper

Franz Max Schlieper (Lebensrune.png 22. August 1905 in Berlin-Friedenau; Todesrune.png 4. April 1974 in München) war ein deutscher Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Der Spätheimkehrer war noch bis Ende 1955 in sowjetische Kriegsgefangenschaft.

Werdegang

Unterschrift als Generalmajor
„Franz Schlieper trat am 1. Oktober 1925 als Fahnenjunker in die Reichswehr ein. Der Sohn eines Genossenschaftsdirektors kam dabei zum 13. (Württ.) Infanterie-Regiment. Am 1. August 1927 wurde er dann zum Fähnrich befördert. 1928 wurde er dann zum 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment versetzt. Bei diesem wurde er am 1. August 1928 zum Oberfähnrich befördert. Am 1. Dezember 1928 wurde er dann im 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier in der 6. Kompanie vom 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Kolberg eingesetzt. 1929/30 wurde er dann in die 13. (Minenwerfer) Kompanie vom 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Kolberg versetzt. Dort wurde er dann am 1. Dezember 1932 zum Oberleutnant befördert. Auch bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 wurde er weiter als Kompanieoffizier eingesetzt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 als Kompaniechef in das Infanterie-Regiment 27 versetzt. Als solcher wurde er zum 1. März 1936 zum Hauptmann befördert. Ab dem 6. Oktober 1936 besuchte er dann für zwei Jahre die Kriegsakademie in Berlin. Im Herbst 1938 wurde er dann zum Generalstab des Heeres versetzt. Dort wurde er dann in der 2. Abteilung (2. Abt.) unter dem Oberquartiermeister III (O Qu III) in der Uniform vom Infanterie-Regiment 27 eingesetzt. Nach Beginn des 2. Weltkrieges wurde er dann ab dem 1. Oktober 1939 zum 4. Generalstabsoffizier (Id) der 7. Armee ernannt. Als solcher war er dann an der Westfront für die Ausbildung verantwortlich. Auch während des Frankreichfeldzuges wurde er in dieser Funktion eingesetzt. Nach dem Westfeldzug wurde er am 1. Juli 1940 zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 253. Infanterie-Division ernannt. Mit dieser Division wurde er als Besatzungstruppe von Nordfrankreich eingesetzt. Zum 1. Januar 1941 wurde er dort zum Major i. G. befördert. Im Frühjahr 1941 verlegte er mit seiner Division in den Osten. Zum Sommerbeginn 1941 nahm er dann als Ia der 253. Infanterie-Division im Ostfeldzug beim Angriff auf Nordrussland teil. Im Sommer 1941 wechselte die Unterstellung der Division zur Heeresgruppe Mitte. Ende August 1941 wurde er abgelöst. Am 1. September 1941 wurde er dann dafür zum 3. Generalstabsoffizier (Ic) der 9. Armee ernannt. Als solcher wurde er dann zum 1. April 1942 zum Oberstleutnant i. G. befördert. Zum 1. Februar 1943 wurde er als Ic vom AOK 9 zum Oberst i. G. befördert. Am 1. August 1943 wurde er dann als solcher zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 94 ernannt. Am 10. Januar 1944 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Zum 1. Februar 1944 wurde er dann als Nachfolger von Generalleutnant Hans Boeckh-Behrens mit der Führung der 32. Infanterie-Division beauftragt. Diese führte er jetzt im Nordabschnitt der Ostfront. Ende Mai 1944 übergab er die Division wieder an Generalleutnant Hans Boekh-Behrens. Er wurde dafür am 1. Juni 1944 zum Chef des Stabes beim General der Infanterie im Oberkommando des Heeres (OKH) ernannt. Am 1. August 1944 wurde er dann zum Kommandeur der neuen Grenadier-Brigade 1132 ernannt. Anfang September 1944 übernahm er dann die Führung der 73. Infanterie-Division im Mittelabschnitt der Ostfront. Nachträglich wurde ihm für seine vorherige Tätigkeit als Brigadekommandeur am 21. September 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Zum 1. Dezember 1944 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er dann zum Kommandeur der 73. Infanterie-Division ernannt. Anfang April 1945 gab er sein Kommando über die Division nach deren Zerschlagung im Raum Danzig ab. Am 10. April 1945 übernahm er dann dafür als Kommandeur die 12. Feld-Division (L) im gleichen Abschnitt. Bei der Kapitulation der deutschen Wehrmacht geriet der ledige Generalmajor dann Anfang Mai 1945 in sowjetische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er erst am 7. Oktober 1955 wieder entlassen. Er war der jüngere Bruder von Generalleutnant Fritz Schlieper.“[1]

Chronologie

  • 1.10.1925 Eintritt in das 13. (Württembergische) Infanterie-Regiment, Ludwigsburg
  • 1928 im 4. (Preußischen) Infanterie-Regiment, Kolberg
  • 1.5.1929 Kompanieoffizier in der 6. Kompanie des 4. (Preußischen) Infanterie-Regiments, Kolberg
  • 1.5.1930 Kompanieoffizier in der 13. (Minenwerfer-)Kompanie des 4. (Preußischen) Infanterie-Regiment, Kolberg
  • 1.2.1935 Kompanieoffizier im Infanterie-Regiment 25, Stargard
  • 15.10.1935 Chef der 13. (Minenwerfer-)Kompanie des Infanterie-Regiments 27, Rostock
  • 7.10.1936 zur Kriegsakademie, Berlin, kommandiert
  • 1.10.1938 in die 2. Abteilung (Organisationsabteilung) beim Oberquartiermeister III (O Qu III) des Generalstabs des Heeres versetzt
  • 10.11.1939 4. Generalstabsoffizier (Id) der 7. Armee
  • 1.7.1940 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 253. Infanterie-Division
  • 1.9.1941 3. Generalstabsoffizier (Ic) der 9. Armee
  • 1.8.1942 Kommandeur des Infanterie-Regiments 94
  • 15.10.1942 Kommandeur des Grenadier-Regiments 94
  • 1.2.1944 mit der Führung der 32. Infanterie-Division beauftragt
  • 1.6.1944 Chef des Stabes beim General der Infanterie im OKH
  • 1.8.1944 Kommandeur der Grenadier-Brigade 1132
    • Am 22. September 1944 wurde die in den Wehrkreisen X und XI aufgestellte Grenadier-Brigade 1132 in die 45. Grenadier-Division eingegliedert und bildete den Stab und das I. Bataillon/Grenadier-Regiment 130 neu. Am 21. Oktober 1944 wurde die 45. Grenadier-Division in 45. Volks-Grenadier-Division umbenannt und sollte die Gliederung einer Division der 32. Welle erhalten.
  • 7.9.1944 zugleich mit der Führung der 73. Infanterie-Division beauftragt (da er schon am 1. September 1944 Urkunden unterschrieb, ist davon auszugehen, daß Schlieper schon Ende August 1944 mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt wurde.)
„Inzwischen war die 19. Panzer-Division unter Generalleutnant Källner auf dem Ausladebahnhof Rewbertow eingetroffen und von der Rampe ins Gefecht gerollt. Die Sowjets wurden aufgehalten. Das Grenadier-Regiment 170 kämpfte mit dem Mute der Verzweiflung, als die Russen nun auch entlang der Weichsel angriffen. Die 73. Infanterie-Division stand diesem Großangriff völlig alleine gegenüber. Eine ganze Armee rannte gegen ihre Stellungen an. Das Grenadier-Regiment 170 mußte sich wie alle anderen Einheiten der Division auf Praga zurückziehen. […] Oberst Hähling und sein Ia, Oberstleutnant Becker, kamen vor das Kriegsgericht. Generalmajor Franz Schlieper, Kommandeur der Grenadier-Brigade 1132, übernahm die Divisionsführung. Er sollte nunmehr die 73. Infanterie-Division bis zum Kriegsschluß führen. Es gelang Oberst Hähling und Oberstleutnant Becker, sich unter Berufung auf ihre Feindlagenmeldungen, in welcher der russische Angriff mit genauem Zeitpunkt und den vorhandenen russischen Kräften auf den Tag genau gemeldet worden war, zu rehabilitieren.“[2]
  • 1.12.1944 Kommandeur der 73. Infanterie-Division
  • 10.4.1945 Kommandeur der 12. Feld-Division (L)
  • 9.5.1945 in Danzig in russische Gefangenschaft; in den NKWD-Lagern Nr. 27/Krasnogorsk, 48/Černcy, Ležnevo, 119/Zelenodolsk, 476/Swerdlowsk; im Butyrskaja-Gefängnis in Moskau
  • 24.6.1950 routinemäßig in einem Schauprozeß durch das Militärtribunal Moskau zu 25 Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt
  • 7.10.1955 repatriiert

Familie

Franz war der Sohn des Genossenschaftsdirektors Max Franz Schlieper (Todesrune.png 15. Dezember 1936) und dessen Gemahlin Clara, geb. Dudy (Todesrune.png 5. Januar 1937). Generalleutnant Fritz Schlieper war sein älterer Bruder.

Beförderungen

Die Generäle und Gebrüder Fritz und Franz Schlieper.jpg

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Schlieper, Franz, Lexikon der Wehrmacht
  2. Quelle: Fränkische Infanterie von Franz Kurowski, 1970, Seite 290