Freikorps „von Hülsen“

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Der Reichswehrminister Gustav Noske besichtigt das konterrevolutionäre Freikorps „von Hülsen“, einen Teil der Abteilung „von Lüttwitz“, zu der auch das Freiwilligen Landjägerkorps, die 17. und 31. Infanterie-Division und das Landesschützenkorps gehörten, Januar 1919

Das Freikorps „von Hülsen“ war ein Freikorps, das nach dem Ersten Weltkrieg von Bernhard von Hülsen aufgestellt wurde. Das Freikorps wurde mit dem Freikorps Potsdam verschmolzen. Die offizielle Auflösung dieser Einheit fand am 15. Mai 1919 statt. Sie bildeten im Sommer 1919 die Reichswehr-Brigade 3 in der Vorläufigen Reichswehr. 1921/22 kämpfte es jedoch erneut gegen polnische Freischärler in Schlesien als Teil des Selbstschutzes Oberschlesien (SSOS).

Erläuterung

Anwerbungsflugblatt

Die Gründung des Freikorps „von Hülsen“ war am 26. Dezember 1918 laut mündlicher Verfügung des Generalleutnants Heinrich Schëuch. Kommandeur wurde Generalmajor Bernhard von Hülsen von der 231. Division, sein Ia wurde Major Edler Herr und Freiherr von Plotho.

Stärke

Die Stärke bestand aus Offizieren, Unteroffiziern und Mannschaften, die eine Anzahl von 11.669 (zum Schluß 13.257) Mann betrugen. Ihre Gliederung bestand aus 10 Infanterie-Bataillonen, vier Kavallerie-Schwadronen und 10 Feld-Artillerie-Batterien, darunter:

  • Detachement „Graf Stillfried“ (Major a. D. Graf von Stillfried)
  • Detachement „von Grote“ (Oberst Freiherr von Grote[1]) mit drei Bataillone mit jeweils neun Kompanien, einer eigenen Nachrichtenabteilung, einer gemischten Artillerieabteilung, einer Pionierkompanie, einer Sanitätsabteilung, einer Kraftwagenkolonne und einer halben leichten Munitionskolonne.
  • Detachement „Hasse“ (Oberst Ernst Hasse)
  • Detachement „von Oven“, auch Abteilung und später Freiwilligen-Regiment „von Oven“
    • geführt vom Pour-le-Mérit-Träger Oberst Georg von Oven, später Generalmajor des Regiments „von Oven“ bzw. des Reichswehr-Infanterie-Regiments 103 der Reichswehr-Brigade 3
    • das Freiwilligen-Detachement „von Oven“ kämpfte u. a. in Berlin-Spandau gegen den Terror der Spartakisten; Das Freiwilligen-Regiment „von Oven“ scheint im Laufe der Zeit sich verselbständigt zu haben und wird in der Literatur zuweilen Freikorps „von Oven“ genannt.
  • Freiwilligen-Bataillon „Osterroht“
  • MG-Abteilung
  • Nachrichten-Abteilung
  • Feldartillerie-Abteilung
  • Kavallerie-Abteiling
  • Flieger-Abteilung 432
  • Pionier-Abteilung

Einsätze

Bekannte Mitglieder (höchster Dienstgrad im Dritten Reich)

Ehrenabzeichen des Freiwilligen-Regimentes „Oven“

Siehe auch

Quelle

  • Der Schulungsbrief: Die deutschen Freikorps von 1918 bis 1923 (H. W. Zastrow), Oktober 1936

Fußnoten

  1. Zuweilen wird als Freikorpsführer Hans Henning Freiherr von Grote genannt, aber der junge Leutnant scheidet natürlich aus. Zuweilen wird auch Major Woldemar Freiherr Grote, der später Generalleutnant der Wehrmacht wurde, angeführt, aber auch dies erscheint unwahrscheinlich. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um Oberst Karl Oskar August Freiherr Grote (1865–1953), Hans Hennings Vater, der am 4. Juni 1920 bei der Vorläufigen Reichswehr noch den Charakter als Generalmajor erhielt.