Manteuffel, Hasso von

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Hasso von Manteuffel (1897–1978)

Hasso Eccard Freiherr von Manteuffel (Lebensrune.png 14. Januar 1897 in Potsdam; Todesrune.png 24. September 1978 in Reith, Österreich) war ein deutscher Offizier des Kaiserlichen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Panzertruppe und Brillantenträger im Zweiten Weltkrieg.

Junger Husar Freiherr von Manteuffel

Leben

Abstammung

Von Manteuffel stammte aus einer alten deutschen Soldatenfamilie. Er war der Sohn des Gardeoffiziers Eduard August Gerdt Erdmann von Manteuffel (Lebensrune.png 1. Januar 1863 in Gnesen; Todesrune.png 18. Januar 1904 in Berlin) und seiner Frau Susanne Auguste Marie, geb. Ende. Hassos Vater, am 12. Februar 1863 in Stettin getauft, war zuletzt Hauptmann und Ehrenritter des Johanniterordens. Seine Eltern, der Vater war zu der Zeit Premierleutnant, hatten 1892 in Berlin geheiratet. Seine Großeltern väterlicherseits waren der Premierleutnant a. D. Karl Alfred von Manteuffel und die Louisa Hermine, geb. von Ravenstein, beide zuletzt wohnhaft in Ratibor.[1]

Militär

Wie seine Vorfahren schlug auch Hasso von Manteuffel die Offizierslaufbahn ein und besuchte die Kadettenanstalt.

Schwerterträger Generalleutnant von Manteuffel, der Kommandeur der Panzer-Grenadier-Division „Großdeutschland“ nach einer Lagebesprechung mit dem Kommandeur des Grenadier-Regiments, Eichenlaubträger Oberst Erich Lorenz

Erster Weltkrieg

1916 kam von Manteuffel zum Husaren-Regiment „von Zieten“ (Brandenburgisches) Nr. 3, das in Rathenow lag. Er wurde zum Leutnant befördert und kämpfte an der West- sowie an der Ostfront.

Zwischenkriegszeit

Nach Kriegsende kämpfte er beim Freikorps „von Hülsen“ gegen die Kommunisten und wurde im Herbst 1919 in die Reichswehr übernommen. Kommandos bei Kavallerieeinheiten gehörten zu seinem Berufsweg. Er erwarb später das Deutsche Reichssportabzeichen in Gold (1939) sowie das Deutsche Reiterabzeichen in Gold (1931). Bereits 1934 wurde er zum Rittmeister befördert und meldete sich im gleichen Jahr freiwillig zur Versetzung zur Waffengattung Schnelle Truppen, die zur fortschreitenden Motorisierung geschaffen wurde. 1938 wurde von Manteuffel als Major Referent für Motorisierung beim Oberkommando des Heeres.

Zweiter Weltkrieg

Von 1939 bis 1941 instruierte er als Kommandeur des Lehrstabes der Panzertruppenschule II in Potsdam die Offiziersanwärter der Schützen- und Panzeraufklärer in mehrmonatigen Kursen.

Unternehmen „Barbarossa“

Im Mai 1941 übernahm er auf eigenen Wunsch als Oberstleutnant das II. Bataillon im Schützenregiment 7 der 7. Panzerdivision. Bereits im August 1941 wurde er Kommandeur des Schützenregiments 6 – jenes Regiments, mit dem er nachfolgend aufsehenerregende Erfolge erzielen sollte. Bei der Doppelschlacht bei Wjasma und Brjansk drang von Manteuffel am Abend des 6. Oktober 1941 in Wjasma ein und verhinderte den Ausbruch des Feindes. Er erstürmte mit seiner Truppe die Brücke über den Wolga-Moskwa-Kanal westlich von Moskau und besetzte das Elektrizitätswerk des Kreml.

General Walter Model wollte von Manteuffel vor ein Kriegsgericht stellen, da er häufig auf eigene Faust Handstreichunternehmen durchführte. Von Manteuffel antwortete: „Das können sie tun, Herr General, aber erst, wenn ich den Feind geschlagen habe“. Das Oberkommando des Heeres verhinderte aufgrund der hervorragenden Kampfleistungen von Manteuffels ein Verfahren.

Einsatz in Afrika

Generalmajor Hasso von Manteuffel (links), Oberst Adelbert Schulz (Mitte) und rechts Oberst Friedrich-Carl von Steinkeller bei einer Lagebesprechung neben Schulzes Panzer Befehlswagen III

Im November 1942 erhielt von Manteuffel den Befehl in Afrika auszuhelfen. Dort führte er als Generalmajor die Division von Manteuffel. Nach der Kapitulation in Afrika am 13. Mai 1943 kehrte er ins Deutsche Reich zurück und übernahm nach einer kurzen Pause die 7. Panzerdivision.

Zurück an der Ostfront

Am 27. November 1943 nahm er das von den Bolschewisten besetzte Schitomir wieder ein. Im weiteren Verlauf der Kämpfe war von Manteuffels 7. Division Frontfeuerwehr und sicherte durch hervorragende strategische Kampfführung den Rückzug der Wehrmacht. Im Dezember 1943 wurde ihm das Kommando der Panzergrenadierdivision „Großdeutschland“ übertragen. Ende Januar 1944 übergab er die Führung seiner 7. Panzerdivision an Adelbert Schulz.

Ardennenoffensive 1944

Lagebesprechung bei der Panzer-Grenadier-Division „Großdeutschland“. In der Mitte der Kommandeur Generalleutnant Hasso von Manteuffel, links Schwerterträger Horst Niemack, rechts Eichenlaubträger Willy Langkeit
Manteuffel, Hasso von II.jpg

Im September 1944 übernahm von Manteuffel die 5. Panzerarmee von Sepp Dietrich. Seiner Truppe gelang als erster Einheit der Durchbruch durch die alliierten Linien. Hierbei wurde ihm dreimal der Kübelwagen zerschossen. Obwohl er den Amerikanern schwere Verluste zufügte, mußte er sich letztlich der Materialüberlegenheit des Feindes beugen.

Oderfront

Im März 1945 übernahm von Manteuffel die 3. Panzerarmee an der Oderfront und stand dort im Endkampf um Deutschland in harten Rückzugsgefechten. Er verhandelte mit den Engländern und erreichte, daß ein Großteil seiner Soldaten nicht in bolschewistische Gefangenschaft gehen mußte. In seinen Vernehmungen nach der Kapitulation wünschte sich von Manteuffel, daß die Westmächte eines Tages erkennen, daß das Deutsche Reich keineswegs kriegssüchtig die Sowjetunion angegriffen habe, sondern Europa vor dem Zugriff der Bolschewisten bewahren wollte. Diese bezeichnete er als „die Feinde Europas“.

Nachkriegszeit

1947 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft im Speziallager XI entlassen und wurde nach kurzer Zeit Leiter der Exportabteilung in einem Industrieunternehmen in Neuss. Er trat in die BRD-Blockpartei FDP ein und saß von 1953 bis 1957 im BRD-Bundestag. 1959 wurde er von einem BRD-Schwurgericht in Düsseldorf wegen Totschlags zu einem Jahr und sechs Monaten Haft verurteilt. Von Manteuffel hatte am 13. Januar 1944 einen Soldaten erschießen lassen. Dieser hatte in einer Vernehmung zugegeben, nichts gegen die Verschleppung von zwei Kameraden durch einen nächtlichen Stoßtrupp der Sowjets unternommen zu haben, obwohl er Wachdienst hatte. Zu diesem Zeitpunkt lagen tausende von verwundeten deutschen Soldaten in den Gebäuden hinter den Wachposten. Von Manteuffel sah seine Truppe, die einer siebenfachen Überlegenheit der Sowjets gegenüberstand, durch diesen Pflichtverstoß gefährdet.

Obwohl das Schwurgericht ihm bestätigte, nicht unehrenhaft gehandelt zu haben, trat er im Juli 1960 die Strafe in Landsberg am Lech an. Bereits zwei Monate später wurde er auf Wunsch des damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss entlassen; dafür wurde von Manteuffel für ein Jahr die Pension gestrichen.

Nach seiner Entlassung wurde von Manteuffel in die VSA eingeladen. Er war Gastdozent an der VS-Militärakademie Westpoint, war persönlicher Gast von Dwight D. Eisenhower, Omar Bradley, Bruce Clark und Bernard Montgomery.

Sonstiges

Hasso von Manteuffel war Truppenoffizier. Er ging nicht durch die Schule des Generalstabs und führte seine Einheit stets von vorne. Seine Führungskunst, sein Draufgängertum und seine Verbundenheit mit seinen Soldaten brachten ihn zu hohem Ansehen. Er war ein Meister des Handstreichs und kämpfte mehrheitlich gegen überlegene Feindverbände, denen er schwere Verluste zufügte. Auf die Frage, warum er beim damaligen Reichskanzler Adolf Hitler einen so hohen Kredit besessen habe, sagte er:

„Weil ich es verstand ihn zu nehmen. Ich hatte keine Furcht vor ihm, und man brauchte keine Furcht haben, wenn man ihm unerschrocken seine eigene Meinung sagte.“

Mehrfach setzte er Führerbefehle nicht um, was der Reichskanzler im Vertrauen auf die Urteilskraft Manteuffels billigte. Im Militärmuseum der VS-Armee (Bastogne Historical Center) ist er in Wachs verewigt.

Tod

General der Panzertruppe a. D. Hasso von Manteuffel verstarb 1978 in Reith im Alpbachtal (Tirol). Er ruht gemeinsam mit seiner Gemahlin (Todesrune.png 2001) auf dem Friedhof von Dießen am Ammersee unweit des Grabes von Eduard Ritter von Schleich.

Familie

Am 23. Juni 1921 heiratete Leutnant Freiherr von Manteuffel seine Verlobte Armgard von Kleist (1903–2001), die Nichte des später zum Generalfeldmarschall ernannten Ewald von Kleist. Aus der Ehe sind zwei Kinder entsprossen.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Literatur

  • Günter Fraschka: Mit Schwertern und Brillanten, Limes-Verlag, 7. Auflage, ISBN 3809021229

Fußnoten

  1. Abstammung nach Urkunden durch den Ahnenforscher Ph M belegt.