Freikorps „von Hülsen“
Das Freikorps „von Hülsen“ war ein Freikorps, das nach dem Ersten Weltkrieg von Bernhard von Hülsen aufgestellt wurde. Das Freikorps wurde mit dem Freikorps Potsdam verschmolzen. Die offizielle Auflösung dieser Einheit fand am 15. Mai 1919 statt. Sie bildeten im Sommer 1919 die Reichswehr-Brigade 3 in der Vorläufigen Reichswehr. 1921/22 kämpfte es jedoch erneut gegen polnische Freischärler in Schlesien als Teil des Selbstschutzes Oberschlesien (SSOS).
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Die Gründung des Freikorps „von Hülsen“ war am 26. Dezember 1918 laut mündlicher Verfügung des Generalleutnants Heinrich Schëuch. Kommandeur wurde Generalmajor Bernhard von Hülsen von der 231. Division, sein Ia wurde Major Edler Herr und Freiherr von Plotho.
Stärke
Die Stärke bestand aus Offizieren, Unteroffiziern und Mannschaften, die eine Anzahl von 11.669 (zum Schluß 13.257) Mann betrugen. Ihre Gliederung bestand aus 10 Infanterie-Bataillonen, vier Kavallerie-Schwadronen und 10 Feld-Artillerie-Batterien, darunter:
- Detachement „Graf Stillfried“ (Major a. D. Graf von Stillfried)
- Detachement „von Grote“ (Oberst Freiherr von Grote[1]) mit drei Bataillone mit jeweils neun Kompanien, einer eigenen Nachrichtenabteilung, einer gemischten Artillerieabteilung, einer Pionierkompanie, einer Sanitätsabteilung, einer Kraftwagenkolonne und einer halben leichten Munitionskolonne.
- Detachement „Hasse“ (Oberst Ernst Hasse)
- Detachement „von Oven“, auch Abteilung und später Freiwilligen-Regiment „von Oven“
- geführt vom Pour-le-Mérit-Träger Oberst Georg von Oven, später Generalmajor des Regiments „von Oven“ bzw. des Reichswehr-Infanterie-Regiments 103 der Reichswehr-Brigade 3
- das Freiwilligen-Detachement „von Oven“ kämpfte u. a. in Berlin-Spandau gegen den Terror der Spartakisten; Das Freiwilligen-Regiment „von Oven“ scheint im Laufe der Zeit sich verselbständigt zu haben und wird in der Literatur zuweilen Freikorps „von Oven“ genannt.
- Freiwilligen-Bataillon „Osterroht“
- MG-Abteilung
- Nachrichten-Abteilung
- Feldartillerie-Abteilung
- Kavallerie-Abteiling
- Flieger-Abteilung 432
- Pionier-Abteilung
Einsätze
- Spartakusaufstand
- Berliner Märzkämpfe
- Leipzig in Mai 1919
Bekannte Mitglieder (höchster Dienstgrad im Dritten Reich)
- Generalleutnant Albrecht Baier (Artillerie-Abteilung „Hederich“)
- Generalleutnant Hans Behrendt (Luftwaffe) (Führer Flieger-Abteilung 432)
- SS-Obergruppenführer Theodor Berkelmann
- SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Willi Bittrich
- General der Infanterie Herbert von Böckmann
- Generalmajor Theodor Bohlmann-Combrinck (Detachement „Oven“)
- Generalmajor Hellmuth Dorn
- Generalleutnant Otto Drescher
- General der Panzertruppe Maximilian Reichsfreiherr von Edelsheim
- Generalmajor Dr. Johann-Volkmar „Hans“ Fisser (Luftwaffe) (in the Fliegerstaffel)
- Generalmajor Hermann Fricke (Luftwaffe) (Führer der Flieger-Abteilung und später der MG-Abteilung)
- Generalmajor Hermann Grothe (Detachement „Oven“)
- Generalmajor Dipl. Ing. Franz Habicht
- Generalmajor Hans-Joachim Haupt (Kommandeur des III. Bataillons/Detachement „Oven“)
- Generalmajor Erich Hempel (Detachement „Oven“)
- Generalleutnant Hans-Georg Hildebrandt
- Generalleutnant Harry Hoppe (Detachement „Grote“)
- General der Infanterie Walter von Hülsen
- SS-Gruppenführer Leo von Jena (Detachement „Oven“)
- Generalmajor Otto Jordan (Luftwaffe) (Flieger-Abteilung 432)
- General der Infanterie Eberhard Kinzel (Detachement „Oven“)
- Generalmajor Fritz Löb (Luftwaffe) (Detachement „Oven“)
- Generalmajor Kurt Lottner (Detachement „Oven“)
- General der Panzertruppe Hasso von Manteuffel (Detachement „Oven“)
- Generalmajor Siegfried Runge (Sturmabteilung „Graf Stillfried“)
- SS-Oberführer Hans Scheider (Waffen-SS)
- SS-Oberführer Erich Schrage
- General der Infanterie Rudolf Schmundt (Detachement „Graf Stillfried“)
- Generalleutnant Walter Schwabedissen (Luftwaffe)
- Generalmajor Rudolf Siber (Luftwaffe)
- General der Panzertruppe Nikolaus von Vormann (Detachement „Oven“)
- Generalmajor Paul Weitkus (Luftwaffe)
- General der Panzertruppe Walther Wenck (Detachement „Oven“)
Siehe auch
Quelle
- Der Schulungsbrief: Die deutschen Freikorps von 1918 bis 1923 (H. W. Zastrow), Oktober 1936