Humboldt, Alexander von

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel behandelt den Naturforscher Alexander von Humboldt; für andere Personen des Namens siehe Alexander von Humboldt (Auswahlseite).
Dr. phil. Dr. phil. h. c. Alexander Freiherr von Humboldt; 1805 promovierteer, wurde zum königlich-preußischen Kammerherrn ernannt und in die Akademie der Wissenschaften aufgenommen. 1829 folgte er einer Einladung des russischen Kaisers Nikolaus I. und bereiste gemeinsam mit dem Geologen Gustav Rose das Gebiet östlich des Urals und nach Sibirien bis zur chinesischen Grenze.

Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr[1] von Humboldt (Lebensrune.png 14. September 1769 in Berlin; Todesrune.png 6. Mai 1859 ebenda) war ein deutscher Naturforscher, Forschungsreisender, Kosmograph und Geograph. Nach ihm wurde der Humboldtstrom benannt, eine kalte nördliche Meeresströmung an der Westküste Südamerikas.

Leben

Alexander Freiherr von Humboldt von Joseph Karl Stieler (1843)
Humboldtgrabstätte im Schloßpark Berlin-Tegel: Hier ruhen die berühmten deutschen Wissenschaftler Alexander und Wilhelm von Humboldt. Auf der Säule steht die Nachbildung einer von Bertel Thorwaldsen geschaffenen Statue.[2]
Berlin-Tegel, Schloßpark
Inschrift des Grabsteins

Zu seinem Wirken heißt es:[3]

„Von unwiderstehlichem Drange nach wissenschaftlicher Durchforschung wenig bekannter Gebiete ergriffen, brachte Humboldt, gemeinsam mit dem Botaniker Bonpland, unter verschiedenen Reise-Entwürfen den auf Süd- und Mittel-Amerika gerichteten zu großartigster Ausführung. (1799–1804) und in einem Prachtwerk mit Kupfern zur anschaulichsten Schilderung; seine Forschung über Natur- und Menschenwelt erstreckte sich mit jener Vielseitigkeit und Richtung auf den Zusammenhang alles Geschaffenen, durch welche er überhaupt die Bewunderung Europas erworben. Viele kleinere Reisen und noch eine große, in Ural und Altai bis zur chinesischen Grenze, dazu schriftstellerische Arbeiten mannigfaltigster Art gaben dieser Bewunderung immer neue Nahrung. Ein umfassendes Denkmal seiner Lebensthätigkeit, einen Gesammtausdruck seiner Kenntniß und Auffassung vom Weltgebäude hat er hinterlassen in der Schöpfung seines Greisenalters, dem ‚Kosmos‘. Gilt Goethe als König im Reiche der Dichtkunst, so war Humboldt Präsident der Gelehrtenrepublik.“

Studium

Er studierte in Frankfurt an der Oder Kameralistik, Altertumswissenschaften, Medizin, Physik und Mathematik. Zu Beginn des Sommersemesters 1789 folgte er seinem Bruder Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand von Humboldt nach Göttingen und studierte dort Physik und Chemie, unter anderem bei Georg Christoph Lichtenberg. Anschließend studierte er in Hamburg Wirtschaft und Fremdsprachen, in Freiberg Geologie und in Jena Anatomie und Astronomie.

Bergassesor

1792 wurde er zunächst Bergassessor der preußischen Bergwerks- und Hüttengesellschaft. 1794 erfolgte die Ernennung zum Bergrat, 1795 die Beförderung zum Oberbergrat. Er soll auch Freimaurer gewesen sein,[4] dies bleibt jedoch faktisch unbelegt.

„Während das Fehlen einer religiösen Haltung in Humboldts Werk, sowie die Kritik, die er diesbezüglich erhalten hat, allgemein bekannt sind, ist sein möglicher Bezug zur Freimaurerei noch weitgehend unerforscht. Zwar erscheint Humboldt auf einigen Listen von „illustren Freimaurern“, zudem tragen mehrere Logen seinen Namen, aber die Frage bleibt offen, ob Humboldt wirklich ein Freimaurer war. Wenn ja, wann und wo ist er einer Loge beigetreten? Gibt es vielleicht Kommentare von ihm zu dieser Art von Geheimbünden? Und wer waren die bekanntesten Freimaurer in seiner Umgebung? Der Artikel beantwortet diese Punkte, aber wichtiger noch geht er der Frage nach, was eine Mitgliedschaft für Humboldts wissenschaftliche Arbeit bedeutet haben könnte, insbesondere im Hinblick auf den herausragenden Erfolg, den er in den Vereinigten Staaten zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte und die Gründe hierfür. Was hätten solche Verbindungen für ihn bedeutet und wie wurde er von den wichtigsten freimaurerischen Persönlichkeiten und Logen in der transatlantischen Welt wahrgenommen?“[5]

Südamerika

Er ging zusammen mit Aimé Bonpland am 5. Juni 1799 in La Coruña an Bord der „Pizarro“ und schiffte sich nach Südamerika ein. Von Caracas aus brachen beide im Februar 1800 zu einer viermonatigen und 2.775 Kilometer weiten Reise zur Erkundung des Orinoko-Flusses auf. Nach der Überquerung der Anden erreichten sie am 6. Januar 1802 Quito.

Auf ihrer Expedition in Südamerika hatten sie eine Fülle geografischer und geologischer Erkenntnisse gesammelt und 60.000 Pflanzen bestimmt, wobei sie 6.300 bis dahin noch unbekannte entdeckten.

Preußenchronik

Alexander von Humboldt wurde als zweiter Sohn des Majors Alexander Georg von Humboldt in Berlin geboren. Die Familie des Vaters stammte aus Pommern, die der Mutter Marie Elisabeth, geborene Colomb, waren Hugenotten. Alexander wurde zusammen mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Wilhelm von Humboldt erzogen und von Privatlehrern unterrichtet. Er war neun Jahre alt, als der Vater 1769 starb und die beiden Brüder der Mutter und einem sehr jungen Erzieher überlassen blieben. Trotz der wohlhabenden aristokratischen Lebensweise und den damit verbundenen Annehmlichkeiten war Alexander von Humboldt nicht glücklich und hat auch später sein Elternhaus eher ungünstig beurteilt. Von 1787 bis 1789 studierte Alexander von Humboldt zusammen mit seinem Bruder Wilhelm in Frankfurt/Oder und Göttingen Kameralistik. Seine erste Reise während der Studienzeit brachte ihn noch nicht über den Raum Göttingen, Mainz, Köln, Münster und Kassel hinaus, doch hatte er bereits Kontakt zu dem Botaniker Karl Ludwig Willdenow aufgenommen, der mit dem Spaß an der Pflanzenwelt zugleich den Wunsch nach ferneren Gegenden weckte. Nachdem er 1790 zuerst „Mineralogische Beobachtungen über einige Basalte am Rhein“ notiert hatte, führte ihn die Reise mit dem Freund Georg Forster von Mainz über Köln, Brüssel, Amsterdam nach England und zurück über das revolutionäre Paris.
Im selben Jahr begann er ein Studium an der Handelsakademie in Hamburg, an das er 1791 ein Studium an der Bergakademie in Freiberg/Sachsen anschloss. Mit dem Freund Carl Freiesleben reiste er durch das böhmische Mittelgebirge und kehrte 1792 wieder nach Berlin zurück. Er wurde zum Assessor im preußischen Bergdienst, 1793 zum Oberbergmeister ernannt und übernahm die Leitung des Bergbaus in den damals zu Preußen gehörenden fränkischen Fürstentümern Ansbach und Bayreuth. 1794 erfolgte die Ernennung zum Bergrat, 1795 die Beförderung zum Oberbergrat. In diese Zeit fallen geologisch motivierte Reisen durch Polen und Böhmen, nach Oberitalien, in die Schweizer und französischen Alpen, sowie Dienstreisen nach Westfalen, Rheinhessen und in die Eifel. 1796 führte ihn eine Mission des preußischen Königs zum Befehlshaber der in Württemberg eingerückten französischen Truppen. Ebenfalls 1796 starb seine Mutter. Angesichts des großen Vermögens, das sie ihm hinterließ, setzte Alexander von Humboldt seine Entlassung aus dem Staatsdienst durch, um sich nun ganz seiner geplanten Forschungsreise in die Tropen zu widmen, deren Vorbereitungen ihn die nächsten zwei Jahre in Anspruch nahmen. 1798 lernte er in Paris den Botaniker Aimé Bonpland kennen, mit dem er Frankreich und Spanien bereiste, bevor er vom spanischen König die Genehmigung zur Forschungsreise durch die spanischen Kolonien erhielt und mit dem Freund am 5. Juni 1799 von La Coruña aus mit der "Pizarro" zur Reise in die Neue Welt aufbrach.
Er blieb zunächst in Paris und kehrte erst 1805 nach Berlin zurück, wo er gerade zum ordentlichen Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften ernannt worden war. Er begann die Arbeit an seinem großen Reisewerk „Voyage aux régions équinoxiales du Nouveau Continent“, doch hielt es der Kosmopolit in Berlin, das ihm zu provinziell und unfreundlich war, nicht aus und siedelte 1807 nach Paris über, wo er bis 1827 wohnen blieb. Im März 1814 stellte er sich beim Einzug der Verbündeten in Paris Friedrich Wilhelm III. als ortskundiger Begleiter zur Verfügung und versuchte gleichzeitig, die französischen wissenschaftlichen Einrichtungen in Paris vor preußischen Übergriffen zu schützen. Von da ab, unterbrochen nur 1829 von seiner Reise durch Rußland und Sibirien, die ihn bis an die Grenze Chinas führte, war er häufiger Begleiter des preußischen Königs auf dessen Reisen und wurde nach 1827 von Berlin aus ebenso häufig in diplomatischer Mission nach Paris geschickt. Die Freundschaft übertrug sich auch auf den Kronprinzen. Nachdem dieser 1840 als Friedrich Wilhelm IV. den preußischen Thron bestiegen hatte, wurde Alexander von Humboldt dessen Botschafter in Paris und einer seiner engsten Berater, was ihn nicht hinderte, am 22. März 1848 im Trauerzug den Särgen der gefallenen Revolutionäre in Berlin zu folgen, dem Handwerkerverein beizutreten, an Wahlveranstaltungen teilzunehmen und gegen die diskriminierenden „scheußlichen Judengesetze“ zu protestieren. Wo immer es ging, setzte er sich für andere Wissenschaftler und Künstler ein und verschenkte Geld auch dann noch, als er sich selbst schon verschuldet hatte. Er erhielt jährlich etwa 3 000 Zuschriften, von denen er 2 000 handschriftlich beantwortete, schließlich aber öffentlich darum bitten mußte, die Flut einzudämmen. Seine Popularität war weniger seinem politischen Einfluß als seiner integren und sehr kommunikativen Persönlichkeit zuzuschreiben. Der Universalgelehrte starb am 6. Mai 1859 in seiner Mietwohnung in Berlin.[6]

Schriften (Auswahl)

  • Rede, gehalten bei der Eröffnung der Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Berlin am 18. September 1828 (PDF-Datei)

Literatur

  • W. F. A. Zimmermann: Alexander von Humboldt. Eine Darstellung seines Lebens und wissenschaftlichen Wirkens (1859) (PDF-Datei)
  • Philipp Friedrich Hermann Klencke: Alexander von Humboldt, ein biographisches Denkmal (1859) (PDF-Datei)
  • Wilhelm Constantin Wittwer: Alexander von Humboldt: Sein wissenschaftliches Leben und Wirken (1860) (PDF-Datei)
  • Carl Bruhns: Alexander von Humboldt – Eine wissenschaftliche Biographie (1872) (PDF-Dateien: Band 1, Band 2, Band 3)
  • Rudolf Ottomar Meibauer: Alexander von Humboldt – Sein Leben und Forschen, Berlin 1869 (PDF-Datei)
  • Hermann Kletke:
    • Alexander von Humboldt’s Reisen im europäischen und asiatischen Russland (1858) (PDF-Datei)
    • Alexander von Humboldt’s Reisen in Amerika und Asien; eine Darstellung seiner wichtigsten Forschungen (1856) (PDF-Dateien: Bände 1–2, Bände 3–4)
  • Heinrich Wilhelm Dove: Gedächtnissrede auf Alexander von Humboldt, 1869 (PDF-Datei)
  • Alexander von Humboldt: Zum 14. Sept. 1869, seinem hundertjährigen Geburtstage. Als Erinnerungsblatt für das deutsche Volk (PDF-Datei)
  • Alexander von Humboldt – Biographische Erinnerungsblätter für die Deutschen in Amerika. Zum Hundertsten Geburtsfeste Humboldt’s (PDF-Datei)
  • Blätter der Erinnerung an Alexander von Humboldt, Berlin 1860 (PDF-Datei)
  • Wissenschaftliche Beiträge zum Gedächtniss der hundertjährigen Wiederkehr des Antritts von Alexander von Humboldt’s Reise nach Amerika am 5. Juni 1799. Aus Anlass des siebenten Internationalen Geographen-Kongresses (1899) (PDF-Datei)
  • Theodor Bohner: Alexander von Humboldt, in: Willy Andreas / Wilhelm von Scholz (Hg.): Die Großen Deutschen. Neue Deutsche Biographie. Propyläen Verlag, Berlin, 4 Bde. 1935–1937, 1 Ergänzungsbd. 1943; Dritter Band, S. 171–184

Verweise

Fußnoten

  1. Der Freiherrntitel für die Gebrüder von Humboldt ist strittig. Beide wurden oft so geführt und verwendeten zuweilen auch den Titel, im Ausland zumeist als „Baron“. König Friedrich Wilhelm III. hat, laut Aussage seines Sohnes Kaiser Wilhelm I., „die beiden Herren von Humboldt stets als Freiherrn ästimiert – also waren sie solche!“ Daraufhin wurde den Nachkommen Wilhelm von Humboldts am 11. Juni 1875 die erbliche Führung des Freiherrn-Titels bewilligt – ein in der Geschichte der Nobilitierungen wohl einmaliger Vorgang. Ob daraus eine rückwirkende Verleihung des Titels für Wilhelm und Alexander abgeleitet werden kann, ist, wie angedeutet, strittig. (Quelle: Der Freiherrn-Titel der Familie von Humboldt)
  2. Wolfram Mallebrein (Hg.): Deutsche National-Denkmale, DSZ Verlag, München 1995, S. 143
  3. Ludwig Bechstein / Karl Theodor Gaedertz / Hugo Bürkner: Dreihundert Bildnisse und Lebensabrisse berühmter deutscher Männer, Leipzig am Sedantage 1890, 5. Auflage (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  4. Siehe das Verzeichnis prominenter Freimaurer, das die Freimaurerloge Hamburg führt: Johannisloge Zu DEN DREI ROSEN Hamburg, undatiert, abgerufen 8. Februar 2018
  5. “Mason without apron” - Alexander von Humboldt and the world of freemasonry
  6. Alexander Freiherr von Humboldt, preussenchronik.de