Göttert, Willi

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Willi Göttert I.jpg

Willi Göttert (Lebensrune.png 13. März 1911; Todesrune.png 25. April 2008 in Rüsselsheim) war ein deutscher Theologe und Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann des Heeres und Inhaber des Deutschen Kreuzes in Gold im Zweiten Weltkrieg sowie evangelischer Pfarrer und Mitbegründer der Rüsselsheimer Friedensinitiative (RFI) in der Nachkriegszeit.

Werdegang

Willi Göttert.jpg

Göttert wurde im März 1911 geboren. Sein Vater leitete ein evangelikales Freizeithaus. Nach dem Abitur studierte er Theologie, seine erste theologische Prüfung schloß er 1936 erfolgreich ab und wurde Vikar (das evangelische Vikariat entspricht als Ausbildungsphase dem Referendariat bei Juristen und Lehrern). Noch während seines Studiums gehörte er zu den Deutschen Christen und war Angehöriger der SA. Anläßlich des Kirchenkampfes schloß er sich der Bekennenden Kirche an, was bei der SA ein Strafverfahren und schließlich den Ausschluß zur Folge hatte.

Zweiter Weltkrieg

Willi Göttert ist der Schöpfer des Gedenksteins, der sich seit 1981 auf dem Rüsselsheimer Friedensplatz befindet.

Im Zweiten Weltkrieg kämpfte Göttert tapfer an Ost- und Westfront, er war dabei hochdekoriert. Im Endkampf um Deutschland war er bei der Reichsverteidigung an der Deutschen Westfront im Saaleabschnitt IV, wo sich teile der Heeresgruppe G (darunter die 11. Panzer-Division) absetzen konnten. Hier geriet er wohl in westalliierte Kriegsgefangenschaft.

Nachkriegszeit

Hauptmann a. D. Willi Göttert (2. v. links) auf dem Rüsselsheimer Friedensplatz, August 1998
Ernst und Helmut Göttert, die Söhne des Initiators des Friedenssteines von 1981, Willi Göttert, sowie Schwiegertochter und Verlegerin Christel Göttert, 2017.

Der verheiratete Familienvater Göttert, inzwischen mit dem zweiten Theologischen Examen ordiniert, war von 1956 bis 1976 Pfarrer der Rüsselsheimer Matthäusgemeinde (heute Martinsgemeinde) in der Böllenseesiedlung. Der Gegner der Wiederbewaffnung durch die Bundeswehr und leidenschaftlicher Verfechter des Abzugs der Besatzertruppen mit ihren Nuklearwaffen gründete u. a. den Verein „Kontakt – Soziale Dienste“, der eine Art „Umschlagbörse“ für gute gebrauchte Möbel wurde. In konsequenter Fortsetzung dieser Idee versuchte er später, bereits in hohem Alter, den Geldverkehr für soziale Dienstleistungen abzuschaffen und durch ein Tauschsystem mit Bonuspunkten zu ersetzen, das germanischen Vorbildern entnommen ist.

Als Friedensaktivist hat er in größter Naivität auch die Vereinigte Nationen aufgesucht, um Weltfrieden herbeizuzwingen, auch mit Einsatz einer Weltarmee. Sein Appell bleib unbeantwortet. Seit 1981 nahm er stets am 6. August auf dem Rüsselsheimer Friedensplatz an den Kundgebungen zur Erinnerung an Atombombenabwürfe (Hiroshima, Nagasaki) teil. Seit 1981 steht dort auch der bekannte „Friedensstein“.

21. Jahrhundert

Noch 2003, nach den Terroranschläge am 11. September 2001, überarbeitete er seinen Friedensplan zu einem „Friedensplan zum Schutz des Weltfriedens vor Krieg und Terror“. 2007 hielt Göppert mit 96 Jahren auf dem Friedensplatz seine letzte Gedenkansprache zum Bombenabwurf auf Hiroshima.

Auszeichnungen (Auszug)

Nachkriegszeit

Werke (Auswahl)

  • Arche 2000, 1961
  • Bevor es zu spät ist: Kriegsverhütung durch übernationalen Friedenschutz und umfassende Abrüstung. Eigenverlag, 1981, ISBN 392249904X.
  • So stirbt der Krieg: Friedensstrategie im Atomzeitalter. Eigenverlag, 1986, ISBN 3922499082.
  • Friedensschutzplan zur Kriegsabschaffung: Friedensrecht bricht Kriegsgewalt. LIT Verlag 1997, ISBN 3825829545.

Dokumentation

  • Einer spinnt – Der Weg des Willi Göttert zwischen Krieg und Frieden, Deutschland 1987, Regie: Thomas Frickel