Günther, Alfred (1917)
Alfred Hermann Albert Günther ( 25. April 1917 in Magdeburg, Regierungsbezirk Magdeburg, Sachsen; gefallen 15. Juni 1944 in Evrecy) war ein deutscher Offizier der SS, zuletzt SS-Untersturmführer der Waffen-SS und Ritterkreuzträger der Sturmartillerie im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Der Schriftsetzer Alfred Günther trat der SS 1937 bei (SS-Nr.: 392.402), war im Februar 1940 SS-Rottenführer in der SS-Sturm-Batterie „LSSAH“ (wie auch Michael Wittmann), war spätestens Januar 1941 SS-Unterscharführer der Waffen-SS, übernahm bei Wittmann die Stelle als Richtschütze, nachdem Karl Brüggenkamp verwundet wurde, war bei seinem Ritterkreuzvorschlag SS-Oberscharführer der Waffen-SS und wurde mit der Verleihung des hohen Ordens zum SS-Hauptscharführer befördert. Er kämpfte im Westfeldzug 1940, beim Balkanfeldzug und im Unternehmen „Barbarossa“.
Invasionsfront
Als der Feind in die Normandie einfiel, war Günther, nach Umschulung vom Sturmgeschütz auf „Tiger I“ im Sommer 1943, Führer des 1. Zuges der 3. Kompanie der schweren SS-Panzer-Abteilung 101,[1] wo er u. a. mit SS-Untersturmführer Winfried Lukasius, SS-Untersturmführer/SS-Obersturmführer Helmut Wendorff✠ (⚔ 14. August 1944) und SS-Untersturmführer/SS-Obersturmführer d. R. Johannes „Hannes“ bzw. „Hans“ Philipsen (SS-Nummer: 455.165; ⚔ 16. Juni 1944) eng befreundet war.
Tod
Günther, im Frühjahr 1944 zum SS-Untersturmführer (ggf. Kriegsoffizier) befördert, kämpfte 1944 an der Invasionsfront, als sein Panzer „Tiger I“ (Tiger Nr. 311) 12 km südwestlich Caen von einem Hawker Typhoon der Royal Air Force einen Volltreffer erhielt. Seine Besatzung und er fielen im Kampf um Deutschlands Freiheit. Er ruht auf der Kriegsgräberstätte La Cambe; Endgrablage: Block 30, Reihe 8, Grab 303. Mit bzw. neben ihm ruhen die Männer seiner Panzerbesatzung, in Sichtweite die Kameraden der Abteilung, darunter Michael Wittmann.
Familie
Alfred ist der Sohn Eisebahnhilfsschaffners und späteren Büroarbeiters Franz Wilhelm Günther ( 11. März 1893 in Diedenhofen, Reichsland Elsaß-Lothringen; 20. Juni 1941 in Magdeburg) und dessen Gemahlin, die Stickerin Anna Luise Margarete, geb. Lahn ( 5. Mai 1893 in Magdeburg), Tochter des Magistratboten Friedrich Albert Lahn und der Dorothea Luise geb. Günther. Die Eltern heirateten kriegsbedingt erst am 16. September 1917, so daß Alfred noch unehelich geboren wurde.
Sein Vater, Sohn des Eisenbahnbeamten Wilhelm Heinrich Ludwig Günther und der Anna, geb. Zimmer, war zum Zeitpunkt der Eheschließung Unteroffizier des Deutschen Heeres in der 1. Kompanie/I. Ersatz-Bataillon/8. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 70. Am 14. Dezember 1919 wurde in Magdeburg Alfreds Schwester Ida Margaretha Günther geboren, die aber nach etwas mehr als einem Tag verstarb.
Ehe
Günther heiratete am 31. März 1942 seine Verlobte Anni Cofalla, die Kriegstrauung fand in Krakau im Generalgouvernement statt. Anni wohnte zum Zeitpunkt des Heldentodes ihres Mannes in der Jahnstraße 20 in Gleiwitz, Oberschlesien.
Bildergalerie
In der Mitte Abteilungskommandeur SS-Sturmbannführer Heinz von Westernhagen und Kompaniechef SS-Obersturmführer Hanno Raasch ...
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 13. Juli 1941
- 1. Klasse am 5. November 1941
- Panzerkampfabzeichen des Heeres in Silber 12. Februar 1942
- Königlich Bulgarischer Militärorden für Tapferkeit, III. Klasse am 29. Juni 1942
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ am 26. August 1942
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 3. März 1943 als SS-Oberscharführer und Zugführer in der 1. Kompanie/SS-Sturmgeschütz-Abteilung 1/1. SS-Panzer-Division „Leibstandarte SS Adolf Hitler“/Heeresgruppe Süd