Westernhagen, Heinz von

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Panzer-As SS-Sturmbannführer Hein von Westernhagen

Heinz „Hein“ Otto Alexander von Westernhagen (Lebensrune.png 29. August 1911 in Riga; Todesrune.png gefallen 19. März 1945 bei Weißbrunn, Ungarn) war ein baltendeutscher Offizier der SS, zuletzt SS-Obersturmbannführer der Waffen-SS und Kommandeur einer schweren Panzer-Abteilung an der Ostfront.

SS-Obersturmführer von Westernhagen in Rom, 1938

Leben

SS-Hauptsturmführer von Westernhagen mit dem Ehrenwinkel der Alten Kämpfer und dem gerade verliehenen Eisernen Kreuz, 2. Klasse im Mai 1941
Von links: Heinz von Westernhagen, Karl-Heinz Prinz, Wolfgang Rabe, Sepp Dietrich, Emil Wiesemann, Max Wünsche, Karl Rettlinger und Max Tischendorf nach dem Balkanfeldzug
Joachim Peiper und Heinz von Westernhagen an der Ostfront, Januar 1943

Heinz von Westernhagen, der schon in seiner Jugend nur als „Hein“ bekannt war, wurde in Riga im Baltenland, damals als Teil des Russischen Kaiserreichs geboren. Er war Nachfahr einer preußischen Junkerfamilie.

Vertreibung aus der Heimat

1914 wurde allen Baltendeutschen in Riga befohlen, innerhalb von drei Tagen das Land zu verlassen oder von der Kaiserlich Russischen Armee nach Sibirien verschleppt zu werden. Heins Vater Max ereilte dieses Schicksal, erst zum Jahreswechsel 1914/1915 konnte er zu seiner Familie zurückkehren, wußte aber, daß die russischen Schergen jederzeit wieder zuschlagen konnten. Über Finnland und Schweden entkam die Familie und erreichte das Deutsche Reich, aber immer in der Hoffnung, zurückkehren zu können.

Im Oktober 1917 war es soweit, Riga war frei und die Familie kehrte zurück, aber kurz darauf erfolgte der Einfall der Bolschewisten. Die deutsche Niederlage im Ersten Weltkrieg war verheerend für alle Baltendeutsche, so auch für die einst wohlhabenden und einflußreichen von Westernhagens. Wer nicht ermordet oder vertrieben wurde, wurde von den lettischen und russischen Kommunisten drangsaliert und unterdrückt. Dennoch wurde Riga im Mai 1919 von der Barbarei der „Lettischen Sowjetrepublik“ erneut befreit, diesmal von den Baltikumkämpfern der Freikorps. Das Glück war nur von kurzer Zeit, denn die Engländer haben das Land an die Bolschewisten verraten (ein deutschfeindliches Lettland von Englands Gnaden), so wurde die Familie, wie so viele, erneut aus der angestammten Heimat vertreiben. Im Juli 1919 ging es mit 3.000 Vertriebene wieder nach Deutschland, zuerst nach Hamburg.

Neuanfang in der Weimarer Republik

Zwischen 1919 und 1931 litt die Familie schwer, seit Oktober 1921 wohnte die Familie in Berlinchen (Neumark), Hamburg hatte kein Glück gebracht. Heins Vater Max (Heins Mutter war seine zweite Ehefrau; Hein war der dritte Sohn aus dieser Ehe; Max war seit 1. Januar 1924 Mitglied der NSDAP) war Zahnarzt, hatte aber kaum Patienten, dann traf noch die Inflation 1923. Hunger war allgegenwärtig. Die Spekulanten, vor allem die Juden waren schuld, da waren sich die von Westernhagens ganz sicher. Max von Westernhagen war 1943 ein Opfer des alliierten Bombenterrors, als er in Berlin mit 80 Jahren als Freiwilliger des Reichsluftschutzbundes Feuerwache hielt.

Seefahrt

Zwei Wochen nach dem Schulabschluß (Mittelschulabschluß am 25. März 1927) heuerte Heinz von Westernhagen in Hamburg als Schiffsjunge auf dem Motorsegler „Möwe“ für seine erste Ostseefahrt an. Schwere Sturmfahrten verleideten ihm die Seefahrt nicht. Im Oktober 1927 musterte er auf dem HAPAG-Dampfer „Toledo“ für die Hamburg-Afrika-Linie nach. Es folgten Fahrten auf der Deutschen Levante-Linie ins östliche Mittelmeer, nach Westindien, Japan und China. Eine Augenkrankheit als Folge eines Gelbfiebers, an dem vier Mann der Besatzung starben, erzwang ein Jahr Unterbrechung der Seefahrt, die Heinz als landwirtschaftlicher Gehilfe auf Usedom überbrückte. Im Mai 1930 war er wieder in Hamburg.

NSDAP, SA und SS

Seit 1929 war Hein Mitglied der NSDAP, 1930 trat er der besonders zähen Hamburger SA ein. Die Wirtschaftskrise 1930 legte die Handelsschiffahrt lahm, im April 1932 wurde von Westernhagen arbeitslos und trat nach Antrag und Zustimmung der SA zur SS über. Im Februar 1933 wurde er noch einmal Matrose und fuhr bis 20. November 1933 zur See, bis er entlassen wurde, weil er sich im Namen der Besatzung beim Kapitän und der Hamburger Reederei wegen der ungenießbaren Verpflegung beschwert hatte. Im Februar 1934 bestand er mit vier von 39 Bewerbern die Eignungsprüfung für den Dienst beim Reichswasserschutz in Stettin. Da die Finanzierung dem Land schwer fiel, sollten die meisten Angehörige entlassen werden, deshalb fand von Westernhagen am 13. Dezember 1933 Arbeit bei der Gummifabrik „Phoenix AG“ in Hamburg-Harburg.

Am 1. Oktober 1934 trat er der SS-Verfügungstruppe bei und kam zum 1. Sturm/2. SS-Standarte „Germania“ in Hamburg-Veddel. Im April 1935 wurde er zur SS-Junkerschule Bad Tölz kommandiert, schon im Februar 1936 war er SS-Standartenoberjunker und wurde am 10. Februar für zwei Monate an den Zugführerlehrgang nach Dachau kommandiert (bis 4. April). Hier traf er erstmalig Jochen Peiper, mit dem er sich schnell befreundete. Aufgrund seiner Sprachtalente und seine Erfahrungen wurde er zum Sicherheitsdienst  (Amt III) versetzt und von April bis Mai 1936 in Berlin-Grunewald fachspezifisch ausgebildet. Auf dem Reichsparteitag 1936 wurde mit anderen Kameraden Adolf Hitler vorgestellt. Bei diesen Feierlichkeiten erhielt er auch den SS-Ehrendegen aus der Hand Heinrich Himmlers. Bei Mussolinis Besuch in Berlin im September 1937 fungierte von Westernhagen als Verbindungsoffizier zum Chef der italienischen Polizei, Arturo Bocchini. Er verbrachte auch Zeit in Rom und nach dem Beitritt Österreichs in Wien.

Am 10. September 1938 wurde Hein zur 1. Kompanie des SS-Regiments „Deutschland“ nach München kommandiert und diente vom 23. September bis 21. Dezember 1938 beim Heer der Wehrmacht als Zugführer in der 16. Kompanie/Infanterie-Regiment 94. Diese Kooperation zwischen Heer und SS war zu diesem Zeitpunkt üblich. Nach den Weihnachtsferien kehrte er im Januar 1939 zum SD zurück. Als der Polenfeldzug begann, bat er um eine Versetzung an die Kriegsfront.

Zweiter Weltkrieg

Von links: Georg Schönberger, Sepp Dietrich und Heinz von Westernhagen
SS-Obersturmführer Michael Wittmann und SS-Obersturmbannführer Hein von Westernhagen

Seinen ersten Einsatz erlebte er beim Westfeldzug 1940 als Kompaniechef des Infanterie-Regiments (motorisiert) „Leibstandarte SS Adolf Hitler“. Nach dem Feldzug mußte er erneut zum SD, wurde im September 1940 nach Rom und dann Afrika kommandiert. Er rebellierte zunehmend, wollte unbedingt wieder an die Front, wurde kurzfristig aus der Allgemeinen SS entlassen und einer Reserve-Einheit zugeführt, wurde aber schnell wieder aufgenommen und der Waffen-SS überstellt, die Personalabteilung hatte ihn schriftlich vehement angefordert. Am 14. März 1941 gehörte er nun wieder offiziell der Leibstandarte an und blieb bis zu seinem Soldatentod Frontoffizier.

Beim Balkanfeldzug diente er im Stab des I. Bataillons der Kampfgruppe „Witt“. Zuerst hatte er sich beschwert, da er nicht mit dem Füller kämpfen wollte, aber schnell merkte er, daß bei der Waffen-SS auch der Stab an vorderster Front mitkämpft. Die Schlacht am Klidi-Paß südöstlich von Florina wurde legendär, als die Kampfgruppe gegen eine Übermacht aus Australien, Griechenland, Neuseeland und Großbritannien am 12. April 1941 obsiegte.

Im Rußlandfeldzug diente Hein zuerst als Adjutant des Ia der Leibstandarte (SS-Obersturmbannführer Wilhelm Keilhaus) bei der Heeresgruppe Süd unter Gerd von Rundstedt und erlebte die Schlacht um Rostow. Am 1. Juni 1942 wurde von Westernhagen Kommandeur der Sturmgeschütz-Abteilung „LSSAH“ als Nachfolger von SS-Hauptsturmführer Max Wünsche, der nach Berlin kommandiert wurde. Vom 7. September bis 2. Oktober 1942 nahm er an einem Bataillonsführerlehrgang in Paris teil, seine Abteilung wurde nun verstärkt (3 Batterien und eine Stabsbatterie) und im Januar 1943 ging es wieder an die Ostfront. Hier wurde die Leibstandarte gleich in die Schlacht bei Charkow geworfen. Im Juli 1943 erfolgte dann die Teilnahme an dem blutigen Unternehmen „Zitadelle“ als Teil des Panzergrenadier-Regiments „LSSAH“. Gleich am ersten Tag wurde Hein schwer am Kopfverwundet. Vom Verbandsplatz ging es zum Feldlazarett nach Charkow, wo man ihn beinahe aufgab. Ein rumänischer Chirurg jedoch traute sich, einzugreifen, und operierte von Westernhagen bei vollem Bewußtsein am offenen Schädel. Granatsplitter waren links zwischen Auge und Ohr eingedrungen, Gehirnflüssigkeit trat aus. Tage später wurde er nach Berlin ausgeflogen und in der Charité erneut operiert.

schwere SS-Panzer-Abteilung 101

Hein wurde von den Ärzten attestiert, daß der Krieg an der Front für ihn vorbei war, aber er wollte es nicht wahrhaben. Auch seine Kameraden wollten ihn zurück und setzen sich für ihn bei Sepp Dietrich vom I. SS-Panzerkorps ein. Am 5. August 1943 wurde er deshalb zum Kommandeur der am 19. Juli in Sennelager aufgestellten schweren SS-Panzer-Abteilung 101[1] ernannt, allerdings krankheitsbedingt bis Februar 1944 beurlaubt. Zwischen dem 13. und 23. Februar 1944 in Belgien (wo die Ausbildung stattfand) trat er erstmalig vor der Abteilung, die er auf dem Papier schon ein halbes Jahr befehligte. Immer wieder wurde er in die Charité zur Nachbehandlung geflogen.

Bei der Abwehr der Invasion in der Normandie (Adjutant war SS-Untersturmführer Eduard Kalinowski, Nachrichtenoffizier SS-Untersturmführer Helmut Dollinger) kämpfte die Abteilung erbittert, auch aus Zuneigung für ihren ruhigen, überlegenen Kommandeur. Aber die Verluste waren groß, auch weil die Luftwaffe die Lufthoheit vollständig verloren hatte und feindliche Flieger aus allen Richtungen angriffen. Am 13. Juli 1944 wurde von Westernhagen von Sepp Dietrich zur Behandlung und Genesung abgelöst und nach Berlin geflogen, Michael Wittmann wurde mit der Führung der Abteilung beauftragt.

Im August 1944 zog die Abteilung sich immer weiter zurück, Panzer, Fahrzeuge und Ausrüstung war beinahe vollständig zerstört, die Verluste an Männer (300 Gefallene und Verwundete) und Material (beinahe alle Tiger) waren verheerend. Die Abteilung wurde zur Erholung und Neuaufstellung aus der Front herausgezogen, bekam die neue Tiger II und wurde am 22. September 1944 in schwere SS-Panzerabteilung 501 umbenannt.

Bildergalerie

Schlacht um Villers-Bocage

SS-Obersturmbannführer von Westernhagen
Tiger I von Heinz von Westernhagen; der Panzer „007“ war eigentlich von Westernhagens Kommandeurspanzer, aber er war zu dem Zeitpunkt erkrankt und Michael Wittmann übernahm das Fahrzeug am 13. Juli 1944. Drei Wochen später fiel er darin.

Bei der Schlacht um Villers-Bocage am 13. Juni 1944 führte SS-Hauptsturmführer Michael Wittmann eine Einheit von sechs Panzerkampfwagen VI „Tiger I“ der schweren SS-Panzer-Abteilung 101 zur Sicherung der Straße N. 175 südlich von Caen bei Villers-Bocage. Die Kampfgruppe kam in der Nacht vom 12. zum 13. Juni an und fuhr in Richtung Nordosten von Villers-Bocage. Gegen 8.30 Uhr kamen zwei britische Bataillone (ein Panzer-Bataillon und ein motorisiertes Infanterie-Bataillon) von Nordwesten her, beide Bataillone gehörten zur Elite der 7. britischen Panzer-Division (genannt Desert Rats). Wittmann selbst griff die Kolonne an; die anderen Tiger folgten ihm. Während Wittmann parallel zur Kolonne der überraschten Briten fuhr, hielt sein Funker mit dem Bug-MG die Fahrzeuge unter Beschuß, während sein Richtschütze mit der Kanone in die Kolonne hineinschoß. Die Verluste der Briten für diesen Tag beliefen sich auf 20 Cromwell-Panzer, vier Sherman Fireflies, mehrere Stuarts und über 30 Halbkettenfahrzeuge und Universal Carriers. Die Deutschen verloren sechs Tiger I und zwei Panzer IV. Wittmann fiel wenige Wochen später am 8. August 1944 an der Invasionsfront, Heins Bruder, Rolf von Westernhegen, konnte mit seinem Tiger entkommen. Als hein in Berlin die Nachricht von Wittmann erhielt, fuhr er persönlich zur Witwe, um zu kondolieren.

schwere SS-Panzerabteilung 501

Am 21. November 1944 kehrt SS-Obersturmbannführer Heinz von Westernhagen zu seiner inzwischen umbenannten Abteilung zurück. Er wird mit großer Freude empfangen, aber seine Freunde bemerken, daß er sich kaum erholt hatte. Am 5. Dezember begann die Verlegung an die Westfront. Die Abteilung verlegte mit 45 Tiger II und wurde für die Ardennenoffensive dem Panzer-Regiment Joachim Peipers als Speerspitze des I. SS-Panzer-Korps „Leibstandarte-SS Adolf Hitler“ unterstellt.

Bei Lanzerath brach Kampfgruppe „Peiper“ zusammen mit dem Fallschirmjäger-Regiment 9 der 3. Fallschirmjäger-Division durch die VS-amerikanischen Stellungen und drehte mit seinen Panzen dann nach Süden aus dem Kampfgebiet der 3 FJD ab. Teile des I. Bataillons/FJR 9 verbleiben aber zum Schutz der Panzer bei der Kampfgruppe und nahmen dann entsprechend an den erbitterten Kämpfen um La Gleize und Stoumont teil.

Trotz anfänglicher Erfolge blieben die Tiger im Schlamm stecken und die Kampfgruppe bzw. Panzergruppe „Peiper“ wurde im Kessel von La Gleize beinahe vernichtet. Von 3.000 Mann konnten nur noch 850 laufen, und sie wagten den Ausbruch, darunter Hein, sein Adjutant und die Kompanieführer Wessel, Möbius und Birnschein sowie die übriggebliebenen Tiger-Besatzungen. Nach 33 Stunden, weitere Tote durch Feindangriffe, Kälte und Ertrinken in der Salm (Mosel), erreichten dir durchgefrorenen, kaum noch lebenden Männer die deutschen Linien in der Eifel.

Am 30. Januar 1945 gab die 1. Kompanie ihre verbleibenden Panzer an die anderen Kompanien ab und verlegt nach Oerlinghausen. Ab dem 24. Januar 1945 erfolgt die Verlegung der gesamten Abteilung mit den 30 verbleibenden Tiger II an die Ostfront.

Am 15. März 1945, nach schweren Kämpfen und Verlusten in Ungarn, wurde die Abteilung der Heeresgruppe Süd unterstellt. Von den 34 Tiger II der Abteilung waren nur noch acht einsatzbereit.

Tod

Heinz von Westernhagen galt den jungen Kriegern seiner Abteilung als väterliche Figur, die sie verehrten. Dennoch hatte die Kopfwunde deutliche Spuren hinterlassen, Sehstörungen, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit gehörten zu den vielen Symptomen, essen wollte er auch nicht, nahm nur rohe Eier zu sich. Er wollte seine Männer nicht verlassen, blieb bei ihnen, obwohl er in ein Reserve-Lazarett gehört hätte. Deshalb sollte der Abteilungskommandeur abgelöst werden, die schwere SS-Panzer-Abteilung 503 übernahm wenige Tage nach der gescheiterten Plattenseeoffensive nach Befehl von Otto Kumm SS-Hauptsturmführer Heinz Kling. Hein sollte ihn die Führerreserve zur vollständigen Genesung.

Am 19. März 1945 war die Übergabe vollzogen, anschließend fuhr er zur Division westlich von Inota bei Weißbrunn, um dies zu melden. Hier warteten schon Sepp Dietrich, Otto Kumm (der just das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz erhielt) und Joachim Peiper. SS-Obersturmbannführer Dietrich Ziemssen, Ia der 1. SS-Panzer-Division „Leibstandarte-SS Adolf Hitler“ (ebenfalls im Gefechtsstand an diesem Tag, der beim Angriff des Schlachtfliegers der Roten Luftwaffe verwundet wurde), schrieb nach seiner Genesung an die Witwe seines besten Freundes:

„Oft habe ich den Tod von Kameraden erlebt, aber nie so jäh und unverhofft wie bei meinem geliebten Hein. Wir erwarteten ihn am Divisionsgefechtsstand in einem Bauernhaus an der Straße; er fuhr vor, ich wußte, das muß Hein sein, gehe zur Tür; in dem Augenblick fiel eine kleine Bombe aus einzeln fliegender russischer Maschine beim Haus nieder. Als ich hinaustrat lag mein Hein zu Tode getroffen am Hauseingang. So jäh war er getroffen, daß er keine Empfindung mehr gehabt haben kann.“

Heinz von Westernhagen wurde von Bombensplitter durchsiebt, Schläfe, Unterkiefer und rechter Brustseite waren getroffen. Amateurhafte Nachkriegs-Mutmaßungen, er hätte aus Kränkung Freitod gewählt und seine schwangere Gemahlin und die Kinder in der Heimat verraten, sind widerlegt. Bei der Umbettung seiner Überreste von der alten Kriegsgräberstätte in Weißbrunn durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Anfang der 1990er Jahre wurde festgestellt und protokolliert, daß weder Brust noch Kopf Einschußlöcher aufwiesen, dafür aber zahlreiche Wunden typisch für Artilleriesplitter.

Wenige Stunden nach dem Tode von Westernhagens wurde auch Peipers Adjutant und Freund Werner Wolff schwer verwundet.

Ruhestätte

Heinz von Westernhagen, der zuerst ein Kriegsgrab erhielt, dann auch dem Soldatenfriedhof Weißbrunn umgebettet wurde, ruht seit den 1990er Jahre auf der neuen Kriegsgräberstätte in Veszprem; Endgrablage: Block 3, Reihe 11, Grab 837.

Familie

Heinz heiratete am 13. Oktober 1937 seine 24jährige Verlobte Elisabeth Zwick, aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen: Heiner, Dörte und Maren. Maren sollte er nie kennenlernen, seine Gemahlin war schwanger, als er fiel. Seine Tochter Dr. iur. Dörte von Westernhagen hat sich zur antideutschen Nestbeschmutzerin entwickelt.

Bruder Rolf

Heins jüngster Bruder Rolf von Westernhagen (Lebensrune.png 24. Mai 1920 in Hamburg) trat der SS am 7. Oktober 1939 (SS-Artillerie-Ersatz-Standarte) und kämpfte beim Westfeldzug 1940 bei der Leibstandarte. Später diente er in der Sturmartillerie (je nach Quelle mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bei der SS-Sturmgeschütz-Abteilung 1 „LSSAH“, ggf. aber bei der SS-Sturmgeschütz-Abteilung 2 „Das Reich“), um dann, wie er sich das gewünscht hatte, im August als SS-Oberscharführer unter dem Kommando seines Bruders bei der schweren SS-Panzer-Abteilung 101 gestellt zu werden, wo er als Panzerkommandant (Tiger I) diente. Als Zugführer Alfred Günther am 15. Juni 1944 an der Invasionsfront fiel, übernahm Rolf die Führung des 1. Zuges der 3. Kompanie. Rolf war zugegen, als Michael Wittmann fiel, er hat den Überfall des II. kanadischen Korps (fünf deutsche Tiger fielen ihnen zum Opfer) überlebt und konnte entkommen. Er diente als SS-Hauptscharführer dann auch bei der umbenannten schweren SS-Panzer-Abteilung 503 (3. Zug/3. Kompanie), erlebte mit seinem Tiger II die schweren Kämpfe der Abteilung, war u. a. Ritter des Eisernen Kreuzes beider Klassen (1. Klasse am 19. August 1944) und wurde Anfang 1945 zu einem Führerlehrgang in Reich kommandiert und war somit beim Soldatentod seines Bruders nicht bei der Abteilung. Er geriet an der deutschen Westfront in Kriegsgefangenschaft, wurde von den VS-Amerikanern völkerrechtswidrig an die Sowjets ausgehändigt, verbracht bis 1956 in bolschewistischer Kriegsgefangenschaft und gehörte zu den letzten Spätheimkehrern, die die Heimat wieder sehen dürften.

Max von Westernhagens Söhne

Die bekannten Söhne des Zahnarztes Karl Friedrich Max (auch Max Carl Friedrich) von Westernhagen (Lebensrune.png 17. September 1863 in Hamburg; Todesrune.png 3. August 1943 in Berlin) – dritter Sohn von Erwin Phillip Heinrich von Westernhagen und dessen Gemahlin Johanna Frederica Eleonora, geb. Köbke – aus zwei Ehen sind: Curt Max Carl (Lebensrune.png 9. Juni 1893 in Riga; NSDAP seit 1930 und Autor), Harald Carl Max (Lebensrune.png 1908; SA-Mitglied und treuer Anhänger Ernst Röhms), Heinz (Lebensrune.png 1911) und Rolf (Lebensrune.png 1920). Seine zweite Ehefrau, Heins Mutter, war Hedwig Angelica von Westernhagen, geborene Bertels (Lebensrune.png 1888).

Rudolf von Westernhagen

Ob der am 27. Juni 1909 geborene Rudolf von Westernhagen, der am 4. Januar 1945 als Hauptmann an der deutschen Westfront bei Sandweiler fiel Heins und Rolfs älterer Bruder oder doch eher Vetter ist, konnte nicht einwandfrei ermittelt werden.

Eduard von Westernhagen

Eduard Ernst Thilo Otto von Westernhagen (1882–1967) war bis 1954 der Vorstand des Familienverbandes. Noch in den 1930er Jahren (ggf. auch danach) wurde das „Nachrichtenblatt der Familie von Westernhagen“ herausgegeben.

Mitgliedschaften

  • NSDAP 1. Dezember 1929 (Nr.: 174.562)
  • SA  1930
  • Allgemeine-SS 1. April 1932 (SS-Nr.: 41.784; beim Sturm 1 der SS-Standarte 17 in Harburg-Wilhelmsburg)

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

SS-Beförderungen

Literatur

  • Patrick Agte: Michael Wittmann, erfolgreichster Panzerkommandant im Zweiten Weltkrieg, und die Tiger der Leibstandarte SS Adolf Hitler (Klappentext)

Fußnoten