Günther, Wilhelm (1899)
Wilhelm Günther ( 21. April 1899 in Ermenrod im Kreis Alsfeld; 31. Dezember 1945) war ein deutscher Diplomingenieur und Offizier der SS, zuletzt SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei, der als SS- und Polizeiführer (SSPF) tätig war.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Günther war Soldat des Deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg und diente als Funker in der Nachrichten-Ersatz-Abteilung Nr. 8 sowie der Nachrichten-Ersatz-Abteilung Nr. 7 (Armee-Nachrichten-Depot Nr. 5) und schließlich in der Divisions-Funker-Abteilung 251 und bis November 1918 in der Divisions-Funker-Abteilung 114, der Abhörstation der 17. Armee unterstellt. Am 13. Dezember 1918 entschied er sich für die Freikorps und trat der Nachrichten-Abteilung Freiwilligen Landesjägerkorps bei. Vom 23. April bis 30. September 1919 war er dann Freiwilliger in der Divisions-Funker-Abteilung 17 der 1. Garde-Reserve-Division beim Grenzschutz Ost. Seit dem 24. August 1919 war er offiziell als Unteroffizier aus der Vorläufigen Reichswehr entlassen.
Danach studierte er Elektrotechnik. Günther wurde als Freiheitskämpfer wegen „Spionagetätigkeiten“ während der Ruhrbesetzung von der französischen Militärgerichtsbarbeit zu einer Haftstrafe verurteilt und inhaftiert.
Er trat Mai 1932 der NSDAP (Mitgliedsnr. 1.094.209) und am 14. März 1933 der SS (Mitgliedsnr. 69.638) bei. Von März 1933 bis April 1935 war er Angehöriger des Nachrichtensturmbanns im SS-Abschnitt XI (Wiesbaden). Danach war er Angehöriger des SD im Oberabschnitt „Rhein“ bis April 1937 und danach Führer des SD im Oberabschnitt „Südost“ bis November 1938. Am 1. Mai 1938 trat er der Spargemeinschaft SS e. V bei. Von Oktober 1939 bis März 1941 war er Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD in Stettin (Wehrkreis II) und anschließend ab dem 12. März in gleicher Funktion in Kassel (Wehrkreis IX) bis 15. September 1942.
Von 7. Mai 1942 bis 23. August 1942 war Günther SS- und Polizeiführer „Bergvölker-Ordshonikidse“ (SSPF „Bergvölker-Ordshonikidse“) und anschließend bis Anfang 1944 SSPF Wolhynien und Podolien. Von 27. Mai 1944 bis 10. Februar 1945 war er Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD (BdS) in Triest[1] und danach bis Kriegsende beim Stab des Reichssicherheitshauptamt (RSHA) eingesetzt.
Tod
SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei Dipl.-Ing. Wilhelm Günther wurde nach Kriegsende mit Wirkung vom 31. Dezember 1945 für tot erklärt.[2] Es kann davon ausgegangen werden, daß er im Endkampf um Deutschland fiel oder vom Feind nach Gefangennahme ermordet wurde. Er hinterließ seine Ehefrau Maria, geb. Schnatter, die er am 30. November 1933 geheiratet hatte.
SS-Beförderungen
- 20. April 1935 SS-Untersturmführer
- 30. Januar 1936 SS-Obersturmführer
- 20. April 1937 SS-Hauptsturmführer
- 30. Januar 1938 SS-Sturmbannführer
- 11. September 1938 SS-Obersturmbannführer
- 10. September 1939 SS-Standartenführer
- 9. November 1941 SS-Oberführer
- 20. April 1943 SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914) II. Klasse am 22. November 1918
- Allgemeines Ehrenzeichen für Tapferkeit am Kriegsband
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Baltenkreuz
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Ehrenwinkel der Alten Kämpfer
- SS-Zivilabzeichen (Nr. 26.072)
- Julleuchter der SS
- Ehrendegen des Reichsführers SS
- Totenkopfring der SS
- SS-Dienstauszeichnungen
- SA-Sportabzeichen in Bronze
- Deutsche Olympia-Ehrenzeichen, II. Klasse
- Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938
- Dienstauszeichnung der NSDAP in Bronze
- Kriegsverdienstkreuz (1939) II. und I. Klasse mit Schwertern
- II. Klasse am 30. Januar 1942
- I. Klasse am 1. September 1943
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. Klasse (1914) am 8. August 1943
- Eisernes Kreuz (1939) 1. Klasse am 15. Juli 1944