Galen, Clemens August Graf von
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Clemens August Kardinal Graf von Galen (Clemens Augustinus Joseph Emmanuel Pius Antonius Hubertus Marie Graf von Galen) (geb. 16. März 1878 in Dinklage, Oldenburger Münsterland; gest. 22. März 1946 in Münster, Westfalen) war von 1933 bis 1946 Bischof von Münster.
Wirken
Galen war der Sohn des Zentrumspolitikers Ferdinand Graf von Galen und dessen Frau Elisabeth. Er wurde als elftes von dreizehn Kindern geboren. Von 1898 bis 1903 studierte er Theologie in Innsbruck und trat danach in das Priesterseminar in Münster ein. 1904 erhielt er die Priesterweihe und wurde Domvikar.
Er war Gegner der Weimarer Republik und wurde 1933 von Papst Pius XI. zum Bischof von Münster ernannt. 1936 begrüßt er die Rheinlandbefreiung, kritisierte aber ein Jahr später die Kirchen- und Rassenpolitik (→ Nürnberger Gesetze) des Nationalsozialismus. Er pflegte zwar Kontakte zu Carl Friedrich Goerdeler, sah aber den Zweiten Weltkrieg als „Fortsetzung des Krieges, der 1919 durch einen erzwungenen Gewaltfrieden äußerlich beendet wurde.“ Im Sommer 1941 hielt er mehrere Reden, in denen er gegen die Euthanasie im Nationalsozialismus (T 4) Stellung bezog. Diese Reden wurden unter der Hand vervielfältigt und fanden auch im westlichen Ausland Verbreitung. Gleichzeitig sah er das Unternehmen „Barbarossa“ als „Kampf gegen die Pest des Bolschewismus“ an und hoffte auf einen „Sieg gegen die jüdisch-bolschewistischen Machthaber der Sowjetunion“.
Nach 1945 bekannte er sich als treu gesinnt gegenüber dem Vaterland, weswegen er die Alliierten als Feinde betrachten müsse. Eine Kollektivschuldthese gegen das deutsche Volk lehnte er bereits im Juli 1945 ab. Anfang 1946 wurde Galen von Papst Pius XII. in Rom zum Kardinal erhoben und verstarb kurz danach im März desselben Jahres in Münster.