Leib-Garde-Husaren-Regiment

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Standarte des Regiments; Wahlspruch für alle Leib-Husaren: Mit Gott für König und Vaterland

Das königlich preußische Leib-Garde-Husaren-Regiment war von 1815 bis zur Demobilisierung und Auflösung 1919 eine deutsche Husarentruppe der Preußischen Armee und des Kaiserlichen Heeres, die als Garde und ab 1888 als Leibgarde des Königs von Preußen und Kaisers des Deutschen Reiches fungierte – zuletzt für den zeitweiligen Regimentschef, Seine Majestät der Kaiser und König Wilhelm II.

Geschichte

Paraderitt
Trompeter-Corps der Leib-Garde-Husaren; in der unteren Mitte ein Reichsneger

Aufstellung

Das Garde-Regiment wurde am 21. Februar 1815 (Stiftungstag), nach dem Ende der siegreichen Befreiungskriege gegen den Tyrannen Napoleon, als Garde-Husaren-Regiment geschaffen. Dazu wurden vier Eskadrons (als Schwadron die kleinste taktische Einheit der Reiterei) aus anderen Kavallerie-Regimentern herausgezogen und neu aufgestellt.

Schutztruppe

Die Beförderung zur Leibgarde-Husaren, also zur persönlichen Schutztruppe eines Fürsten, erhielt das Regiment am 19. Juni 1888, wobei die 1. Eskadron zur Leib-Eskadron wurde. Das waren vier Tage, nachdem der neue Kaiser, Wilhelm II., die Herrschaft über Deutschland übernommen hatte und somit, bis 29. Januar 1892, Chef dieses Regiments wurde.

Standort

Das Regiment war zunächst in Berlin stationiert. Ab dem Jahr 1829 zog es jedoch nach Potsdam um und war in der neu errichteten Kaserne in der Berliner Straße untergebracht.

Kriegsteilnahme

Das Regiment nahm an den Reichseinigungskriegen – Deutschland-Dänemark (1864), Preußen-Österreich (1866) und Deutschland-Frankreich (1870/1871) – sowie am Ersten Weltkrieg teil. Von 1914 bis 1918 war das Regiment der Garde-Kavallerie-Division im Garde-Korps unterstellt. Anschließend wurde das Regiment aufgelöst entsprechend dem Versailler Vertrag und da der deutsche Kaiser abdanken mußte, womit die Voraussetzung einer Leibgarde entfiel.

Kaiser und König Wilhelm II. in der Uniform des Leib-Garde-Husaren-Regiments

Stamm

Stamm des (Leib-)Garde-Husaren-Regiments war die Normal-Husaren-Eskadron, Lehr-Eskadron für Husaren und Ulanen. Diese bildete 1813 die 4. Eskadron des leichten Garde-Kavallerie-Regiments (einschließlich Garde-Kosaken-Schwadron) und nahm u. a. bei der Schlacht von Großgörschen teil.

Regimentskommandeure

Atilla mit Pelz und Kolpak mit einem schwarzen Roßhaarbusch ausgestattet zur Parade eines Rittmeisters des Leib-Garde-Husaren-Regiments

19. Jahrhundert

20. Jahrhundert

Bekannte Angehörige (Auswahl)

Uniformen

  • Uniform: Attila[2] Ponceaurote Grundfarbe; zitronengelbe Knöpfe, Schnüre und Borten
  • Mütze: dunkelblauer Besatzstreifen; ponceauroter Kolpak; Pelze

Literatur

  • Magnus Freiherr von Mirbach: Kriegserinnerungen des Leib-Garde-Husaren-Regiments, Erinnerungsblätter dt. Regimenter. Truppenteile d. ehem. preuß. Kontingents Bd.245, Stalling (1928)
  • Hubert von Meyerinck: Das Königlich Preußische Garde-Husaren-Regiment und seine Abstammung, 1811-1869, Ed. Döring, Potsdam 1869
  • Günter Voigt: Deutschlands Heere bis 1918 – Ursprung und Entwicklung der einzelnen Formationen, Biblio-Verlag (1981), ISBN 978-3764811990
  • Max Baron von Kottwitz: Das Königlich Preußische Garde-Husaren-Regiment im Feldzug gegen Frankreich 1870-71 – Ein Beitrag zur Geschichte des Regiments, 1878
  • Oskar von Chelius: Geschichte des Leib-Garde-Husaren-Regiments von 1885 bis 1890. Zum 75jährigen Gedenktag der Errichtung des Regiments

Verweise

Fußnoten

  1. Hier könnte es sich auch um Ulrich oder Dö(h)ring von Gottberg handeln.
  2. Attila (auch: Husarka) ist der Name des typischen Uniformrocks der Husaren. Diese Form des Waffenrocks ersetzte ab 1849 zunächst in der k. u. k. Armee die früher übliche kurzschössige und pelzbesetzte Jacken-Form des Dolman. Der Attila wurde mit der Zeit von allen anderen europäischen Armeen in dieser Form übernommen. Auf der Brust ist die Uniform mit einer speziellem Verschnürung aus Silber- oder Goldposamentrie (ungarische Adjustierung) verschlossen, deren Ornamente der ungarischen und kroatischen Magnaten-Tracht des 16. Jahrhunderts entlehnt sind.