Gerlach, Heinrich (1906)

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Gerlach, Heinrich (1906).jpg

Heinrich Gerlach (Lebensrune.png 31. August 1906 in Wismar; Todesrune.png 27. Juni 1988) war ein deutscher Offizier der Reichsmarine und der Kriegsmarine (zuletzt Kapitän zur See) und zuletzt Vizeadmiral (Flaggoffizier) der Bundesmarine sowie von 1963 bis 1966 Befehlshaber der Flotte.

Werdegang

Gerlach trat der Reichsmarine am 1. April 1925 bei (Crew 25). Nach seiner Ausbildung und seiner Ernennung zum aktiven Offizier war er u. a. Wachoffizier auf dem Kreuzer „Karlsruhe “, Kompanieoffizier in der III. Marineartillerie-Abteilung in Swinemünde und Kadettenausbildungsoffizier auf dem Linienschiff „Schlesien“ sowie, nach seiner Ausbildung zum Admiralstabsoffizier, 2. Admiralstabsoffizier beim Führer der Torpedoboote.

Zweiter Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg diente er u. a. als 2. Admiralstabsoffizier beim Führer der Zerstörer, war Kommandant der Zerstörer „Z 25“ und „Z 28“, von November 1944 bis April 1945 Chef der 8. Zerstörer-Flottille „Narvik“, anschließend Chef des Stabes (Ia) beim Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, wo er bei der Regierung Dönitz im Mai 1945 in britische Gefangenschaft geriet.

Nachkriegszeit

In britischer Kriegsgefangenschaft (Lager Glücksburg) wurde Gerlach von der britischen Marine mit der Aufgabe eines Chefs des Stabes der Deutschen Minenräumleitung (u. a. mit Heinz Assmann) gezwungen, die er bis zum 15. März 1946 ausübte. Viele deutsche Kriegsgefangene verloren dabei ihr Leben.

Nach seiner Entlassung am 27. April 1946 betrieb Gerlach theologische und germanistische Studien. Seit 1949 arbeitete er als nautischer Sachverständiger einer Versicherungsgesellschaft in Hamburg.

1952 trat Gerlach als Marineexperte in das Amt „Blank“ ein. Bis 1954 war er im Interimsausschuß beim Europäischen Verteidigungsgemeinschaft in Paris tätig.

Bundesmarine

In der neu gegründeten Marine der Bundeswehr (fälschlicherweise auch Bundesmarine genannt) erhielt Gerlach 1955 den neuen Dienstgrad Flottillenadmiral und wurde 1956 zum Befehlshaber der Seestreitkräfte der Ostsee ernannt.

Gerlach gilt als der Architekt einer modernen Bundesmarine. Er entwarf auf Befehl von Vizeadmiral Karl-Adolf Zenker (Nachfolger von Friedrich Ruge) daraufhin die Vision einer bis etwa 1970 zu modernisierenden Flotte, in der mit Flugabwehrflugkörpern bestückte Korvetten einen Luftschirm bilden sollten, unter dem dann mit verbesserter Artillerie, vor allem aber mit weitreichenden, drahtgelenkten Torpedos bewaffnete Schnellboote zusammen mit dem bereits zur Einführung vorgesehenen F-104-Jagdbombern vom Typ „Starfighter“ nunmehr mit deutlich verbesserten Erfolgsaussichten eingesetzt werden sollten. Krönung des Modernisierungsprogrammes sollte aber der Lenkwaffenzerstörer werden, von dem man sich nicht allein eine wichtige Rolle bei der Landungsabwehr in der Ostsee erhoffte – er sollte sogar so ausgerüstet sein, daß er den Abwehrkamp in der östlichen Ostsee führen konnte. Als wichtiges Bindeglied all dieser neuen modernen Waffensysteme war das computerbestückte Marineführungssystem vorgesehen, das die Flotte befähigen sollte, auch im Zeitalter der Bedrohung durch überschallschnelle Flugkörper rechtzeitig zu handeln.[1]

Im Jahr 1961 wechselte er zur Führungsakademie der Bundeswehr nach Hamburg. 1963 wurde Gerlach zum Konteradmiral befördert und zum Befehlshaber der Flotte ernannt. Im Range eines Vizeadmirals ging er 1966 in den Ruhestand und wurde dabei mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern geehrt.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten