Graf, Jakob

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Das Standardwerk „Vererbungslehre und Erbgesundheitspflege“

Jakob Graf (Lebensrune.png 17. Dezember 1891 in Worfelden; Todesrune.png 1973 Wiesbaden) war ein deutscher Biologe, promovierter Naturwissenschaftler, Lehrer, Rassenforscher und Sachbuchautor, auch in der Nachkriegszeit.

Werdegang

Volkstod bei dem Zweikindersystem“, aus Jakob Grafs „Biologie für höhere Schulen“, 4. Band (Oberstufe), Ausgabe für Mädchenschulen, 1943
Gesundes und krankes Erbgut nach Jakob Graf
Ausstellungs-Plakat des Reichsnährstandes zur volkswirtschaftlichen Belastung durch Erbkranke, u. a. in „Volk und Rasse“ (Heft 10, 1936), aber auch in Grafs „Biologie für Oberschule und Gymnasium“ abgebildet.
Bedeutende rassenbiologische Bildungsschriften von Hans F. K. Günther und Jakob Graf

Graf wurde 1891 in Worfelden, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Groß-Gerau, Deutsches Reich geboren. Nach dem Abitur begann er ein Studium. Ob er davor oder danach als Einjährig-Freiwilliger diente und ggf. zum Ersten Weltkrieg beim Deutschen Heer einberufen wurde, ist aufgrund des Alters anzunehmen, ließ sich aber nicht belegen. Er wurde Lehrer und Studienrat (später Oberstudienrat) an einer Realschule in Rüsselsheim und promovierte 1923/24 zum Dr. rer. nat. an der Universität zu Frankfurt am Main, die nach 1932 vom preußischen Staatsministerium das Privileg erhielt, sich nach Johann Wolfgang von Goethe zu benennen. Graf trat der NSDAP noch vor der Machtübernahme 1932 und dem NS-Lehrerbund am 1. Juli 1932 bei.

Drittes Reich

Beim NSLB wurde er später Gausachbearbeiter für Rassenfragen und Biologie im Gau Hessen-Nassau und wurde als solcher zwecks Wahrnehmung von Forschungsaufträgen von seiner Schule für längere Zeit beurlaubt. Auch nahm er als Vertreter des Lehrerkollegiums an den Gautagungen des NS-Lehrerbundes teil.

Nach dem Erscheinen der neuen Lehrplane 1938/39 wurden auch neue Schulbücher konzipiert. Da die Lehrplane für den Unterricht insbesondere in den Abschlußklassen der Mittelschulen (Klasse 5 und 6) und der höheren Schulen (Klasse 6 bis 8) für Jungen- und Mädchenschulen unterschiedliche Lehrinhalte vorschrieben, wurden für diese Klassen Spezialausgaben für Mädchenschulen erarbeitet. Zur Graf’schen Schulbuchreihe für die höheren Schulen erschien 1943 eine Spezialausgabe des vierten Bandes für die Oberstufe der Mädchenschulen, die Jakob Graf unter Mitarbeit von Dr. Luise Hennig, Studienrätin (später Oberstudienrätin) in Halle, herausbrachte. Im Vorwort erklärt Graf die Änderungen des Bandes gegenüber der Ausgabe für Knabenschulen:

„Der erste Teil umfaßt im wesentlichen den Lehrstoff der Jungenoberstufe unter Wegfall der Abschnitte ‚Statik und Mechanik des Pflanzen- und Tierkörpers‘ einschließlich des Flugproblems. Außerdem wurden alle wissenschaftlich ausführlich behandelten Fragen in entsprechender Weise gekürzt. Neu eingefügt wurde im ersten Teil das Kapitel ‚Brutpflege und Fürsorge für die Nachkommen im Tierreich‘ und das Wichtigste über die Lebensvorgange des Säuglings und des Kleinkindes. Der zweite Teil bildet einen Anhang für die hauswirtschaftliche Form der Mädchenoberschule. Er enthalt das Grundlegende aus den hierfür in Frage kommenden Stoffgebieten. Der dritte Teil behandelt eine Lebensgemeinschaft als Musterbeispiel und Fragen des Naturschutzes.“

Zusammen mit dem Rassenforscher und Hochschullehrer SS-Standartenführer Dr. Bruno Kurt Schultz, dem späteren Chef des Rassenamtes des RuSHA der Allgemeinen SS, gab er vererbungs- und rassenkundliche Lichtbildreihen und Wandtafeln für Schulungs- und Unterrichtszwecke heraus.

Rassenbewußtsein

Dr. Graf forderte, wie z. B. in seinem Werk „Die Bildungs- und Erziehungswerte der Erblehre, Erbpflege und Rassenkunde“, prinzipiell Achtung vor fremden Rassen ein, tendierte dabei zu einer wertfreien Rassenwissenschaft, bestand aber auch auf ein Rassenbewußtsein der Deutschen; er verteidigt dabei dennoch, trotz seiner Nordgesinnung, die „Rassentoleranz“ wider den übertriebenen „Nordischen Kult“:

„Das deutsche Volkstum wuchs und wächst aus einem nordrassisch bestimmten Seelengrund. Nordisches Blut fließt in jedem Deutschen, in dem einen weniger, in dem anderen mehr. […] Wer sich als Träger ostischer Körpermerkmale zurückgesetzt fühlt, dem sei zum Tröste gesagt, daß wir fast alle keine rein nordischen Menschen mehr sind, daß aber nordisches Blut in allen Deutschen fließt, eine Tatsache, die gar nicht oft und eindringlich genug betont werden kann, da sie geeignet ist, den Zwiespalt unter den Deutschen mit überwinden zu helfen.“

Vererbungslehre, Rassenkunde und Gesundheitspflege

Die Erstausgabe des Werkes beinhaltete 336 Seiten, mit 115 Abbildungen und vier Farbtafeln sowie vier Blättern mit Verlagshinweisen, Fotoabbildungen auf Kunstdruckpapier; Aus dem Inhalt: Bild und Lebenslauf von Johann (Gregor) Mendel – Vererbungslehre. Zelle und Zellteilung – Das Vererbungsgesetz – Die Veränderlichkeit oder Variabilität der Merkmale – Allgemeine Schlußfolgerungen aus Mendelismus und Veränderlichkeitslehre (Variabilitätslehre) – Menschliche Erblichkeitslehre, Rassenkunde und Erdgesundheitspflege (Die Gültigkeit des Mendelschen Gesetzes für die Vererbung beim Menschen und die Untersuchungsweisen der menschlichen Erblichkeitsforschung / Die Vererbungserscheinungen beim Menschen / Rassenkunde: „Rasse“ und „Volk“ im organischen Denken, „Rasse“ als naturwissenschaftlicher Begriff, Mittel und Wege der Rassenforschung, Verbreitung und Aussehen der europäischen Menschenrassen, Der vorgeschichtliche Mensch und der Ursprung des heutigen Menschenrassen - Rassenseelenkunde (Mittel und Wege der Rassenseelenforschung / Das seelische Wesen der einzelnen Rassen: nordische, westische, ostische, dinarische, ostbaltische, fälische Rasse, außereuropäische Rassen / Die rassische Zusammensetzung der Völker Europas / Das jüdische Volk: Allgemeines über sprachliche und rassische Zugehörigkeit, rassische Zusammensetzung des jüdischen Volkes / Rassenmischung / Der nordische Gedanke) – Volksentartung und Volksaufwartung. Die Entartung oder Degeneration (Künstliche und natürliche Zuchtwahl. Der Kampf ums Dasein. Inzucht und Entartung) / Der Untergang der gebildeten Völker (Kulturvölker): Beispiele aus der Geschichte, Künstliche Gifte / Kulturgifte und Krankheiten als Ursachen menschliche Entartung, Ausschaltung der natürlichen Auslese / Der zahlenmäßige Geburtenrückgang: Bevölkerungsbewegung in Deutschland und Frankreich, Altersaufbau des deutschen Volkes, bereinigte Sterbe- und Geburtenziffern, Kinderarmut der Großstädte, Bevölkerungsbewegung in anderen Ländern, Das Deutschtum in der Welt / Gegenauslese als Ursache der Volksentartung: die zur Erhaltung eines Volkes notwendige Kinderzahl, Kinderzahl und Geschlechterfolge bei Begabten und Belasteten, Gegenauslese des Krieges / Die Erbgesundheitspflege und ihre Aufgaben: Gesundheitspflege der kommenden Geschlechter; die Grenzen von Gesundheitspflege und Erbgesundheitspflege / Der Kampf gegen das minderwertige Erbgut / Die Erhaltung und Förderung des hochwertigen Erbgutes: Ehe und Familie als Hüter des Lebens, Ursachen des Geburtenrückgangs, Lastenausgleich zwischen Kinderarmen und Kinderreichen, Siedlung, Erbhofgesetz, Regelung der Ein- und Auswanderung, Eheberatungsstellen / Die rassen- und bevölkerungspolitische Entwicklung im neuen Deutschland: Die rassische Erneuerung, Die bevölkerungspolitische Lage der Gegenwart.

Familienkunde und Rassenbiologie für Schüler (Auszug)

„Mit der als Lehrbuch konzipierten Schrift will der Verfasser ‚zunächst dem Schüler soviel Kenntnisse vermitteln helfen, als notwendig sind, um später im Leben zu erb- und rassenkundlichen Fragen Stellung nehmen und sie möglichst selbständig lösen zu können, um zu einer persönlichen erbgesundheitlichen Lebensgestaltung zu gelangen, um weiterhin Verständnis für die biologischen Zusammenhänge im Völkerleben zu gewinnen, und um schließlich zur organischen Weltanschauung und damit zu neuen sittlichen Grundsätzen hinzuführen, in deren Mittelpunkt nicht mehr der einzelne Mensch, sondern die übergeordnete Lebenseinheit der Volkheit steht.‘ (S. 3) Folglich werden verschiedene Themen abgehandelt: Familienkunde, Zellenlehre, Vererbung nach den Mendelschen Regeln und die Behauptung von deren Gültigkeit für die Vererbung bei Menschen, Rassenkunde, Erbgesundheitspflege sowie weitere Detailfragen zur Stabilität und Variabilität von Merkmalen und Erbgut. Das Kapitel über die Rassenkunde enthält einen Abschnitt über ‚Das jüdische Volk‘ (S. 117–120). Mit dem Anspruch einer sachlichen Aufklärung wird versucht, eine Blutsbestimmung der Ostjuden und der Südjuden nachzuweisen, denn das ‚jüdische Volk ist ... ein Rassengemisch. ... Vorderasiatische und orientalische Rasse lieferten die Hauptbestandteile seines Blutes.‘ (S. 118/119) Im Anschluß an den nationalsozialistischen Rassentheoretiker Günther wird ‚das Ostjudentum als vorderasiatisch-orientalisch-ostbaltisch-ostisch-innerasiatisch-hamitisch-negerisch; das Südjudentum als orientalisch-vorderasiatisch-westisch-hamitisch-nordisch-negerisch‘ definiert. Außerdem werden noch Verhaltensmerkmale zugeordnet: ‚Seine große Neigung zum Handel und sein Drang nach Beherrschung und Ausbeutung der Mitmenschen trieben den Juden auf die Handelsstraßen der Welt.‘ (S. 120).“

Schriften (Auswahl)

Biologie für höhere Schulen, Band 3, Zweite Auflage, Jakob Graf.jpg
Biologie für Oberschule und Gymnasium, Band 2, Jakob Graf.JPG
Tierbestimmungsbuch von Dr. Jakob Graf III.jpg
Der Alpenwanderer – Die Gesteine, Pflanzen und Tiere der Alpen von jakob und Agathe Graf.jpg
  • Vererbungslehre und Erbgesundheitspflege – Einführung nach methodischen Grundsätzen, J. F. Lehmanns Verlag, München 1930 (mindestens 30 Auflagen bis 1943)
  • Die Bildungs- und Erziehungswerte der Erblehre, Erbpflege und Rassenkunde, J. F. Lehmanns Verlag, 1933
  • Wandtafeln für den rassen- und erbkundlichen Unterricht, mit Begleittext (zusammen mit Bruno K. Schultz), München 1933
  • Lichtbildervorträge aus dem Gebiete der Vererbungslehre, 9 Tafeln zur Rassenkunde (zusammen mit Bruno K. Schultz)
  • „Rasse“ und „Volk“ als höhere Lebenseinheiten, in: „Volk und Rasse“ Heft 2, 9/1934, S. 56
  • Familienkunde und Rassenbiologie für Schüler, mit 80 Abbildungen und einem Schüler-Arbeitsheft mit Vordrucken, J. F. Lehmanns Verlag, 1934
    • 2., verbesserte Auflage 1935, 3. unveränderte Auflage 1936
  • Allgemeine Vererbungslehre, in: „Rasse, Volk und Familie“, Ausstellung der Rhein-Mainischen Stätte für Erziehung Mainz, Zitadelle 1935, S. 9f.
  • Biologie für die Aufbauschule, nebst Einleitungsheft „Familienkunde“
    • 1. Band für die Klasse 3. Mit 218 Abbildungen, 24 schwarzen und 9 farbigen Tafeln
    • 2. Band für die Klasse 4
  • Lebenskunde, in: Rudolf Benze (Herausgeber), Rassische Erziehung als Unterrichtsgrundsatz der Fachgebiete, Frankfurt am Main 1937, S. 30–45
  • Erbstruktur im weltanschaulichen Zusammenhang vom Rassenstandpunkt aus, in: „Nationalsozialistisches Bildungswesen“, Heft 12, 1937, S. 741–743
  • Biologie für Oberschule und Gymnasium, J. F. Lehmanns Verlag, München / Berlin (mehrere Auflagen, später als Biologie für höhere Schulen)
    • I. Band für Klasse I und II (1. Auflage 1939). Mit 309 Abbildungen, 8 farbigen und 24 Schwarzweiß-Tafeln und einem Anleitungsheft zu Kennübungen und Beobachtungen (2. Auflage 1941)
    • II. Band für Klasse III und IV (1. Auflage 1940). Mit 381 Abbildungen, 44 schwarzen und 10 farbigen Tafeln
      • 1. Teil „Blut und Boden“
      • 2. Teil „Lebensgemeinschaft – Blutsgemeinschaft“
    • III. Band für Klasse V: „Der Mensch und die Lebensgesetze“ (1. Auflage 1940)
    • IV. Band (Oberstufe) Ausgabe für Knabenschulen (1942). Mit 291 Abbildungen, 3 farbigen Tafeln und 33 schwarzen Tafeln
      • Ausgabe für Mädchenschulen (1943)
  • Der Waldwanderer – Die Pflanzen und Tiere des deutschen Waldes, J. F. Lehmanns Verlag, München 1954 (unter Mitarbeit von Margarete/Martha Wehner; 5., erweiterte und verbesserte Auflage mit 7 vierfarbigen und 20 einfarbigen Tafeln, 32 Abbildungen und 377 Randzeichnungen im Text, 1971; 7., verbesserte Auflage 1974)
  • Der Wanderer durch die Binnengewässer, J. F. Lehmanns Verlag, München 1958
  • Tierbestimmungsbuch. Mit Tierbetrachtungen und einem Anhang über Vogelstimmen. Neuer Weg der Artbestimmung an Hand von auffälligen Merkmalen und Bildern. Mit 381 bunten und 1666 schwarzen Abbildungen auf Tafeln und im Text. J. F. Lehmanns Verlag, München 1961 (unter Mitarbeit von Margarete/Martha Wehner, Agathe Graf, I. Kristen und J. Weber); zahlreiche Auflagen bis 1980
    • englischsprachige Version: „Animal life of Europe – The naturalist's reference book“
  • Wald und Mensch – Eine Lebensgemeinschaft. Geschichte, Lebensgemeinschaft, Bewirtschaftung und Wohlfahrtswirkungen des Waldes, J. F. Lehmanns Verlag, München 1965
  • Der Alpenwanderer – Die Gesteine, Pflanzen und Tiere der Alpen, J. F. Lehmanns Verlag, München 1966 (unter Mitarbeit seiner Gemahlin Agathe Graf)
  • Pflanzenbestimmungsbuch, mit 1060 Randzeichnungen sowie 83 Einzeldarstellungen auf 4 Farbtafeln, 3., verbesserte Auflage, J. F. Lehmanns Verlag, München 1967 (Erste Auflage 1963; Vierte Auflage 1983 im Verlag Paul Parey)
  • Vogelstimmen in Natur und Kunst mit Bestimmung nach Ort, Zeit und leicht merkbaren Kennzeichen. Mit 77 bunten und 68 schwarzen Vogelbildern und vielen Notenzeichnungen. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. J. F. Lehmanns Verlag, München 1967 (unter Mitarbeit von Margarete/Martha Wehner und Agathe Graf; Erste Auflage 1962)
  • Tafelwerk zur Pflanzensystematik – Einführung in das natürliche System der Blütenpflanzen durch neuartige Bildmethode, unter Mitarbeit von H. und A. Weber sowie I. Kristen, J. F. Lehmanns Verlag, München