Rassenbiologie

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Rassenkunde an deutschen Schulen; Schulungslager für Schulhelferinnen in Nürtingen, Bild von Liselotte Purper, 1943

Die Rassenbiologie (politisch korrekt: biologische Anthropologie oder Abstammungsbiologie) ist die Lehre von der menschlichen Rasse aus biologischer Sicht. Sie lehrt die Lebensäußerungen, Entstehung, Kreuzung, Vermehrung, Verminderung usw. der rassischen Formationen. Ernst Haeckel, der Wegbereiter der Eugenik und der Rassenhygiene in Deutschland, gilt als Begründer der Rassenbiologie.

Erläuterung

Zeitschrift für Morphologie und Anthropologie, Erb- und Rassenbiologie von Eugen Fischer
„Archiv für Rassen- und Gesellschafts-Biologie einschließlich Rassen- und Gesellschafts-Hygiene“, 1926 (links) und 1937 (rechts)
Bedeutende rassenbiologische Bildungsschriften von Hans F. K. Günther und Jakob Graf

Infolge der Stigmatisierung und pauschalen politischen Vereinnahmung des Rassegedankens als einer Negativfolie wird das institutionelle[1] Studienfach „Rassenbiologie“ heute nicht mehr in Deutschland gelehrt. Die wenigen verbliebenen Lehrstühle der Anthropologie an den Universitäten stehen unter Vorbehalt, nach und nach in humangenetische Lehrstühle umgewandelt zu werden.

So ist keine rassenbiologische Aufklärung im eigentlichen Sinne mehr möglich, da die Humangenetik in aller Regel vorrangig an der Erforschung von – buchstäblich unzähligen – Pathologien orientiert ist und kein eigenes wissenschaftliches Interesse an Fragen der Gestaltwahrnehmung entwickelt (wie sie mit den Gegenständen des Rassen-Charakters und auch des engen Zusammenhanges von Rasse und Zivilisation sachlich verbunden sind).

Bekannte Rassenbiologen (Auswahl)

Publikationen (Auswahl)

  • Archiv für Rassen- und Gesellschafts-Biologie einschließlich Rassen- und Gesellschafts-Hygiene[2] (1904 bis 1944)
    • Die Fachzeitschrift war seit 1905 das Publikationsorgan der „Deutschen Gesellschaft für Rassenhygiene“ sowie ab 1923 Organ des „Reichsausschusses für Volksgesundheitsdienst“ und mußte auf Anordnung des Reichs- und Preußischen Innenministeriums von allen Gesundheitsämtern bezogen werden. Herausgeber der sechs Mal jährlich erscheinenden Schrift war bis 1939 der Arzt und Professor Alfred Ploetz (Gründung in Jena durch Prof. Dr. Ploetz, dessen deutschargentinischer Schwager Dr. jur. Anastasius Nordenholz, Dr. med. Ernst Rüdin und Prof. Dr. Ludwig Plate), der den Begriff der „Rassenhygiene“ prägte. Verlegt wurde die Zeitschrift ab 1904 beim Verlag der Archiv-Gesellschaft in Berlin, ab 1907 bei demselben in München, ab 1909 bei Teubner in Leipzig und Berlin und von 1922 bis 1939 bei Lehmann in München.
  • Zeitschrift für Morphologie und Anthropologie, Erb- und Rassenbiologie von Eugen Fischer

Familienkunde und Rassenbiologie für Schüler (Auszug)

„Mit der als Lehrbuch konzipierten Schrift will der Verfasser ‚zunächst dem Schüler soviel Kenntnisse vermitteln helfen, als notwendig sind, um später im Leben zu erb- und rassenkundlichen Fragen Stellung nehmen und sie möglichst selbständig lösen zu können, um zu einer persönlichen erbgesundheitlichen Lebensgestaltung zu gelangen, um weiterhin Verständnis für die biologischen Zusammenhänge im Völkerleben zu gewinnen, und um schließlich zur organischen Weltanschauung und damit zu neuen sittlichen Grundsätzen hinzuführen, in deren Mittelpunkt nicht mehr der einzelne Mensch, sondern die übergeordnete Lebenseinheit der Volkheit steht.‘ (S. 3) Folglich werden verschiedene Themen abgehandelt: Familienkunde, Zellenlehre, Vererbung nach den Mendelschen Regeln und die Behauptung von deren Gültigkeit für die Vererbung bei Menschen, Rassenkunde, Erbgesundheitspflege sowie weitere Detailfragen zur Stabilität und Variabilität von Merkmalen und Erbgut. Das Kapitel über die Rassenkunde enthält einen Abschnitt über ‚Das jüdische Volk‘ (S. 117–120). Mit dem Anspruch einer sachlichen Aufklärung wird versucht, eine Blutsbestimmung der Ostjuden und der Südjuden nachzuweisen, denn das ‚jüdische Volk ist ... ein Rassengemisch. ... Vorderasiatische und orientalische Rasse lieferten die Hauptbestandteile seines Blutes.‘ (S. 118/119) Im Anschluß an den nationalsozialistischen Rassentheoretiker Günther wird ‚das Ostjudentum als vorderasiatisch-orientalisch-ostbaltisch-ostisch-innerasiatisch-hamitisch-negerisch; das Südjudentum als orientalisch-vorderasiatisch-westisch-hamitisch-nordisch-negerisch‘ definiert. Außerdem werden noch Verhaltensmerkmale zugeordnet: ‚Seine große Neigung zum Handel und sein Drang nach Beherrschung und Ausbeutung der Mitmenschen trieben den Juden auf die Handelsstraßen der Welt.‘ (S. 120).“

Siehe auch

Literatur

  • Herman Lundborg: Rassenbiologische Übersichten und Perspektiven, Gustav Fischer Verlag, 1921
  • Verzeichnis der Veröffentlichungen über Rassenbiologie, Anthropologie, Ethnologie, Prähistorie aus dem Verlag von Gustav Fischer in Jena
  • Arthur Gütt: Dienst an der Rasse als Aufgabe der Staatspolitik, Junker und Dünnhaupt, Berlin 1934 PDF
  • Ernst Rodenwaldt: Allgemeine Rassenbiologie der Menschen, in: „Handbuch der Erbbiologie der Menschen“, 1940, S. 645-78
  • Friedrich Keiter: Kurzes Lehrbuch der Rassenbiologie und Rassenhygiene für Mediziner, Enke, Stuttgart 1944

Verweise

Fußnoten

  1. Wie einst an Universitäten in Deutschland, Österreich, Schweden und anderswo sowie im „Institut für Rassenbiologie und Anthropologische Forschungen“ in Berlin-Dahlem
  2. Später leicht umgewandelt in „Archiv für Rassen- und Gesellschaftsbiologie einschließlich Rassen- und Gesellschaftshygiene“.