Greife, Hermann

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Hermann Greife (Lebensrune.png 27. Oktober 1902 in Moskau; Todesrune.png gefallen 2. Mai 1945 in Berlin-Wannsee) war ein deutscher Agrarwissenschaftler, Rußland-Experte und SS-Führer, zuletzt SS-Obersturmbannführer in der Allgemeinen SS sowie Reserveoffizier der Wehrmacht. Als Dr. phil. habil. war er ab 1933 Dozent für Ostforschung an der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin. Da er als Junge in Moskau die unvorstellbare Barbarei des Bolschewismus aus erster Hand erleben mußte und bezeugen konnte, war er zeitlebens ein glühender Antikommunist und Verfechter des Kampfes gegen den sich im Deutschen Reich eingeschlichenen akademischen „Salon- und Kulturbolschewismus“.

Werdegang

Breitenmarkt, Sandberge (SS-Sonderlager), Windeck, Oberschlesien
10. Auflage von „Zwangsarbeit in der Sowjetunion“
20. Auflage von „Zwangsarbeit in der Sowjetunion“, 47 Seiten, mit 26 Fotoabbildungen; Druckvermerk: „Das Bildmaterial ist – soweit nicht anders vermerkt – dem genannten amtlichen Sowjetwerk SBK entnommen.“ Hier zeigte Dr. Greife auf, daß die Bolschewisten zum Ende des Ersten Weltkrieges und danach über 14 Millionen Menschen zur Zwangsarbeit in Lagern und 12 Gulags verschleppten, wobei, so Greife, 11 der 12 Gulags von kommunistischen Juden geleitet wurden, darunter Matvei Berman und Hershel Jehuda, mit Mord- und Todesraten, die in die Millionen reichen.
  • Mai 1932 Eintritt in die NSDAP (Nr.: 290.444)
  • 1933 Promotion an der „Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin“ zum Dr. phil.[1] mit der Dissertation „Die Verschleißspanne bei Trinkmilch unter besonderer Berücksichtigung der Einwirkungsmöglichkeiten des Reichsmilchgesetzes“
  • 1933 Dozent an der Deutschen Hochschule für Politik (DHfP) in Berlin; Leiter des Seminars über Sowjetrußland.
    • Mitarbeiter des „Gesamtverbandes Deutscher antikommunistischer Vereinigungen e. V.“ (Antikomintern) als Assistent von Dr. Adolf Ehrt
  • Juli 1934 Mitglied des „Vereins zur Pflege des RWI“
  • 1. November 1934 bis 15. November 1936 Leiter des Russischen Wissenschaftlichen Instituts (RWI)
    • ab Oktober 1935 unbenannt in „Institut zur wissenschaftlichen Erforschung der Sowjetunion e. V.“
  • 1936 bis 1937 Geschäftsführer des Instituts für Altertumsforschung (Wannsee-Institut)
    • Ostforschungsinstitut der SS
  • Juni 1938 Habilitationsverfahren an der Universität Königsberg an der Philosophischen Fakultät unter Dekan und Gutacher Bolko von Richthofen mit der Schrift „Wissenschaftliche Erforschung des Marxismus und Bolschewismus“
  • 11. September 1938 Eintritt in die Allgemeine SS als SS-Untersturmführer (SS-Nr.: 997.868)
  • September 1938 stellvertretender wissenschaftlicher Leiter des Wannsee-Institut unter Prof. Dr. Dr. rer. pol. Dr. phil. Michael Achmeteli (1895–1963)
  • Wehr- und akademischer Dienst
    • Dr. Greife diente immer wieder beim Heer im Zweiten Weltkrieg, so wurde er 1941 freigestellt zum Dienst an der Ostfront, erneut 1942, als er beim OKW in Berlin diente. Noch bei einer Arbeitstagung mit dem Historiker Dr. phil. Günther Franz, 1941 bis 1945 Professor für „Geschichte der Reformation und des Dreißigjährigen Krieges und insbesondere zur Erforschung des deutschen Volkskörpers“ an der Reichsuniversität Straßburg, wurde im Rahmen der Wissenschaftspolitik des Sicherheitsdienstes der SS festgelegt, daß die Arbeit über die Freimaurerei in Rußland für Dr. Greife bis nach Kriegsende reserviert bleiben sollte. Auch war seine Expertise im Bereich „Generalplan Ost“ und der Germanisierungspolitik im Bereich der Sowjetunion wertvoll.
  • 1940 bis 1943 außerordentlicher Professor für Völker- und Länderkunde an der Universität Berlin
  • Sommer 1944 als Einsatzführer in der Außenstelle des Einsatzstabes „Reichsleiter Rosenberg“ (ERR) in Frauenberg gemeinsam mit Obereinsatzführer Richard Wöhl Übersetzung der Ausarbeitung (einem unbekannten ukrainischen Autor) „Die Ergebnisse dreijähriger Verwaltungstätigkeit deutscher Verwaltungsorgane in der Ukraine“.
  • Zuletzt Leiter der Dienststelle „VINETA“ – Propagandadienst Ostraum e. V.
    • „Diese Organisation wurde im Frühjahr 1941 in Berlin als zentrale Dolmetscher- und Übersetzer-Dienststelle für alle Ostsprachen (einschl. vieler kaukasischer Idiome) aufgestellt. Neben Druckmedien und Filmen produzierte dieser Propagandadienst Rundfunksendungen in 16 Ostsprachen. Neben der Aktiv- (Kampf-)propaganda zur Beeinflussung des Feindes war VINETA auch im Rahmen der Propagandaarbeit bei den Ostarbeitern, den etwa 1,2 Millionen Ostfreiwilligen der Streitkräfte und der etwa 1 Million aus dem Osten evakuierten Kollaborateure tätig. Im Januar 1944 hatte diese Dienststelle einen personellen Höchststand von 932 Mitarbeitern, die Tätigkeit einschließlich der Rundfunksendungen wurde bis Anfang April 1945 fortgesetzt.“[2]

Tod

Hermann Greife fiel im Endkampf um Deutschland. Er gehörte zu den erbitterten Verteidigern bei der Schlacht um Berlin im Südwesten der Stadt. Bis zum 24. April 1945 konnten die mutigen Männer Zehlendorf noch halten, aber der klägliche Rest mußte sich auf die Wannsee-Insel zurückziehen. Hier hielten sie aus, ähnlich dem Kurland-Brückenkopf, sprengten alle Brücken und kämpften weiter, auch wenn beinahe ganz Berlin geschlagen war. Die Verteidiger der Insel Wannsee weigerten sich trotz ständigen Artilleriebeschusses und Schlachtfliegerangriffen der Roten Luftwaffe, aufzugeben. Erst als die Reichshauptstadt am 2. Mai 1945 militärisch kapitulierte, legten auch die Männer auf der Insel am Nachmittag ihre Waffen nieder und gingen – im Kampf unbesiegt – in Kriegsgefangenschaft. Dr. Greife ist noch an diesem letzten Tag der Schlacht gefallen, es ist aber auch durchaus denkbar, daß er den Freitod wählte. Es war bekannt, daß die Eindringlinge aus dem Osten alle arbeitsfähigen Männer, aber auch Frauen (nachdem sie Massenvergewaltigungen über sich ergehen lassen mußten) und Jugendliche zusammentrieben, um sie in die Arbeitslager der Sowjetunion zu verschleppen. Ihm war wohl bewußt, welche Folter und Demütigungen ihm bevorstanden, sobald man festgestellt haben wird, wer er war und welche Schriften er herausgebracht hatte.

Dr. Hermann Greife ruht in einem Einzelgrab auf der Kriegsgräberstätte Wannsee (Friedhof Wannsee I, Friedensstraße) im Stadtbezirk Steglitz-Zehlendorf; Endgrablage: Block 9, Grab 118.

Familie

Hermann war der Sohn des gleichnamigen Dr. med. Hermann Greife (Lebensrune.png 1870), der nach seinem Medizinstudium auf Einladung der kaiserlich russischen Regierung mit seiner jungen Ehefrau nach Moskau kam, im Evangelisch-Lutherischen Krankenhaus arbeitete, aber auch in Deutschland publizierte, so z. B. mit der Abhandlung „Ueber den Einfluss der Reizstärke auf die Wärmeentwicklung im Tetanus“ (aus dem physiologischen Institut in Würzburg).

Als der Terror der Bolschewiki einsetzte, war das deutsche Personal des modernen Krankenhauses erst einmal verschont, denn sie sollten auch die Verwundeten der „Roten Garde“ behandeln und hatten die einzigen Röntgengeräte der Stadt. Im Ersten Weltkrieg hatten Dr. Greife und seine Familie zwar einen Interniertenstatus, konnten sich aber im Großen und Ganzen frei bewegen, dies änderte sich bei den Bolschewisten, nach der Arbeit war Hausarrest angesagt, und die Mutter übernahm die Schulbildung der drei Kinder. 1921 war es soweit, die Familie wurde deportiert.

Geschwister

  • Georg (Lebensrune.png 1. August 1906 in Moskau) war u. a. Mitarbeiter der Rußland-Lektorats in Leipzig, das der RSHA-Presseabteilung unterstellt war. Er trat als SS-Oberscharführer im September 1938 der Allgemeinen SS bei. Wie seine Geschwister sprach er perfekt russisch und kannte die russischen Sitten und Gebräuche, deshalb wurde er Agentenausbilder, u. a. im SS-Sonderlager in Sandberge, Kreis Loben, Oberschlesien. Als SS-Obersturmbannführer bildete er anläßlich des Unternehmens „Zeppelin“ viele Agenten aus, auch das Ehepaar, welches im Sommer 1944 das Attentat auf Stalin ausführen sollte.
  • Marianne (Lebensrune.png 12. August 1911 in Moskau) trat, wie ihre Brüder, der NSDAP im Mai 1932 bei (Nr.: 1.277.466), war Mitarbeiterin im Verlag der Zeitung „Nowoje Slovo – Das Neue Wort“ (Berlin) und seit November 1935 im „Gesamtverband Deutscher antikommunistischer Vereinigungen e. V.“ (Antikomintern) aktiv.

Zitate

  • „Die bolschewistisch-kommunistische Propaganda in Deutschland wurde durch Professor Hoetzsch nicht entlarvt; im Gegenteil, er hat alles getan, um die Gefahr als gering […] zu bezeichnen und somit die bolschewistische Zersetzung zu fördern.“ — Dr. habil. Greife über den „russophilen“ Ostforscher Professor Otto Hoetzsch (1876–1946)
  • „Die ‚Deutsche Gesellschaft zum Studium Osteuropas‘[3] war ein Hort und Sammelbecken aller jüdisch-freimaurerisch-liberalistischen Sowjetfreunde und Salonbolschewisten.“ – Dr. habil. Greife in seinem Werk „Sowjetforschung“

Werke (Auswahl)

  • Zwangsarbeit in der Sowjetunion, Nibelungen-Verlag, Berlin und Leipzig 1936 (20. Auflage)
  • Sowjetforschung – Versuch einer nationalsozialistischen Grundlegung der Erforschung des Marxismus und der Sowjetunion,[4] in: „Schriften des Instituts zur wissenschaftlichen Erforschung der Sowjetunion Institut zur wissenschaftlichen Erforschung der Sowjetunion“, Nibelungen-Verlag, Berlin und Leipzig 1936 (mindestens 14. Auflagen)
  • Die Klassenkampfpolitik der Sowjetregierung, Nibelungen-Verlag, Berlin und Leipzig 1937 (24. Auflagen bis 1941)
  • Kann die UdSSR zu einem Nationalstaat werden?, öffentlicher Vortrag vom 2. Februar 1939 an der Deutschen Hochschule für Politik
  • Ist eine Entwicklung der Sowjetunion zum nationalen Staat möglich?, in: „Schriften der Hochschule für Politik“, Heft 44, Juncker und Dünnhaupt Verlag, Berlin 1939 (3 Auflagen)
  • Bolschewismus und Staat – Grundzüge der bolschewistischen Staatslehre, Juncker und Dünnhaupt Verlag, Berlin 1942 (10 Auflagen)

Fußnoten

  1. Im Juli 1918 verlieh Kaiser Wilhelm II. „der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin“ das Recht, „die Würde des Doktors der Landwirtschaft zu erteilen und die gleiche Würde auch ehrenhalber als seltene Auszeichnung an Personen zu verleihen, die sich um die Förderung der Landwirtschaft hervorragende Verdienste erworben haben.“ Die Landwirtschaftliche Hochschule war ab Dezember 1932 auf Grund der „Zweiten Verordnung zur Vereinfachung und Verbilligung der Verwaltung“ nicht mehr dem Landwirtschaftsministerium, sondern dem Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung unterstellt.
  2. Propagandatruppen des Heeres, Lexikon der Wehrmacht
  3. Deutsche Gesellschaft zum Studium Osteuropas (DGSO), später Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde e. V. (DGO)
  4. Mit den Kapiteln „Wissenschaft und Weltanschauung“, „Marxismus im Lichte liberalistischer und nationalsozialistischer Wissenschaft“, „Marxismus als ein Mitteljüdischer Machtpolitik“, „Die Problematik der Sowjetforschung“, „Bilanz und gegenwärtiger Stand der liberalistischen Sowjetforschung“, „Die nationalsozialistische Sowjetforschung“ und „Die Aufgabe“.