Frielinghaus, Gustav

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Gustav Frielinghaus

Gustav Frielinghaus (Lebensrune.png 5. März 1912 in Osnabrück, Provinz Hannover; Todesrune.png 11. September 1963 in Düsseldorf oder Köln) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann der Luftwaffe und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Das Flieger-As errang bei rund 350 Feindflügen 74 (nach anderen Quellen 75) Luftsiege, davon acht an der Italienfront (sechs P-38 „Lightning“ der USAAF und zwei Supermarine Spitfire der RAF).

Werdegang

Frielinghauses Messerschmitt Bf 109 F-4 trop., II. Gruppe/JG 3, Sizilien Anfang 1942

Der erfahrene zivile Flieger trat der Luftwaffe bei, diente zu Kriegsbeginn als Gefreiter (ggf. Fahnenjunker-Gefreiter) und Fluglehrer, diente als (Fahnenjunker-)Unteroffizier an der Jagdfliegerschule 5 und als Fahnenjunker-)Feldwebel bei der Ergänzungs-Jagdgruppe Merseburg (EJGr Merseburg). Am 1. Februar 1941 wurde er zur Jagdfliegerschule 2 versetzt, wo er dann spätestens zum Leutnant befördert wurde. Juni 1941 wurde er in die 6. Staffel/JG 3 versetzt, am 6. Juli 1941 errang er seinen ersten Luftsieg als er eine russische Tupolew SB-2 abschoß. Am 25. Juli 1941 wurde Leutnant Frielinghaus erstmalig verwundet, als seine Bf 109 F-2 sich nach einem Luftkampf bei einer Notlandung überschlug.

„Zu Beginn des Jahres 1942 lag die II. Gruppe des Jagdgeschwaders 3 zur Auffrischung in Wiesbaden-Erbenheim. Hier wurde ihr ein voller Bestand an Messerschmitt Bf 109 F-4 trop zugewiesen, da die Gruppe nach erfolgter Auffrischung im Mittelmeerraum eingesetzt werden sollte. Am 7. Januar 1942 verließ die Gruppe Wiesbaden und verlegte bis zum 10. Januar nach Bari. Hier wurden die Flugzeuge für den Wüsteneinsatz hergerichtet. Am 18. Januar verlegte die 4. Staffel nach Comiso auf Sizilien und am Folgetag nach Sciacca im Südwesten Siziliens. Der Rest der Gruppe folgte am 24. Januar. Von hier aus flog die Gruppe Einsätze zur freien Jagd und zum Begleitschutz über Malta. Da der Rest des Geschwaders nicht im Mittelmeerraum eingesetzt wurde, wurde die Gruppe am 18. Januar dem Stab des Jagdgeschwaders 53 unterstellt. Am 22. Februar verlegte die Gruppe nach San Pietro 15 km nordwestlich von Comiso, um näher an an Malta heranzukommen. Am 7. April 1942 wurde dann die 6. Staffel nach Martuba in Nordafrika verlegt, um von hier aus über dem afrikanischen Festland eingesetzt zu werden. Am 26. April kehrte die Staffel nach Sizilien zurück. Am gleichen Tag endete auch der Einsatz der gesamten Gruppe im Mittelmeerraum. Die Gruppe verlegte über Wiener Neustadt nach Pilsen. Während ihres Einsatzes im Mittelmeerraum konnte die Gruppe fünf Luftsiege erringen. Die eigenen Verluste betrugen drei Gefallene, sechs Verwundete sowie drei in Gefangenschaft geratene Flugzeugführer und 16 Flugzeuge. Am 27. April erreichte die Gruppe Pilsen, wo sie kurzfristig aufgefrischt wurde. Ausgerüstet wurde die Gruppe mit der Messerschmitt Bf 109 F-4. Am 18. Mai begann die Verlegung der Gruppe an die Ostfront. Ab dem 19. Mai trafen die fliegenden Teile in Tschugujew im Südabschnitt der Ostfront ein. Hier wurde sie dem Stab des Jagdgeschwaders 3 unterstellt. Einsatzgebiet war der Raum um Charkow. Nach dem Durchbruch der 11. Armee auf die Halbinsel Krim verlegte die Gruppe am 24. Juni nach Schtschigry, etwa 50 km östlich von Kursk. Um dem deutschen Vormarsch im Rahmen der deutschen Sommeroffensive verlegte die Gruppe am 4. Juli nach Gorstschetnoje, 80 km südwestlich von Woronesh, um von hier aus über dem Raum Woronesch eingesetzt zu werden. Am 10. Juli folgte die Verlegung nach Marijewka, rund 30 km nordwestlich von Rossosch und am 14. Juli nach Millerowo. Von hier aus unterstützte die Gruppe den Vormarsch des Heeres. Bereits am 21. Juli wurde die Gruppe erneut vorgezogen und verlegte nach Nowy-Cholan, um von hier aus den Schutz der Don-Übergänge zu gewährleisten. Am 27. Juli verlegte die Gruppe nach Frolow, 100 km nordwestlich von Stalingrad. Von Frolow aus unterstützte die Gruppe den Einsatz des Heeres im Raum Kalatsch. Am 10. August wurde die Gruppe nach Tusow vorgezogen, von wo aus die Gruppe über dem Raum Stalingrad eingesetzt wurde. Am 23. August wurde die Gruppe aus dem Einsatz gezogen, um in der Heimat aufgefrischt zu werden. Die Gruppe gab die verbleibenden 22 Maschinen an die beiden anderen Gruppen des Geschwaders ab und die Gruppe verlegte mit Transport-Ju 52 nach Königsberg-Neuhausen. Dort wurden 41 neue Messerschmitt Bf 109 G-2 übernommen. Ab dem 9. September folgte dann die Rückverlegung an die Ostfront. Die Gruppe verlegte nach Dedjurewo bei Smolensk, wo sie bis zum 12. September eintraf und wo sie dem Luftwaffenkommando Ost unterstellt wurde. Der neue Einsatzraum lag zwischen Rshew bis Wjasma. Am 27. September verlegte die Gruppe nach Solzy, 40 km westlich des Ilmensees. Am 25. November verlegte die Gruppe dann nach Smolensk. Nach der Einkesselung der 6. Armee in Stalingrad folgte am 7. Dezember der Befehl, umgehend in den Raum Stalingrad zu verlegen. Am 8. Dezember begann dann die Verlegung und bis zum 12. Dezember erreichte die Gruppe Morosowskaja, wo sie wieder dem Stab des Jagdgeschwaders 3 unterstellt wurde. Auftrag der Gruppe war der Jagdschutz der Transportflugzeuge in und aus dem Kessel. Am 23. Dezember mußte die Gruppe auf den Platz Morosowskaja-Süd ausweichen. Während ihres Einsatzes im Osten konnte die Gruppe im Jahr 1942 658 Luftsiege erringen. Die eigenen Verluste betrugen neun Gefallene und neun Verwundete sowie 37 Flugzeuge.“[1]

Am 29. Januar 1942 wurde Frielinghaus zum Offizier z. b. V. ernannt und schließlich im Mai 1942 dem Stab der II. Gruppe zugeteilt, wo er am 1. Juni 1942 zum Technischen Offizier (TO) ernannt wurde. Am 15. Oktober 1942 wurde er wieder Offizier z. b. V. der 6. Staffel ernannt und meldete sich Ende November 1942, inzwischen mit 31 Luftsiege, freiwillig zur Platzschutzstaffel „Pitomnik“ bei der Schlacht um Stalingrad. Bei der Platzschutzstaffel errang er sechs weitere Luftsiege, darunter drei feindliche Jäger vom Typ „Mikojan-Gurewitsch MiG-1“. Oberleutnant Frielinghaus wurde am 25. März 1943 zum Führer der 6. Staffel ernannt. Am 1. Juni 1943 wurde er dann Kapitän der 11. Staffel/JG 3. Die IV. Gruppe mit drei Staffeln (10., 11. und 12.) wurde in Neubiberg aufgestellt, wobei die 11. Staffel aus Abgaben der II. Gruppe entstand.

Zwischen dem 12. Juli 1943 (zwei Luftsiege) und dem 2. September 1943 (zwei Luftsiege) schoß er bei der Abwehr der Invasion auf Sizilien acht westliche Gegner bei den schweren Kämpfen an der Italienfront ab.[2] Am 9. September 1943 wurde er im Luftkampf mit seiner Bf 109 G-6 im Raum Orta Nova im Süden Italiens schwer verwundet. Erst Ende November 1943 konnte er als Staffelkapitän wieder zur 11. Staffel zurückkehren. Noch nicht richtig genesen, wurde Hauptman Frielinghaus erneut verwundet, als seine Bf 109 in Neubiberg beim Start mit einer Bf 110 der II. Gruppe/Zerstörergeschwader 76 zusammenstieß. 1944 zum Kommandeur der IV. Gruppe ernannt, wurde er am 1. Mai 1944 zum stellvertretenden Kommandeur der III. Gruppe/JG 3 ernannt. Am 26. Juni 1944 wurde er dann Kapitän der 2. Staffel/Ergänzungs-Jagdgruppe Süd ernannt, am 1. November 1944 wurde er dann Kapitän der 6. Staffel/II. Gruppe/Ergänzungs-Jagdgeschwader 1, die aus der 2./Ergänzungs-Jagdgruppe Süd entstanden war. Am 28. März 1945 wurde er dann zum Kommandeur der II. Gruppe/Ergänzungs-Jagdgeschwader 1 ernannt. Der Stab der II. Gruppe, mit Bf 109 G und Fw 190 A, war noch bis 21. April 1945 Berlin-Gatow stationiert und kämpfte bei der Schlacht um Berlin, die restlichen Maschinen mußten dann auf den Fliegerhorst nach Garz auf Usedom verlegen und wurde am 23. April 1945 aufgelöst. Vermutlich schlugen sich die Männer nach Flensburg durch, denn als die Russen am 5. Mai 1945 Garz einnahmen, war der Flugplatz vollständig verlassen.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten