Hagelsberg
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Ostpreußen |
Landkreis: | Gumbinnen |
Provinz: | Ostpreußen |
Einwohner (1939): | 87 |
Hagelsberg befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Rußland vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
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Hagelsberg ist ein deutscher Ort in Ostpreußen im Bezirk Gumbinnen, Kreis Gumbinnen. Das Dorf hatte im Jahre 1939 insgesamt 87 Einwohner. Hagelsberg befindet sich im derzeit russisch besetzten Teil Ostpreußens. Ab 1946 wurde es in „Iwaschewka“ umbenannt, inzwischen heißt es „Michailowo“ (Kaliningrad), Siedlung im Rajon Gussew, Oblast Kaliningrad, Rußland
Inhaltsverzeichnis
Weitere Hagelsberg
- Hagelsberg, Dorf im Kreis Ragnit/Tilsit-Ragnit, Ostpreußen, nach 1946 untergegangener Ort im Rajon Neman, Oblast Kaliningrad, Rußland
- Hagelsberg (46 m), Berg der Danziger Höhe, seit 1945: Stadtteil von Danzig
- Hagelsberg (Seulingswald) (326,9 m), Berg im Seulingswald, bei Ronshausen, Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Hessen
- Hagelsberg (Heilbronner Berge) (265,5 m), Berg der Heilbronner Berge, zwischen Heilbronn (kreisfreie Stadt) und Flein (Landkreis Heilbronn), Baden-Württemberg
Hagelsberg (Danzig)
- „Die Anfänge von Hagelsberg sind nicht allzu gut bekannt. Die ersten schriftlichen Erwähnungen stammen aus dem 14. Jahrhundert, als dieses Gebiet sich unter der Herrschaft des Deutschritterordens befand. Es gab hier Ordensgärten sowie ein Spital für ansteckende Krankheiten mit einer Kapelle, die später in die Corpus-Christi-Kirche umgewandelt wurde. Im Jahre 1454, als Gdańsk wieder Polen zufiel, ist Hagelsberg wieder unter die Kontrolle der Stadt übergegangen. Es gibt jedoch keine Beweise für eine etwaige Aktivität der Einwohner von Gdańsk in diesem Gebiet bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Der Krieg, der in dieser Zeit von der Stadt gegen den König Stefan Bathory geführt wurde, lenkte die Aufmerksamkeit der Stadtverwaltung darauf, welche Gefahren der Mangel an Befestigungen in den nahegelegenen Anhöhen in sich birgt. Die ersten Pläne sind bereits Anfang des 17. Jahrhunderts entstanden, jedoch verzögerte der Mangel an finanziellen Mittel ihre Umsetzung um über ein halbes Jahrhundert hinaus. Im Jahre 1655 wurden diese Befestigungsarbeiten angesichts des wachsenden Konflikts zwischen Polen und Schweden in Angriff genommen. So entstanden im Gebiet des Hagelbergs die Bastion Jerusalem (Bastion Jerozolimski) und die Bastion Schütz (Bastion Kurkowy), die zusammen mit den Befestigungen am Bischofsberg (Biskupia Górka) und der Altstadt die Stadt vom Norden und Westen her schützen sollten. Die Befestigungsanlagen wurden jedoch nicht erprobt, denn der schwedische König hatte schließlich die Stadt nicht angegriffen und nur eine Blockade eingeführt. Nach dem Kriegsende im Jahre 1660 wurden die Arbeiten an den Befestigungen wieder aufgenommen. Ende des 17. Jahrhunderts wurde Hagelsberg an die Wälle und die benachbarten Bastione der Altstadt angeschlossen. Die Befestigungsanlagen haben sich während des Kriegs gegen die Preußisch-Sächsische Armee Anfang des 18. Jahrhunderts hervorragend bewährt. Die Stadt musste zwar kapitulieren, jedoch konnten die Befestigungsanlagen von Hagelsberg nicht erobert werden.
- Nach der 2. Teilung Polens im Jahre 1793 gelangte Danzig unter preußische Herrschaft und damit auch die Befestigungsanlagen. Dies hat dazu geführt, dass Hagelsberg vernachlässigt wurde. Erst die anrückende napoleonische Armee brachte die Verwaltungsbehörden zur schnellen Modernisierung der Danziger Befestigungsanlagen. Hagelsberg selbst wurde beim Angriff der französisch-polnischen Armee sehr schwer beschossen, da die Hauptgefechte dort stattgefunden haben. Ein paar Tage nach dem Einmarschbesuchte Napoleon Bonaparte persönlich die Danziger Befestigungsanlagen, darunter wahrscheinlich auch den Hagelsberg, lernte dabei seine Vorzüge kennen und ordnete einige Veränderungen an. Nach seinen Anweisungen wurde u. a. die Senarmont-Lünete, eine Erdschanze, die in nördliche Richtung weist, sowie die Reduit, das größte Backsteinbauwerk von Hagelsberg errichtet. Wegen der Niederlage Napoleons wurden die Bauarbeiten nicht mehr fortgeführt. Danzig wurde erneut belagert, diesmal durch die russischen und preußischen Armeen. Hagelsberg selbst befand sich nicht im Zentrum der Gefechte, die wie bereits zuvor im weiter entfernten Vorderland geführt wurden. Nach einjähriger Belagerung hat die Stadt kapituliert und gelangte erneut unter die preußische Herrschaft.
- Die Befestigungen von Hagelsberg blieben außer kleineren Veränderungen unverändert. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Arbeiten zur Modernisierung des Befestigungssystems von Danzigs in Angriff genommen. Ein Teil der nicht mehr gebrauchten Befestigungen wurde niedergerissen, der Rest wurde modernisiert. Manche Teile von Hagelsberg sind mit unterirdischen Gängen miteinander verbunden worden, es wurden Stellen zur Produktion von Pulver sowie Kasernen eingerichtet. Rund um Hagelsberg sind auch in der 2. Hälfte des 19. Jhd Veränderungen vorgenommen worden: es wurde eine Bahnlinie eingerichtet, der Wassergraben und die Wälle wurden abgeschafft, es wurden Friedhöfe eingerichtet sowie öffentliche Gebäude gebaut. Im Jahre 1910 wurde auf dem Hagelsberg eine Radiostation errichtet. Der Status der Freien Stadt Danzig bewirkte die Abschaffung der Erdbefestigungen sowie mancher Militärgebäude, andere wurden für zivile Zwecke umfunktioniert. Während des 2. Weltkriegs wurden manche der Befestigungsanlagen in Schutzbunker für zivile Bevölkerung umdisponiert. Nach dem Krieg nahm die Polizei einen Teil der Gebäude im Gebiet von Hagelsberg in Beschlag. Der Rest verfiel langsam, da sich niemand darum kümmerte. Zu den Verfallserscheinungen kam der Ausbau der Straßen, die mit Hagelsberg benachbart waren, hinzu. Erst in den 90-er Jahren des 20. Jahrhunderts ist auf dem Gelände der ehemaligen Befestigungen der Kultur- und Freizeitpark ‚Grodzisko‘ entstanden und seit 2002 der Kulturpark der Städtischen Befestigungen ‚Festung Gdańsk‘, wo u. a. das Projekt ‚Hewelianum‘ umgesetzt wird. Auf dem Gelände des Hagelbergs wurde im Jahre 1997 ein Millenniumskreuz aufgestellt.“[1]
Siehe auch
Fußnoten
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