Hampel, Desiderius
Desiderius Hampel ( 20. Januar 1895 in Sissek, Donaumonarchie; 11. Januar 1981 in Graz, Republik Österreich) war ein deutscher Offizier der k. u. k. Armee, der Freikorps, der königlich ungarischen Armee, der königlich kroatischen Armee und der Waffen-SS, zuletzt SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS. Er kommandierte ab 1944 bis Kriegsende die 13. Waffen-Gebirgs-Division der SS „Handschar“ (kroatische Nr. 1).
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Erster Weltkrieg
Hampel trat nach dem Besuch der Kadettenschule und dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 in die k. u. k. Armee ein und diente als Zugführer, Kompaniechef und stellvertretender Bataillonskommandeur.
- 1910–1914 k.u.k. Infanterie-Kadettenschule in Carlstadt (vier Klassen)
- 15.10.1914 Eintritt in das k. u. k. Ungarisch-Kroatische Infanterie-Regiment „Freiherr von Giesl“ Nr. 16 als aktiver Fähnrich („Warasdin“)
- 12.12.1914 ins Feld gerückt
- April 1915 bis 1.5.1915 Zugführer im k. u. k. Ungarisch-Kroatischen Infanterie-Regiment „Freiherr von Giesl“ Nr. 16
- 1. Mai 1915 bis Herbst 1915 Führer der 14. Kompanie des k. u. k. Ungarisch-Kroatischen Infanterie-Regiments „Freiherr von Giesl“ Nr. 16
- kommandiert zu einem sechswöchigen MG-Lehrgang in Bruck an der Leitha
- Herbst 1915 bis September 1918 Kommandant der 4. (MG-)Kompanie des k. u. k. Ungarisch-Kroatischen Infanterie-Regiments „Freiherr von Giesl“ Nr. 16
- kommandiert zum Offiziers-Fortbildungs- und Sturm-Lehrgang des Deutschen Heeres in Truskawiece
- September 1918 bis November 1918 stellvertretender Bataillonskommandant und MG-Referent bei der 36. Infanteriedivision
Zwischenkriegszeit
Nach dem Krieg führte er mit anderen Offizieren eine militärische Freiformation gegen die Serben und wurde daraufhin für ein Jahr von ihnen interniert. Später ist er zuerst nach Wien und dann nach Budapest geflohen. Dann arbeitete er zunächst als Landarbeiter. Von 1925 bis 1928 studierte er Forstwirtschaft an der Universität München und war bis Dezember 1937 als Forstarbeiter tätig. Im Dezember 1937 trat er in die Armee des Königreichs Ungarn ein. Er blieb bis März 1941 in dieser Armee. Dann wurde er nach Csepel kommandiert. Im November 1941 trat er als Major in die kroatische Armee ein. Er wurde dort als Nachrichtenoffizier beim IV. Armeekorps eingesetzt.
Waffen-SS
Am 15. Mai 1942 trat er als SS-Sturmbannführer in die Waffen-SS ein (SS-Nr. 468.174). Am 25. Mai 1942 wurde er zum Kommandeur des III. Bataillons/SS-Gebirgsjäger-Regiment 1 „Prinz Eugen“ ernannt. Am 11. Juni 1943 wurde er zum Kommandeur des Feldersatz-Bataillons der SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“ ernannt. Am 28. September 1943 wurde er zum Kommandeur des SS-Gebirgsjäger-Regiments 27 ernannt. Im Herbst 1943 wurde er für ein paar Wochen beim Stab des V. SS-Gebirgs-Korps eingesetzt, danach übernahm er dann wieder sein Regiment als Kommandeur.
Am 19. Juni 1944 gab er sein Kommando ab und wurde dafür zum Kommandeur der 13. Waffen-Gebirgs-Division der SS „Handschar“ (kroatische Nr. 1) ernannt. Am 3. Mai 1945 wurde er mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 12. Mai 1945 kapitulierte er mit seiner Division vor britischen Truppen und geriet in Kriegsgefangenschaft (u. a. im Deutschen Hauptquartier Bellaria), aus der er 1948 entlassen wurde.
Beförderungen
- 15.10.1914 k. u. k. Fähnrich im k. u. k. Ungarisch-Kroatischen Infanterie-Regiment „Freiherr von Giesl“ Nr. 16
- 1.5.1915 k. u. k. Leutnant
- 1. Mai 1917 k. u. k. Oberleutnant
- 1937 ungarischer Hauptmann
- 1941 kroatischer Major
- 15. Mai 1942 SS-Sturmbannführer
- 9. November 1943 SS-Obersturmbannführer
- 2. April 1944 SS-Standartenführer
- 9. November 1944 SS-Oberführer
- 30. Januar 1945 SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914), II. Klasse
- Militärverdienstkreuz (Österreich) mit Kriegsdekoration und Schwertern
- Militär-Verdienstmedaille (Österreich) in Silber
- Orden der Eisernen Krone (Österreich), Ritter III. Klasse
- Große Silberne Tapferkeitsmedaille (Silberne Tapferkeitsmedaille I. Klasse)
- Karl-Truppenkreuz, 1918
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz (ggf. k. u. k. Verwundetenmedaille)
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. Klasse (1914) am 30. Januar 1943
- Kriegsverdienstkreuz (1939), II. Klasse mit Schwertern am 30. Januar 1944
- Eisernes Kreuz (1939), 1. Klasse am 29. Juni 1944
- Verwundetenabzeichen (1939) in Silber
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 3. Mai 1945 als SS-Brigadeführer und Kommandeur der Kampfgruppe der 13. Waffen-Gebirgs-Division der SS „Handschar“ (kroatische Nr. 1)
- 15. Verleihung aufgrund des Erlasses vom 4. Mai 1945 durch Oberbefehlshaber der neu aufgestellten 6. Armee General der Artillerie de Angelis
Verweise
- Geboren 1895
- Gestorben 1981
- Deutscher Generalmajor
- SS-Mitglied
- SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS
- Person im Ersten Weltkrieg (Österreich-Ungarn)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Eisernen Kreuzes II. Klasse (1914)
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes
- Kriegsgefangener