Heidi (1937)

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FILM

Heidi (1937).jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Heidi
Originaltitel: Heidi
Produktionsland: VSA
Erscheinungsjahr: 1937
Laufzeit: 88 Minuten
Sprache: Englisch
Altersfreigabe: 6 Jahre
Filmproduktion: 20th Century Fox
Erstverleih: Deutsche Fox Film A.G.
IMDb: deueng
Stab
Regie: Allan Dwan
Drehbuch: Walter Ferris,
Julien Josephson
Vorlage: Johanna Spyri
Produzent: Darryl F. Zanuck
Produktionsleitung: Darryl F. Zanuck
Musik: David Buttolph
Ton: George Leverett,
Roger Herman
Dialogregie: Reinhard W. Noack
Dialogbuch: Richard Busch
Kamera: Arthur C. Miller
Bauten: Thomas Little
Kostüm: Gwen Wakeling
Schnitt: Allen McNeil
Besetzung
Darsteller
(Synchronstimme)
Rolle
Shirley Temple
(Carmen Lahrmann)
Heidi, niederländisches Mädchen
Jean Hersholt
(C.W. Burg)
Adolph Kramer, der Großvater
Arthur Treacher
(Hans Karl Friedrich)
Andrews, Butler
Helen Westley
(Lili Schönborn)
die blinde Anna
Thomas Beck
(Artur Seeger)
Pastor Schultz
Mary Nash
(Eva Maria Brock)
Fräulein Rottenmeier
Sidney Blackmer Herr Sesemann
Mady Christians
(Gerti Ober)
Tante Dete
Marcia Mae Jones Klara Sesemann
Delmar Watson Peter, der Geißen-Junge
Pauline Moore Elsa
Egon Brecher Wirt
Christian Rub Bäcker
George Humbert Drehorgelspieler
Sig Ruman Polizeichef

Heidi ist ein US-amerikanischer Spielfilm von 1937 mit dem Kinderstar Shirley Temple. Es gibt auch eine kolorierte Fassung des Films. Deutsche Erstaufführung war am 13. Dezember 1938 in Berlin (Tauentzien-Palast & U.T. Friedrichstraße).

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Adolph Kramer lebt als Einsiedler, verbittert, mit den Menschen verfallen, in einer einsamen Hütte in den Alpen. Sein einziger Sohn hat ohne seine Zustimmung geheiratet und ist gestorben, ohne sich mit ihm versöhnt zu haben. Das alles hat den Alten mit Gott und den Menschen in Feindschaft gebracht. Eines Tages, ganz unerwartet, wird ihm seine kleine Enkelin Heidi ins Haus gebracht. Heidi hat bisher bei ihrer Tante Dete gelebt, die sie aber nicht mehr bei sich behalten will, weil sie eine Stellung bei sehr reichen Leuten in Frankfurt a.M. angenommen hat. — Zuerst kann sich der Alte mit seinem kleinen Gast gar nicht zurechtfinden, aber nach und nach gelingt es Heidi, sich das vereinsamte Herz ihres Großvaters zu erobern. Die beiden fahren ein glückliches Leben in der kleinen Berghütte. —

Heidi hat Geburtstag, und der Großvater hat ihr ein Paar ganz neue Holzschuhchen geschnitzt; ein Fest soll gefeiert werden. Beide wollen sie ins Dorf hinunter, um das Notwendige einzukaufen. Heidi erwartet in der Berghütte sehnsüchtig die Rückkehr des Großvaters, um ihn ins Dorf zu begleiten, als plötzlich ihre Tante Dete auftaucht und ihr befiehlt, sich anzuziehen und mit ihr zu kommen. Sie redet dem Kind vor, daß sie nur eine kleine Schlittenfahrt mit ihr machen will. —

Als Kramer vom Holzfällen zurückommt, ruft er vergeblich nach Heidi. Er eilt ins Dorf hinunter und sieht gerade noch, wie der Schlitten aut dem Dorf fährt. Von Pastor Schultz hört er, daß Heidi von ihrer Tante noch Frankfurt a. M. gebracht wird. Kramer macht sich zu Fuß auf den Weg nach Frankfurt, um Heidi zu suchen und zurückzubringen — Heidi wird von ihrer Tante in das Haus des Herrn Sesemann gebracht, bei dem sie als Hausangestellte beschäfigt war. Herr Sesemann hat eine 13 jährige Tochter. Klara, die durch ein Fall gelämt ist. Er sucht eine Spielgefährtin für sein Kind. Klaras Erzieherin, Fräulein Rottenmeier, ist empört über das natürliche Bergkind, das man ihr da ins Haus gebracht hat, aber Klara hat die kleine niedliche Heidi ins Herz geschlossen und will sich nicht meter von ihr trennen. Fräulein Rottenmeier möchte den reichen Witwer zu gern heiraten und versucht alles, um Klara von sich abhängig zu machen. — Heidi kann nicht verstehen, warum Klara nicht laufen kann.

Ihr Rücken fühlt sich an wie ihrer und die Beine. Nach ihrer Ansicht muß Klara wieder laufen können, wenn sie nur den festen Willen dazu hat. Sie überredet Klara, ohne daß Fräulen Rottenmeier etwas davon wissen darf, ganz vorsichtig einen Versuch zu machen. Klara läst sich überzeugen, daß sie wieder gehen kann, wenn sie nur will. — Weihnachten ist gekommen. Herr Sesemann, der in Geschäften lange Zeit verreist war, kommt zurück. Fräulein Rottenmeier bestürmt ihn, Heidi fortzuschicken, da sie Mara zu sehr aufregt. Als Herr Sesemann seine Tochter so frisch und vergnügt wiederfindet und Heidi kennenlernt, steigen ihm Bedenken gegen das vorzügliche Fräulein Rottenmeier auf. — Heidi ist von dem Geschenk, das sie zu Weihnachten von Mara bekommt, hingerissen. Es ist eine große Glaskugel mit einer kleinen Hütte und einem alten Mann. Wenn man die Kugel schüttelt, schneit es. Das schönste Gesdenk aber hat Herr Sesemann erhalten. Unterstützt von Heidi, geht Klara auf ihren Vater zu. —

Fräulein Rottenmeier, die ihre Pläne durch Heidi vernichtet sieht, nimmt die Glaskugel Heidis und wirft sie auf die Erde. Auf Heidis Jammergeschrei kommt Herr Sesemann dazu und wirft Fräulein Rottenmeier empört aus dem Haus. - Großvater Kramer ist endlich in Frankfurt angekommen und sucht seine Heidi. Er hat sich schon verdächtig gemacht, weil er allen Kindern nachläuft, und man bringt ihn auf die Wache. Er erzählt, daß er seine kleine Enkelin sucht, wird aber - trotzdem vorerst auf der Wade festgehalten dann aber doch freigelassen. - Am ersten Wethnachtsfeiertag wird Heidi ganz früh von Fräulain Rottenmeier geweckt. Sie muß aufstehen, sich anziehen und Fräulen Rottenmeier begleiten, die sie an herumziehende Zigeuner geben will. Heidi sträubt sich und ruft laut um Hilfe. - Kramer, wieder auf der Suche nach Heidi, hört die Rufe des Kindes und eilt zu ihr. - Auf der Polizei kann Kramer mi Hilfe von Herrn Sesemann den ganzen Fall aufklären, und endlich wieder vereint, kann Heidi mit ihrem Großvater überglücklich in die Berge zurückkehren.

Quelle: Illustrierter Film-Kurier, Nummer 2864

Anmerkungen

Die „Tante Dete“ wird in diesem Film von der deutschen Schauspielerin Mady Christians dargestellt. Sie war Tochter einer Schauspielerfamilie und lebte ab 1912 in den VSA, wo der Vater Leiter eines deutschsprachigen Theaters war. Mit dem Kriegseintritt der VSA 1917 musste die Familie das Land verlassen und kehrte nach Deutschland zurück. Mady Christians, die schon in den VSA ihren ersten Stummfilm gedreht hatte, fand in Deutschland schnell Zugang zum deutschen Film. In den 1920er Jahren spielte sie in vielen Stummfilmen mit. Sie spielte dann die weibliche Hauptrolle im ersten deutschen Tonfilm „Dich hab ich geliebt“ (mit Hans Stüwe als Partner), der am 22. November 1929 Premiere hatte und der erste 100%ige Sprech- und Tonfilm war, der in Deutschland gedreht wurde.

Ein weiterer Erfolg war „Ich und die Kaiserin“ (1933, mit Lilian Harvey, Conrad Veidt, Heinz Rühmann); die erste und einzige Filmregie des Komponisten Friedrich Holländer). Im selben Jahr verließ Mady Christians Deutschland. Sie spielte in den USA vorwiegend am Theater, trat aber auch immer wieder im Film auf. Während der McCarthy-Ära Ende der 1940er Jahre geriet sie in den Verdacht, Anhängerin der Kommunistischen Partei zu sein. Ihre Filmkarriere war damit endgültig beendet. Sie starb am 28. Oktober 1951 an einem Gehirnschlag.

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