Beck-Broichsitter, Helmut

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Ritterkreuzträger Helmut Beck-Broichsitter

Helmut Beck-Broichsitter (Lebensrune.png 30. August 1914 in Kiel; Todesrune.png 25. September 2000 in Uetersen bei Heist)[1] war ein deutscher Polizist und Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major im Generalstab, Panzerjäger und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

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Beck-Broichsitter trat 1931 der NSDAP und 1932 der SA bei. Er diente bei der Polizei, dann beim Infanterie-Regiment Flensburg, das am 15. Oktober 1935 in Infanterie-Regiment 26 umbenannt wurde. An der Infanterie-Schule Döberitz war er 1937 beim Infanterie-Lehr-Bataillon, später Infanterie-Lehr-Regiment, Zugführer, später Kompaniechef. Zu seinen bekannten Untergebenen gehört u. a. Ludwig Havighorst. Beim Westfeldzug 1940 zeichnete er sich besonders bei der Panzerabwehr aus. Er war bei der Feldgendarmerie zur Bandenbekämpfung, 1944 diente er im Stab beim General der Infanterie im OKH.

„Helmut Beck-Broichsitter trat 1934 der Landespolizei-Inspektion Hamburg bei und wechselte 1935 in die 11./I.R. 26. 1936 besuchte er die Kriegsschule in Dresden und 1937 einen Waffen-Lehrgang an der Infanterieschule. Ab Oktober 1937 gehörte er dann zur 11. (Panzer-Abwehr)/ des Infanterie-Lehr-Regiments. 1939 kommt er dann in die 4. / Infanterie-Lehr-Regiments und wird mit Kriegsbeginn Zugführer in der 14. (Panzer-Abwehr) / I.R. ‚Großdeutschland‘. Beck-Broichsitter wurde dann 1940 zum Chef der Kompanie ernannt und nahm mit dieser am Frankreich-Feldzug teil. Dort erzielte er beachtliche Erfolge beim Maasübergang bei Sedan, vor Chemery und vor Stonne, wo seine Kompanie insgesamt 6 Panzer-Spähwagen und 83 feindliche Panzerkampfwagen abschoss. Beck-Broichsitter erhielt für diese erfolgreiche Einsätze am 4. September 1940 das Ritterkreuz. Kurz vor Beginn des Feldzuges gegen Russland übernimmt er den Posten des Bataillons-Adjutanten des I. / Regiment ‚Großdeutschland‘. 1941 zum Chef der 1. Kompanie des Regiments ernannt, erleidet er im Jänner 1942 Erfrierungen 2. und 3. Grades, nach seiner Genesung übernimmt er wieder seine 14. Kompanie. Am 28. Februar 1942 wird er dann in den Stab des Generals der Infanterie beim OKH versetzt und ist dort Sachbearbeiter für Schützenkompanien und verantwortlich für Ausbildung, Ausrüstung und Bewaffnung. 1942 Kommandierung zur 23. P.D., wo er eine Generalstabs-Ausbildung erhält. 1943 kommt er an die Kriegsakademie nach Hirschberg, und kommt ab dem 1. November 1944 als Major i. G., in den Generalstab. Von dort wechselt er als Ia in den Generalstab des Panzer-Korps Großdeutschland.“[2]

Zweiter Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg war er als Major Stabschef der Division „Großdeutschland“ unter dem General Hasso von Manteuffel und nahm am Westfeldzug 1940 teil. Für seine erfolgreichen Einsätze erhielt er am 4. September 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Im Kampf gegen den Sowjet-Bolschewismus an der Ostfront erlitt er im Januar 1942 Erfrierungen 2. und 3. Grades. Am 10. Januar 1943 wurde er in Krassnyi Skotowod, ostwärts Proletarskaja/Manytsch verwundet. Beim Endkampf um Deutschland wurde er am 20. Januar 1945 bei Litzmannstadt im Nahkampf mit sowjetischen Stalin-Panzern nochmals verwundet.

Nachkriegszeit

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Nach dem Zusammenbruch 1945 war er Fahrer in einer Fahrzeugbereitschaft der englischen Besatzungsmacht in Schleswig-Holstein. Hier kam er in eine enge Verbindung mit verborgen gehaltenen, weil verbotenen Sammlungsbestrebungen ehemaliger deutscher Offiziere und Soldaten. Im Frühjahr 1949 wurden dann nähere Einzelheiten zu dieser antibolschewistischen „Bruderschaft“ ehemaliger deutscher Offiziere und Soldaten bekannt, die, als eine Art Ordensbund, bereits Zellen in ganz Westdeutschland und auch in der Sowjetzone in Mitteldeutschland gebildet haben, um im Ernstfall als Überrollgruppen zu dienen.[3]

„Im abgelegenen Blankenhagen, vier Kilometer nördlich von Gütersloh begrüßte Bruderrats-Erster und gewesener Generalstabsmajor Beck-Broichsitter unter den Gästen der ersten Reichstagung der Bruderschaft […] Bruder Dr. Eugen Achenbach, einst Sammeltöpfchen für die Hitler-Spende der deutschen Industrie, jetzt Ziegelstein-Fabrikant in Hamburg, verlas die vorläufigen Ordensregeln der Bruderschaft, die aus verschwörerischem Halbdunkel organisiert an die Öffentlichkeit tritt. Als kaum zweihundert Mitglieder zählender Orden will die Bruderschaft ‚Demokratie und Parlamentarismus‘ überwinden. ‚Wir haben keine Zeit zu langen Debatten und Abstimmungsformalitäten‘ (Bruder Beck-Broichsitter). […] ‚Der Hochmeister der Bruderschaft wird auf Lebenszeit gewählt. Er faßt alle Entschlüsse unter Anhören des Bruderrats.‘ Aufnahmewürdig sind nur ‚Männer, mit denen man ans Ende der Welt gehen kann‘, Männer, die als Elite aus der Minderheit heraus wirken sollen. Acht bis zehn günstig beurteilte Gespräche unter vier Augen sind Voraussetzung zur Neuaufnahme in die Bruderschaft. […] Nicht etwa, weil sie mit dem Ordens-Grundsatz ‚Ich dien'‘ (im schwarz-weißen Bruderschafts-Balkenkreuz auf rotem Wappengrund) oder mit der Gehorsamspflicht nicht einverstanden gewesen wären. Es ging um den bisherigen dritten Mann des Bruderrats, den wegen seines Übertritts von Strassers Schwarzer Front zu Himmlers schwarzer SS heftig umstrittenen Ordens-Ideologen Alfred Franke-Gricksch. Außer wegen persönlichen Differenzen hatte man sich im Bruderrat auch wegen Frankes Rapallo-Tendenzen überworfen. Franke benutzte die Tagungspausen, um unter Brüdern seine Konzeption zu vertreten: ‚Unsere deutsche Chance ist die Mittler-Rolle zwischen Ost und West. Unsere Gesprächspartner können allerdings weder Kommunisten noch SED-Satelliten sein. Wenn schon, dann nur bevollmächtigte Russen.‘ Die Remilitarisierung Westdeutschlands wird nicht nur von Franke-Gricksch, sondern von allen Brüdern einmütig abgelehnt. Während erhitzten Bruderstreites, ob Frankes Ordensstrategie richtig, falsch oder nur gefährlich sei, schloß Bruder Beck-Broichsitter schnell einen geschickten Kompromiß zwischen Ordenszucht und Parlamentarismus. Er bestimmte aus der Brüderschaft ein zwölfköpfiges Kapitel, zog sich mit dem Kapitel zur Zehn-Minuten-Beratung zurück und präsentierte einen sechsköpfigen Bruderrat, der von den stimmberechtigten Brüdern ohne Diskussion bestätigt wurde. ‚Bruderrats-Erster‘ ist Bruder Beck. Er wird künftig den Hochmeister vertreten und zugleich die Entschlüsse des Bruderrats bestimmen. Damit hat Helmut Beck-Broichsitter die absolute Herrschaft in der Bruderschaft angetreten, denn die Wahl des Hochmeisters wird zunächst noch nicht erwogen. Da alle Entscheidungen entweder vom Hochmeister oder vom Bruderrats-Ersten gefällt werden und der Bruderrat, der Senat, der Konvent usw. nur Vorschlags- und Beratungsrechte haben, macht also Bruderrats-Erster Beck-Broichsitter dem Hochmeister-Stellvertreter Beck-Broichsitter Vorschläge und akzeptiert sie dann.“[4]

Von seinen Kameraden wurde ihm vorgeworfen, für das 1950 gegründete Bundesamt für Verfassungsschutz spioniert zu haben. Er gab seine Führerschaft ab und betrieb danach mit seiner Familie eine Reitschule und war bei der Sozialistischen Reichspartei aktiv.[5]

„Nach langjähriger Tätigkeit als angestellte Berufsreitlehrer gründeten Eva und Helmut Beck-Broichsitter 1972 den Johannenhof in Heist. Schon von Anfang an verfolgten sie die breitgefächerte Ausbildung nach klassischen Grundsätzen unabhängig von Rasse oder Klasse.“[6]

Auszeichnungen (Auszug)

Werke (Auswahl)

  • Gesammelte Werke. Was heißt hier klassisch? Streitbare Schriften für reiterliche Werte; Das Reiterkloster und seine Ausgesandten. Wege zum Wesentlichen (Bestellmöglichkeit)

Verweise

Fußnoten