Kienast, Helmuth
(Weitergeleitet von Helmuth Kienast)
Helmuth Kienast ( 14. Februar 1892 in Königsberg; 18. August 1987 in Pforzheim) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, der Freikorps, der Reichsmarine und der Kriegsmarine, zuletzt Konteradmiral z. V. im Zweiten Weltkrieg. Sein jüngerer Bruder war Konteradmiral Harald Kienast (1894–1986).
Inhaltsverzeichnis
Kurzwerdegang
- Ostern 1909 Abitur auf dem Friedrichs-Kollegium (Collegium Fridericianum) in Königsberg
- 1. April 1909 Eintritt in die Kaiserliche Marine (Crew 1909)
- Grundausbildung und Bordausbildung auf der SMS „Hansa“ bei einer einjährigen Mittelmeerfahrt
- 1. April 1910 bis 30. September 1911 Besuch der Marineschule Mürwik
- 1. Oktober 1911 bis 24. Juli 1913 Dienst auf dem Linienschiff SMS „Westfalen“
- 24. Juli 1913 bis Januar 1916 Funk- bzw. FT-Offizier auf dem Linienschiff SMS „Westfalen“
- 31. März 1916 Adjutant und FT-Offizier auf dem Hilfskreuzer SMS „Wolf“ unter Fregattenkapitän Karl-August Nerger
- Auf der folgenden, über zwei Jahre dauernden Feindfahrt, die über den Indischen Ozean bis in die Gewässer Südostasiens, Australiens und Neuseelands führte. Das deutsche Schiff wurde von mehr als 70 feindliche Kriegsschiffe gejagt und verfolgt. Bei den Kaperfahrten zwischen Kapstadt, Bombay und Antarktis konnten insgesamt 35 Handels- und zwei Kriegsschiffe, mit zusammen ca. 110.000 BRT aufgebracht bzw. versenkt werden. Ebenso wurden über 500 Minen gelegt. Schon tot gesagt, konnte die SMS „Wolf“ bei der Heimfahrt die Blockade der Royal Navy durchbrechen und heil in Kiel einfahren.
- 5. Mai 1918 bis 15. Dezember 1918 Flaggleutnant im Stab des Führers der Minenverbände der Hochseeflotte; Dienst auf der SMS „Augsburg“
- 4. Februar 1919 bis 5. Juli 1919 Wachoffizier auf SMS „Zieten“
- 6. Juli 1919 bis 4. September 1919 Dienst beim Freiwilligen Landesjägerkorps unter Georg Ludwig Rudolf Maercker
- 5. September 1919 Kompanieoffizier im Küstenwehrregiment „Wilhelmshaven“
- 11. September 1919 bis 30. September 1920 Kompanieführer bei der II. Abteilung der Schiffsstammdivision der Nordsee
- 1. Oktober 1920 bis 16. August 1921 Kompanieführer bei der I. Abteilung der Schiffsstammdivision der Nordsee
- 17. August 1921 bis 30. September 1923 Adjutant bei der Schiffsstammdivision der Nordsee
- 1. Oktober 1923 Artillerieoffizier auf dem Leichten Kreuzer „Arcona“
- 1. Dezember 1923 Artillerieoffizier auf dem Leichten Kreuzer „Amazone“
- 29. September 1925 bis 28. September 1928 Lehrer an der Schiffsartillerieschule
- 29. September 1928 Zweiter Artillerieoffizier auf dem Linienschiff „Elsaß“
- 14. August 1929 bis 15. September 1929 Inspektion der Marineartillerie
- 25. September 1929 Referent in der Marineausbildungsabteilung der Marineleitung unter Erich Raeder
- 7. Oktober 1932 bis zum 19. Februar 1933 zum Stab des Befehlshabers der Linienschiffe kommandiert
- 20. Februar 1933 Erster Admiralstabsoffizier im Stab des Befehlshabers der Linienschiffe; Dienst auf dem Panzerschiff „Deutschland“
- 23. September 1935 Chef des Stabes der Inspektion der Marineartillerie
- 17. März 1937 bis 15. April 1937 Zugleich mit der Vertretung des Inspekteurs der Marineartillerie beauftragt.
- 6. Oktober 1937 bis 10. Mai 1940 Kommandant von Wesermünde
- 6. Oktober 1937 bis 4. November 1939 zugleich Kommandeur des 2. Schiffsstamm-Regiments in Wesermünde
- 14. Mai 1940 bis 18. Juni 1940 Kommandeur des Marine-Artillerie-Regiments 21 sowie Kommandant des Küstenverteidigungsabschnittes Holland
- Teilnahme am Westfeldzug 1940
- 19. Juni 1940 bis 30. Juni 1942 Marinebefehlshaber in den Niederlanden
- 1. Juli 1942 zur Verfügung des Chefs der Marinestation der Nordsee gestellt und zur Einarbeitung zur Wehrersatzinspektion Bremen kommandiert
- 30. September 1942 bis 5. Dezember 1944 Inspekteur der Wehrersatzinspektion Bremen
- 31. Januar 1945 Verabschiedung
- 1. Februar 1945 zur Verfügung der Kriegsmarine gestellt und dem Oberbefehlshabers des Marineoberkommandos Nordsee unterstellt
- 10. Februar bis 3. Mai 1945 Prisenrichter am Prisenhof in Hamburg
- Oktober 1959 Teilnahme an der 400-Jahr-Feier des Landfermann-Gymnasiums (LfG); Festakt im Duisburger Stadttheater zur Einweihung des Gefallenenehrenmals
- Konteradmiral a. D. Kienast war auch finanzieller Förderer der Stiftung des verstorbenen Prof. Dr. Bruno Schumacher (1879–1957) zugunsten preiswürdiger Arbeiten über den deutschen Osten. Am 14. Oktober 1961 fand die erste Preisverleihung an fünf LfG-Schüler statt.
- 1960 bis 1962 District Governor des Rotary Clubs (Rotary International)
- Mitglied der Landsmannschaft Ostpreußen
Beförderungen
- Seekadett (1. April 1909)
- Fähnrich zur See (12. April 1910)
- Leutnant zur See (19. September 1912)
- Oberleutnant zur See (2. Mai 1915)
- Kapitänleutnant (15. Februar 1920)
- Korvettenkapitän (1. Oktober 1928)
- Fregattenkapitän (1. Oktober 1933)
- Kapitän zur See (1. April 1936)
- Charakter als Konteradmiral (1. August 1940)
- Konteradmiral (1. Januar 1941)
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse [1]
- Friedrichs-Orden, Ritterkreuz II. Klasse mit Schwertern[1]
- Hamburgisches Hanseatenkreuz[1]
- Lübeckisches Hanseatenkreuz am 14. März 1918[1]
- Kolonialabzeichen[1]
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
Fußnoten
Kategorien:
- Geboren 1892
- Gestorben 1987
- Deutscher Konteradmiral
- Marineoffizier (Deutschland)
- Oberleutnant zur See (Kaiserliche Marine)
- Militärperson (Reichsmarine)
- Konteradmiral (Kriegsmarine der Wehrmacht)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des Hanseatenkreuzes (Hamburg)
- Träger des Hanseatenkreuzes (Lübeck)
- Träger des Friedrichs-Ordens (Ritter)