Ich kenn’ Dich nicht und liebe Dich
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Ich kenn’ Dich nicht und liebe Dich |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1934 |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Boston-Films Company mbH |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Géza von Bolváry |
Regieassistenz: | Walther von Ostmann |
Drehbuch: | Walter Jerven |
Produzent: | Fritz Fromm |
Produktionsleitung: | Robert Leistenschneider |
Musik: | Franz Grothe |
Ton: | Erich Lange |
Kamera: | Bruno Mondi |
Kameraassistenz: | Ernst W. Fiedler |
Standfotos: | Rudolf Brix |
Bauten: | Emil Hasler, Artur Schwarz |
Aufnahmeleitung: | Veit Massary |
Schnitt: | Hermann Haller |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Willi Forst | Robert Ottmar, Komponist |
Max Gülstorff | Generaldirektor Claassen |
Olga Limburg | Stella, seine Frau |
Magda Schneider | Gloria, beider Tochter |
Trude Haefelin | Katja, deren Schwester |
Ernst Gronau | Erwin Rodenberg, Textdichter |
Theo Lingen | Stephan, Diener |
Fritz Odemar | Baron Nicki |
Robert Thiem | Bobby |
Angelo Ferrari | Graf Palmieri |
Anton Pointner | Henri Coquard |
Vilma Bekendorf | Lissy, Zofe bei Claassen |
Ilja Livschakoff | Tanzkapellmeister |
Kurt Hohenberger | Trompeter |
Edwin Jürgensen | |
Richard Ludwig | |
Ida Perry | |
Ernst Rotmund | |
Franz W. Schröder-Schrom | |
Theodor Thony |
Ich kenn’ Dich nicht und liebe Dich ist ein deutscher Liebesfilm von 1934. Er wurde in Nizza gedreht. Die Uraufführung fand am 1. Februar 1934 statt.
Weiterer Titel
- Frühlingsnächte in Nizza, Verleihtitel (AT)
Handlung
Der junge Komponist Robert Ottmar hat mit seiner neuen Operette „Walzernacht“ einen ganz großen Erfolg errungen. Seine Freunde haben es sich nicht nehmen lassen, ihn am Morgen nach der Premiere in der Wohnung aufzusuchen, um ihm noch einmal ihre Glückwünsche auszusprechen. Sie sind einigermaßen überrascht, als Robert ihnen die Eröffnung macht, eine Frau habe wesentlichen Anteil am Gelingen seiner neuen Kompositionen. Und ihnen erscheint die Sache noch rätselhafter, als ihr Freund ihnen beteuert, nicht einmal den Namen seiner Mitarbeiterin zu kennen.
Robert läßt sich lange nötigen, ehe er sein Geheimnis preisgibt. Er hat vor Wochen in einer Zeitschrift das Bild eines schönen Mädchens gefunden; aus der Unterschrift war nur zu ersehen, daß es sich um eine junge Dame der Gesellschaft handelt. Jeder Versuch, die schöne Unbekannte, in die sich Robert auf den ersten Blick verliebt hat, kennenzulernen ist fehlgeschlagen. Aber unter dem Eindruck des Bildes hat Robert seine neue Operette komponiert, und der über Nacht populär gewordene Schlager „Ich kenn’ Dich nicht. Ich liebe Dich und kenn’ Dich nicht“ ist nichts anderes als der Ausdruck seiner innersten Empfindung.
Es kann für Robert am Tage nach seinem Erfolge keine schönere Belohnung geben als die Mitteilung seines Freundes Baron Nicki, daß das Incognito der jungen Dame gelüftet sei. Sie heißt Gloria Claassen und ist die Tochter des Generaldirektors Claassen, der mit seiner Familie auf einer Besitzung in der Nähe von Nizza wohnt. Der alte Claassen ist sogar ein persönlicher Bekannter des Barons Nicki, der somit in der Lage ist, Robert ein Einführungsschreiben mitzugeben. Denn daß Robert noch am selben Tage nach Nizza fahren will, ist wohl selbstverständlich.
Da es sich zu zweit besser reist, wird Erwin Rodenberg, einer der Freunde des Komponisten, gebeten, die Autofahrt zur Riviera mitzumachen. Robert bereut dies bald, denn der mißtrauische Erwin, der mit Frauen bisher offenbar nur schlechte Erfahrungen gemacht hat, versteht es, das Bild Glorias, die Robert für einen Engel hält, einigermaßen zu vernebeln. Wenn er als der erfolgreiche Komponist Ottmar in Nizza eintreffe, dann werde er nie die wahre Gloria kennenlernen, sondern immer nur ihre gesellschaftliche Maske. Erst wenn es zu spät sei, nämlich nach der Heirat, werde der leichtsinnige Freier den Charakter der Geliebten erkennen. Schon Napoleon habe gesagt, daß niemand einen Menschen kenne, wie er wirklich ist, mit Ausnahme seines Kammerdieners.
Allmählich wird Robert doch nachdenklich. Das Wort Kammerdiener haftet sich in seinem Gehirn fest, und kurz vor Nizza ist sein Entschluß gefaßt: Er wird diese Gloria als ihr Kammerdiener kennenlernen. Einwände gibt es für Robert nicht. Sein Schnurrbart wird fallen und ein etwaiges Erkennen nach Bildern unmöglich machen, der jetzige Kammerdiener wird für eine entsprechende Entschädigung bestimmt weggehen, und der etwas konfuse Brief des guten Nicki ist schließlich auch für Engagementszwecke zu gebrauchen.
Es geht alles nach Wunsch. Stephan, der bewährte Kammerdiener Claassens, benimmt sich plötzlich unmöglich und wird entlassen, und der nette junge Mann, der sich kurz daraus als Ersatz meldet, kommt Frau Claassen, der nichts verhaßter ist als langes Dienstboten-Suchen, gerade recht.
Nach wenigen Stunden hat Robert die Situation erfaßt: Gloria ist noch viel schöner als auf dem Bilde, sie ist überhaupt das herrlichste Mädchen der Welt, und die Bedenken Erwins waren unsinnig. Und doch hat er während seines Dienergastspiels eine wichtige Mission: Da treiben sich nämlich zahlreiche Verehrer der schönen Gloria in der Gegend umher, die unbedingt zum Verlassen des Kampfplatzes gezwungen werden müssen.
Der Fall Bobby liegt verhältnismäßig einfach. Dank Roberts Mithilfe brennt er bald lichterloh für Glorias Schwester Katja. Da sind der Rivalen nur noch zwei: Graf Palmieri und Herr Coquard. Und Robert wäre ein sehr schlechter Kammerdiener, wenn er die beiden nicht bald hinausintriguiert hätte. – Bleibt also noch der Fall Gloria zu erledigen. Ihr ist der aufmerksame, man möchte schon fast sagen galante Kammerdiener sichtbar nicht gleichgültig, aber der gesellschaftliche Unterschied ist eine unüberwindbare Schranke. Robert fühlt die wachsende Zuneigung Glorias, ihm scheint es nur noch der Demaskierung zu bedürfen.
Aber der Zufall macht durch die schöne Rechnung des Pseudo-Kammerdieners einen dicken Strich. Gloria, die sich über diesen seltsamen Diener schon lange wundert, kommt mit Hilfe ihrer Schwester hinter sein Geheimnis und will sich nun ihrerseits für den Versuch, sie in der Maske eines Dienstboten auszuspionieren, rächen. Sie ist plötzlich sehr vornehm und reserviert zu Robert, der ob dieser veränderten Haltung aus allen Wolken fällt. – Robert und Gloria entfernen sich in dem Bestreben, nur ja dem anderen gegenüber die stolze Haltung zu wahren, immer mehr voneinander. Und es bedarf erst des Dazwischentretens eines ahnungslosen Kurdirektors, der dem berühmten Komponisten die Führung seiner Kapelle anläßlich eines großen Festes aufdrängt, damit zwei Menschen, die zueinander gehören, nicht eine riesengroße Dummheit machen.