Bruno Mondi

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Bruno Mondi

Bruno Mondi (Lebensrune.png 30. September 1903 in Schwetz, Preußen; Todesrune.png 18. Juli 1991 in Berlin) war ein deutscher Kameramann.

Leben

Als er im Jahre 1918 in Babelsberg bei der Deutschen Bioscop-Gesellschaft als vierzehnjähriger Lehrling eintrat, stand man noch in den allerersten Anfängen des Films. Es gab noch keine entwickelte Industrie, die das Arbeitsgerät lieferte, sondern man mußte erst die Erfahrungen sammeln, nach denen später die Apparate gebaut wurden. In einem Interview von 1941 sagte er hier folgendes:

„Das meiste haben wir uns selber zurechtgebastelt. Wir bekamen den Rohfilm geliefert, mußten ihn erst auf die richtige Breite zuschneiden, mußten die Perforation hineinstanzen, entwickelten selbst, trockneten, kopierten und färbten auch; denn damals war ja die Zeit wo man alle Nachtaufnahmen in blaue Farbe zu tauchen und wo sich das Nahen des Tages durch einen jähen Wechsel ins Orangerote anzuzeigen pflegte... Aber wer diese gründliche Schule beim alten Guido Seeger — er ist vor zwei Jahren gestorben und galt seinerzeit als Deutschlands bester Filmfotograph — einmal durchgemacht hat, der hat auch eine unverlierbare deutliche Vorstellung davon, was ein Film ist und wie er behandelt werden muß. Heute haben wir nun die kompliziertesten, feinsten Apparaturen — und müssen doch wieder völlig umlernen, wenn jetzt zum Beispiel der Farbfilm kommt. Die Einführung des Tonfilms war dagegen für uns vom technischen Standpunkt aus keine solche Revolution wie etwa für die Schauspieler: die optischen Grundsätze änderten sich ja nicht. Freilich gab es zunächst Übergangsschwierigkeiten: denn unsere alten Kameras pflegten laut und deutlich zu surren — und der Tonfilm konnte dies Nebengeräusch natürlich nicht gebrauchen. Ehe es gelang, geräuschlos arbeitende Apparaturen herzustellen, haben wir Kameramänner uns daher in schalldichte Boxen einschließen lassen müssen: da saßen wir denn hinter Glaswänden verstanden nie, was der Regisseur wollte, konnten niemals mitschwenken wußten nicht, bei welcher Dialogstelle die Schauspieler gerade angekommen waren... Es war schon ein Kreuz. Wir sahen uns genötigt, eine Einstellung mit standfester Kamera gewaltig in die Länge zu ziehen, drehten also hintereinander weg hundert Meter, während wir heute jede Szene in lauter kleine Einstellungen von 1 1/2 bis 5 Meter Länge zerlegen. Während eines Gesprächs zum Beispiel faßt die Kamera heute bald den einen, bald den andern, sieht dann beide Partner zusammen, umkreist sie... Film ist eben Bewegung.
An der Kamera erlebt man die Wandlungen des Aufnahmestils besonders gründlich. Ich habe beispielsweise vor einigen Jahren einem ähnlichen Stoff wie jetzt den „Großen König" gedreht. Damals, in Friedenszeiten, konnten wir die Zuschauer mit Schlachtenbildern spannen, die vor allem historisch getreu aufgebaut waren: also, man sah den Einsatz der friderizianischen Infanterie entsprechend dem damaligen Reglement. Wollten wir heute aber ausführlich zeigen, wie umständlich zur Zeit Friedrichs des Großen das Hantieren mit dem Ladestock war, so daß auch der geschwindeste Infanterist nicht mehr als drei oder vier Schuß in der Minute herausbrachte, so könnten solche Bilder auf einen Zuschauer, der das ungeheure Tempo neuzeitlicher Kampfhandlungen ja immer wieder in den Wochenschauen sieht, womöglich kindlich wirken, und er würde in eine völlig ungerechte Einstellung gegenüber der Vergangenheit hineingedrängt. Das Wichtigste ginge ihm dabei verloren: das Gefühl der Gefahr, des Wagnisses... und die waren doch in jenen Tagen, wo Zehntausende in einer einzigen Schlacht fielen, und später noch viele Verwundete kläglich an mangelnder Pflege starben, ganz besonders groß... Das Tempo einer Schlacht des Siebenjährigen Krieges kam natürlich in den rasenden Reiterattacken besser heraus.
In dem neuen Veit-Harlan-Film ist nun diese historische Dynamik absichtlich auf den modernen Zuschauer zugeschnitten worden.“

Er begann seine Laufbahn als Kamerassistenz und arbeitete erstmals für den Kinofilm Der müde Tod (1921) von Fritz Lang. 1924 wurde er Kameraassistent bei Richard Eichberg und drei Jahre später arbeitete er erstmals als unabhängiger Kameramann bei „Die tolle Lola“ (1927). In den kommenden Jahren arbeitete er nebst Richard Eichberg auch häufig mit dem Regisseur Veit Harlan zusammen.

Bei seinen Filmen handelte es sich meist um Abenteuer– und Unterhaltungsfilme, die ein großes Publikum fanden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte er seine filmische Laufbahn nahtlos fortsetzen und erlebte in den 1950er Jahren nochmals einen späten Höhepunkt seiner Karriere. Er war beinahe an allen frühen Filmen der Schauspielerin Romy Schneider beteiligt und die beiden hatten ein sehr kollegiales Verhältnis zueinander.

Filmographie

Kamera
Kameraassistenz